Gastbeitrag von Lena Metz
Zur Unterstützung für pflegende Angehörige sowie zur Pflegeprävention, wurde das Projekt „GutePflege Landkreis Bad Kissingen“ gestartet.
Damit sollen laufende Strukturen und Angebote gestärkt werden. Gemeinsam mit den Akteuren rund um die Pflege sollen Maßnahmen entwickelt werden, mögliche Defizite zu beseitigen.
„Wir freuen uns, dass durch GutePflege ein neues Angebot geschaffen wurde, um im Pflegefall und in der Prävention noch besser unsere Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen“, äußert sich Landrat Thomas Bold positiv über das neue Projekt.
„Unser Landkreis hat sich mit der GutePflege-Förderung des Bayerischen Staatsministeriums auf den Weg gemacht, zusätzliche Ansprechstellen zu schaffen. Auch die Stadt Münnerstadt und die Kommunalen Allianzen Fränkisches Saaletal und Kissinger Bogen sind unserer Initiative und Beratung gefolgt, gemeinsam ein neues lokales Bündnis zur Pflege an den Start zu bringen. Wir sind dankbar, dass uns das Bayerische Staatsministerium mit der GutePflege-Förderung unterstützt“, so Bold weiter.
„Damit wird es erreichbar, Strukturen aufzubauen, mit denen wir im Landkreis Bad Kissingen Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilen. Ziel ist es dabei, bedarfsgerecht eine lokal verankerte Pflege-Gemeinschaft zu entwickeln“, erläutert Cordula Kuhlmann, Leiterin der Regionalentwicklung des Landkreises.
Für ihr Team konnte sie für diese Aufgabe drei Mitarbeiterinnen mit Berufserfahrung auf dem gesamten Gebiet gewinnen. Die Kolleginnen Stephanie Tratt, Lea Behr und Rita Hillenbrand haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen.
„Das neue Angebot GutePflege reiht sich nahtlos in die bereits seit vielen Jahren unternommenen Anstrengungen des Landkreises, mit seinen Möglichkeiten den Herausforderungen in der Pflege zu begegnen, ein“, erklärt der Landrat und nennt das Zentrum für Telemedizin und DeinHaus 4.0 als Beispiele.
„Auch die Akademie Barbara Stamm in Maria Bildhausen gehört zu unserem Angebot. Uns ist dabei besonders wichtig Pflege nicht nur als Altenthema zu sehen, sondern auch jüngere Betroffene und Sorgende anzusprechen. Eine Pflegesituation kann bereits im Säuglingsalter eintreten“, ergänzt Cordula Kuhlmann.
In Bayern sind derzeit fast 600.000 Menschen pflegebedürftig. Im Landkreis Bad Kissingen sind fast sieben Prozent der Bevölkerung betroffen. Hier ist die Pflegequote im bayernweiten Vergleich besonders hoch.
In 2024 hat der beim Landkreis eingerichtete Pflegestützpunkt über 2.000 Beratungsfälle bearbeitet. Damit hat sich das Arbeitsvolumen in den letzten vier Jahren verdoppelt. Über die nächsten Jahrzehnte wird diese Zahl sogar noch steigen. Das geht aus dem Barmer-Pflegereport 2024 hervor.
Über 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden - mit steigernder Tendenz - zu Hause versorgt. Daher wird ein besonderes Augenmerk der neuen GutePflege-Initiative auch auf der Unterstützung der häuslichen Pflege liegen.
Einerseits ist die häusliche Pflege mit vielen Herausforderungen verbunden. Andererseits wird der demografische Wandel den Fachkräftemangel und die Arbeitsbelastung auch in den kommenden Jahren weiter verschärfen.
Dies spiegelt sich schon jetzt auch in der sinkenden Berufsgesundheit sowohl in der Alten- als auch in der Krankenpflege wider (Index im Branchenmonitoring 2024).
Betrachtet werden soll in GutePflege die gesamte Pflegekette. Dazu zählt neben dem Kümmern um Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf auch die Zusammenarbeit mit Experten. Ein wichtiger Baustein bei diesem Prozess wird die Errichtung einer Pflegekonferenz im Landkreis sein, die heuer erstmalig im Mai stattfinden wird und danach in jährlichem Turnus.
Es geht darum, die bestehenden Ressourcen optimal zu nutzen, Synergien zu schaffen und Menschen miteinander zu vernetzen, die im Bereich Pflege aktiv sind.
Wichtige Aufgabe der neuen GutePflege ist es aber auch, in konkreter Pflegesituation, ergänzend zum Pflegestützpunkt des Landkreises, weiter zu unterstützen. Angeboten dazu werden Hausbesuche. Außerdem werden lokale Netzwerke und weitere entlastende Angebote im Bereich Prävention und Teilhabe auf den Weg gebracht.
„GutePflege ist abzugrenzen von der Arbeit der Beraterinnen im Pflegestützpunkt“, führt Landrat Thomas Bold weiter aus.
„Der Pflegestützpunkt berät weiterhin zu den Leistungen der Pflegeversicherung, unterstützt bei Anträgen und Widersprüchen und informiert zu Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Abgrenzend dazu geht es bei GutePflege auch um den Aufbau von Unterstützungsstrukturen und das Identifizieren von Versorgungslücken.“
Am Donnerstag, den 6. März, 15 bis 17 Uhr, findet bereits eine erste neue GutePflege-Veranstaltung für ehrenamtlich Tätige unter dem Motto „Demenz: Tipps für den Pflegealltag und einen konfliktfreien Umgang zu Hause“ statt.
In der darauffolgenden Woche am 13. März, 14 – 16 Uhr, findet der Vortrag dann für die pflegenden Angehörigen statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um eine Anmeldung unter gutepflege@kg.de oder unter Tel.: 0971/801-5151 wird gebeten.
Gefördert wird das Projekt durch das bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention im Rahmen der Strategie „GutePflege. Daheim in Bayern“.
Ansprechpersonen im Landratsamt Bad Kissingen sind Lea Behr, Rita Hillenbrand und Stephanie Tratt. Die Mitarbeiterinnen sind erreichbar unter gutepflege@kg.de oder unter Tel.: 0971/801-5151.