Hunderte Besucher strömten am Freitagnachmittag in das Thüringische Rhön-Gymnasium nach Kaltensundheim, das zum jährlichen Tag der offenen Tür geladen hatte.
Ehemalige und zukünftige Schülerinnen und Schüler, sowie Eltern und Großeltern, hatten die Gelegenheit, die modernen Räumlichkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen und einiges über den Schulalltag zu erfahren.
Lernen mit dem Flexi-Konzept
Schulleiter Mike Noack begrüßte die interessierten Gäste am Nachmittag, die mehr über das Leben und Lernen am Kaltensundheimer Gymnasium erfahren wollten.
„Aktuell lernen an der Schule 632 Schülerinnen und Schüler in 27 Klassen und Stammkursen“, berichtete Noack. Das Einzugsgebiet umfasse zwei Landkreise, den Wartburgkreis und den Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Unterrichtet werden sie von 59 Lehrerinnen und Lehrern, „wovon 16 ehemalige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sind“, sagte der Schulleiter stolz.
Außerdem habe er die Hoffnung, dass, sobald die Sanierung des Kulturhauses abgeschlossen ist, dieses eine Art „Zweites Schulhaus“ werden könnte.
Die Schülerinnen und Schüler, die aus insgesamt zwölf Grundschulen nach Kaltensundheim kommen, besuchen dann eine Schule, die sich Europaschule, Biosphärenschule, Umweltschule, Ausbildungsschule und seit 2022 auch „Smart School der Bitcom“ nennen darf.
Digitalisierung wird in Kaltensundheim groß geschrieben: ab der siebten Klasse lernen die Gymnasiasten am iPad. Ebenso sind alle Klassenräume mit digitalen Tafeln ausgestattet. „Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle in Thüringen ein“, so Noack.
Das Zusammentreffen der zahlreichen Grundschulen bringe unterschiedliche Voraussetzungen mit sich, berichtete der Schulleiter, weshalb das Gymnasium in diesem Schuljahr das „Flexi-Konzept“ einführte. In den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch werden die vier fünften Klassen aktuell in „Löwen“, „Dinos“ und „Lamas“ eingeteilt.
Das bedeute, dass der Klassenverband dort weitgehend aufgehoben wurde und die Schülerinnen und Schüler individuell nach ihren Kenntnissen und Leistungen unterrichtet werden. Der Unterricht könne anders gehalten werden, wobei die Anforderungen für alle gleich blieben.
„Wir wollen von Anfang an Defizite vermeiden“, sagte der Schuldirektor, der beschrieb, dass die „Löwen-Gruppe“ noch am meisten Zeit brauche und die „Lamas“ die Leistungsstärksten darstellen. Jeder hätte aber die Chance, sich zu verbessern und die Lerngruppe zu wechseln.
„Ich habe noch nie erlebt, dass Lehrer so eng zusammen arbeiten“, so der Schulleiter. In der Einführungsphase habe es einen wöchentlichen Austausch untereinander gegeben, da auch der Unterricht neu gestaltet werden musste. Das Konzept sei einmalig, da es nicht an eine Lernplattform angedockt sei.
„Lernen mit Bezug zum Leben“ und „Schüler helfen Schülern“ seien zudem wesentliche Bestandteile des Schulalltages in Kaltensundheim.
Musikalisch begleitet wurde die Begrüßung von Schülerinnen und Schülern am Klavier, Gitarre und E-Gitarre, die mit viel Applaus des Publikums belohnt wurden.
Abwechslung im Schulalltag
Was das Gymnasium so zu bieten hat, wurde in den Klassenräumen ausführlich dargeboten. Neben den Fremdsprachen Französisch, Russisch, Latein und Spanisch fanden auch deutsche Gedichte und eigene Gruselgeschichten ihren Platz zum Tag der offenen Tür.
Mathematik zum Mitmachen sowie chemische und physikalische Experimente zogen die Besucher in die fachspezifischen Klassenräume. Auch am Schachbrett konnte man sein Können unter Beweis stellen.
Wie gut man sich in der Geschichte auskennt oder was die achten Klassen im traditionellen Skilager erwartet, welche Aufgaben der Schulförderverein hat oder welche Herausforderungen das neue Schulfach MBI (Medienbildung und Informatik) mit sich bringt: Am Freitagnachmittag blieb keine Frage unbeantwortet.
Auch für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt: Sowohl in der „Bibel-Bar“, im „Schul-Café“ als auch im „Keller-Bistro“ legten sich die Schülerinnen und Schüler mächtig ins Zeug.
Der Schulsanitätsdienst stellte sich ebenfalls vor. Ein Parkour zum Austoben wurde in der Turnhalle aufgebaut.
Tradition muss bewahrt werden: 30 Jahre Oldie-Party
Jahr für Jahr veranstalten die zwölften Klassen des Gymnasiums die beliebte Oldieparty - zunächst im Kulturhaus nebenan, seit ein paar Jahren in der Hochrhönhalle in Frankenheim.
Die nächste Oldie-Party findet am Samstag, den 22. März 2025, statt - und das schon zum 30. Mal. Die derzeitigen Schulabgänger spulen die Zeit um 30 Jahre zurück und freuen sich auf eine 90er-Jahre-Party mit Discman und Baggy Jeans.
„Back to the roots“ - Da darf auch die passende Musik nicht fehlen. Die Band CONDOR wurde von den Zwölfern organisiert und wird im März die Hochrhönhalle zum Beben bringen.
Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Tickets gibt es zum Preis von 13 Euro beim Café Rhem in Dermbach, in der Musikschule Kram in Zella, im Reisebüro Urlaubsfreude in Wasungen sowie bei Mode Büchner in Kaltennordheim.