Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden – Viele Veranstaltungen in diesem Jahr

Auch im Jahr 2025 zeigt sich das Team des Museums Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden äußerst engagiert und hält für seine Besucher zahlreiche spannende Überraschungen bereit.

Trotz der umfangreichen Bauarbeiten der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die teilweise zu Sperrungen für Veranstaltungen führen, ist es gelungen, ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Kulturjahr zu gestalten.

Ein Großteil des Programms steht bereits fest: So findet am 30. April erneut das traditionelle Konzert der Musikschule Schmalkalden unter dem Titel "Schüler spielen für Schüler" statt, ein Event speziell für alle Grundschulen.

Liebhaber klassischer Musik sollten sich den 15. Juni vormerken, wenn das renommierte Vogler Streichquartett im Rahmen der Thüringer Schlosskonzerte im prächtigen Riesensaal des Schlosses gastiert.

Ein weiteres musikalisches Highlight erwartet Besucher am 26. Juli: Die britische Band "North Sea Gas" bringt mit schottischem Folk erneut die Schlossmauern zum Klingen. Das Trio, das bereits mehrfach in Schmalkalden auftrat, begeisterte sein Publikum jedes Mal
aufs Neue. Der Vorverkauf für diese Veranstaltungen startet Ende März.

Ein besonderes Ereignis verspricht die Museumsnacht am 13. September zu werden. Musik, Theater und spannende Vorträge schaffen eine unverwechselbare Atmosphäre. Die finalen Absprachen mit den Künstlern laufen derzeit, genauere Informationen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Da der Schlosshof aufgrund der Bauarbeiten nicht genutzt werden kann, wird derzeit nach einer alternativen Location für die beliebten Sommerfilmnächte des Kulturvereins Villa K gesucht. Die Organisatoren setzen alles daran, eine passende Lösung zu finden.

Doch das Jahr 2025 bietet weit mehr als musikalische Höhepunkte. Anlässlich des 500. Jahrestags des Bauernkrieges hat das Museum eine beeindruckende Sonderausstellung vorbereitet.

Unter dem Titel "1525. Bauernkrieg im Henneberger Land – Ein Ereignis, fünf Perspektiven" beleuchtet Dr. Kai Lehmann gemeinsam mit Kollegen aus fünf Museen der Region die historischen Geschehnisse.

Der Bauernkrieg von 1525, der in weiten Teilen Mitteleuropas zu Aufständen gegen die adeligen und kirchlichen Landesherren führte, hinterließ auch im Henneberger Land tiefe Spuren.

Hier, im heutigen Südthüringen und nördlichen Franken, standen die Grafen von Henneberg und die Bischöfe von Würzburg an der Spitze der Herrschaft. Ende April 1525 wurde Schmalkalden, mit rund 3.000 Einwohnern die größte Stadt des Henneberger Landes, von fast 10.000 aufständischen Bauern des Werra-Haufens gezwungen, ihre Tore zu öffnen.

Es folgten Plünderungen, insbesondere kirchlicher Einrichtungen und jüdischer Häuser. Teile der Stadtführung unterstützten offen
die Aufständischen: Ein Bürgermeister und ein Ratsherr wurden zu Anführern des Bauernheeres ernannt, und die Stadt musste sich den Zwölf Artikeln der Bauern verpflichten.

Auch viele Handwerker schlossen sich dem Aufstand an und zogen Richtung Meiningen. Welche Gründe hatte eine wohlhabende Stadt wie Schmalkalden, sich dem Bauernaufstand anzuschließen? Wie wurde das riesige Bauernheer versorgt? Und wie nutzten die Landesherren ihren Sieg zur Machtausweitung ?

Diese und weitere Fragen beleuchtet die südthüringisch-fränkische Kooperations-Ausstellung über den Bauernkrieg. DieSonderausstellung wird von Ende April bis November 2025 im Museum zu sehen sein.

Parallel dazu wird intensiv an der Neugestaltung der Dauerausstellung zur Schmalkalder und Regionalgeschichte gearbeitet. Aufgrund von Liefer- und Planungsverzögerungen kann ein genaues Eröffnungsdatum jedoch derzeit noch nicht genannt werden.

Trotz aller Herausforderungen erwartet Besucher im Jahr 2025 ein faszinierendes und abwechslungsreiches Kulturprogramm, das Geschichte und Musik auf eindrucksvolle Weise verbindet.

Aktuell ist noch bis Ende April unsere Ausstellung Renaissance des Barock – Meisterhafte Goldschmiedekunst von Olaf Frenzel im Museum zu sehen. Olaf Frenzel, ein Künstler aus dem Eichsfeld, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Pracht und Opulenz der barocken Kunst auf einzigartige Weise neu zu interpretieren.

Mit präziser Handwerkskunst und einer Liebe zum Detail erschafft er erlesene Kunstwerke aus Naturmaterialien wie Schnecken- und Muschelschalen, Nautilusschalen, Straußen- und Emueiern sowie Kokos- und Seychellennüssen.

Ergänzt durch edle Hölzer und kunstvoll geschliffenen Kristall, spiegeln seine Kreationen die Tradition der Kunstkammerobjekte wider, die einst die Schatzkammern europäischer Herrscher schmückten. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Frenzels einzigartigen Stücken, darunter Pokale, Schalen, kunstvolle Trinkspiele und Fabergé-inspirierte Ostereier.

Jedes Werk vereint die Ästhetik des 16. bis 18. Jahrhunderts mit modernen Akzenten und wird ausschließlich aus Materialien gefertigt,
die bereits den Meistern der Barockzeit zur Verfügung standen. Perlen, Korallen und Edelsteine verleihen den Objekten zusätzlichen Glanz, während ihre funktionale Anwendbarkeit den praktischen Charakter barocker Kunstobjekte betont.

Inspiriert vom Grünen Gewölbe in Dresden, einer der bedeutendsten Kunstkammern Europas, lässt Frenzel die Lebensfreude und Opulenz des Barocks in seiner Arbeit wiederaufleben.

Seine Werke strahlen zeitlose Eleganz aus und begeistern sowohl Kunstkenner als auch Laien. Olaf Frenzel, geboren in Weidenbach im Eichsfeld, begann seinen beruflichen Werdegang als Schlosser und entwickelte später autodidaktisch ein beeindruckendes Talent für
barockes Kunsthandwerk.

Seit 1995 widmet er sich mit Leidenschaft dieser anspruchsvollen Disziplin und hat sich als offizieller Lieferant des Museumsshops des
Grünen Gewölbes einen Namen gemacht.

Mit dieser Ausstellung bietet das Museum Schloss Wilhelmsburg nicht nur einen faszinierenden Einblick in die barocke Kunsttradition, sondern auch die seltene Gelegenheit, das herausragende Schaffen eines der führenden Vertreter dieses Genres zu erleben.

Besucher dürfen sich auf eine meisterhaft inszenierte Hommage an die Kunst des Barocks freuen, die Tradition und Moderne auf außergewöhnliche Weise verbindet.