Gastbeitrag von Anna-Lena Bieneck
Partielle Sonnenfinsternis, Abschied vom Abendstern Venus, Start der kürzeren Nächte: Was der Sternenhimmel im März 2025 zu bieten hat, beschreiben Sabine Frank, Sternenpark-Beauftragte beim Landkreis Fulda, und Hobby-Astronom Dr. Franz-Peter Schmidt in ihrer monatlichen Himmelsvorschau.
„Guter Mond, du gehst so stille“ – in seinem bekannten Gedicht beschreibt Josef von Eichendorff die beruhigende und friedliche Stimmung der Nacht im Mondlicht. Im März jedoch sorgt der Mond gleich zweimal für ganz besondere Momente.
Zunächst wird der volle Mond am 14. März 2025 in den Schatten der Erde eintauchen. Wer früh aufsteht, kann den Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde im Morgengrauen beobachten.
Leider wird die Totalität – also die vollständige Verfinsterung des Mondes, neuerdings auch Blutmond genannt – von der aufgehenden Sonne und dem Monduntergang überlagert, sodass wir in Mitteleuropa nur eine partielle Phase sehen werden.
Am 29. März, zwei Wochen nach Vollmond, erwartet uns ein besonderes Highlight: eine partielle Sonnenfinsternis. Das bedeutet, dass sich zwischen 11.25 und 13.01 Uhr der Neumond von oben rechts vor die Sonne schieben und diese teilweise bedecken wird.
Der Mond sieht dann wie angeknabbert aus. Hatten die Menschen früher noch so große Angst vor solchen Naturereignissen, dass sie sogar deshalb im Krieg Frieden schlossen, kann man Sonnenfinsternisse heute ganz unbesorgt genießen.
Allerdings nur mit Augenschutz wie einer Sonnenfinsternisbrille. Da der 29. März auch der Tag der Astronomie ist, werden rund um das Ereignis Veranstaltungen organisiert, zum Beispiel von der Sternwarte Fulda.
Der Frühlingspunkt
Auf unserem Umlauf um die Sonne wird diese am 20. März um 10 Uhr morgens den Frühlingspunkt erreichen, bevor sie wieder auf die Nordhalbkugel wechselt.
Der astronomische Frühling beginnt damit, dass an diesem Tag überall auf der Erde Tag und Nacht 12 Stunden andauern. Daher spricht man beim Frühlingsanfang auch von der Tag-Nacht-Gleiche.
Ein Tag, den sich viele nach dem langen Winter herbeisehnen. Doch für Sternenfans bedeutet dies, dass die Nächte wieder kürzer werden.
Letzter frühabendlicher Blick in den Sternenhimmel
Im März bietet sich dank der Normalzeit, die am 29. März mit der Umstellung auf die Sommerzeit endet, noch die Gelegenheit, den Sternenhimmel zu angenehmen Uhrzeiten zu betrachten.
Durch die Sternbilder Cassiopeia (auch als Himmels-W bekannt) sowie den Wintersternbildern Fuhrmann, Zwillinge und Kleiner Hund verlaufend, erstreckt sich von Norden nach Süden das Band der Milchstraße, das in mondlosen Nächten ohne Lichtverschmutzung gut sichtbar ist.
Und noch ist das Leitbild des Wintersternhimmels, der mächtige Orion, in voller Pracht zu bewundern. Dabei lohnt sich ein Blick durch das Fernglas.
Denn unterhalb des linken und mittleren Gürtelsterns, im sogenannten Schwert des Orion, befindet sich der aus leuchtendem Wasserstoffgas bestehende Orionnebel, der in klaren und dunklen Nächten bereits als milchiger Fleck mit bloßem Auge sichtbar ist und noch besser mit dem Fernglas. Dort, in über 1300 Lichtjahren Entfernung, entstehen in diesem Nebel neue Sterne.
Abschied vom Abendstern Venus, willkommen flinker Merkur
Während Venus am westlichen Abendhimmel verschwindet und schon Ende April wieder als Morgenstern im Osten zu sehen ist, bietet der sonnennächste Planet Merkur ab Mitte des Monats die günstigste Abendsichtbarkeit. des gesamten Jahres.
Mars beendet seine Oppositionsperiode zur Sonne und ist gut am Abendhimmel im Süden zu beobachten: Jupiter ist den ganzen März hindurch in der ersten Nachthälfte zu sehen und geht mit dem rötlichen leuchtenden Aldebaran, dem Auge des Stiers am Westhimmel, unter.
Der März ist, wie der Februar, arm an Sternschnuppenströmen. Erwähnenswert sind lediglich die Sigma-Leoniden, die Ende des Monats auftauchen und ihren Ausgangspunkt im Sternbild des Löwen haben.