10 Jahre öffentlich zugänglich – Der Grenzturm Vacha als lebendiges Mahnmal der Geschichte

Gastbeitrag von Kathleen Dorsch

Ein Ausblick, der vor 36 Jahren noch undenkbar war, ist heute ein Ort des Erinnerns und Lernens: Seit nunmehr zehn Jahren ist der ehemalige Grenzturm in Vacha für die Öffentlichkeit zugänglich.

Mit Unterstützung von Fördermitteln wurde die ehemalige „Führungsstelle“ damals saniert und zu einem eindrucksvollen Erinnerungsort umgestaltet.

Getragen wird die Pflege und Betreuung des Geländes bis heute von einem engagierten Team rund um Michael Vogel, Kathleen Dorsch, die Familie Clute-Simon, Sabrina Kieschnick, Diana Wiegmann sowie weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern – darunter auch Freunde aus Leipzig.

In diesem Jahrzehnt besuchten bereits viele tausend Gäste aus dem In- und Ausland den Turm, um die kleine Ausstellung im Inneren, die Außenanlagen und die noch erhaltene Grenzmauer zu besichtigen. Besonders zur jährlichen Gedenkveranstaltung rund um den 17. Juni – dem Jahrestag des Volksaufstandes von 1953 in der DDR – wird in Erinnerung an die Opfer der deutschen Teilung erinnert.

Unter dem Motto „Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht verstehen“ zieht der Gedenkturm immer mehr Besucher an, darunter zahlreiche Zeitzeugen und Geschichtsinteressierte.

Besondere Bedeutung hat der Turm für die Bildungsarbeit: Schulklassen, Jugendgruppen, Feuerwehr- und DRK-Jugend, sowie Lehrerinnen und Lehrer – etwa aus den USA – besuchen den Ort. Auch Gäste aus Polen, Ungarn, der Schweiz, Österreich, Australien, Israel und vielen weiteren Ländern konnten bereits begrüßt werden.

Dank seiner direkten Lage am Werratalradweg ist der Turm außerdem ein beliebter Rastplatz für Radfahrer, Wanderer und Pilger, die sich vor Ort über die deutsch-deutsche Geschichte zwischen Vacha und Philippsthal informieren.

Die engagierte Interessengemeinschaft zeigt sich stolz auf das Erreichte: „Wir sind glücklich, dass wir diesen besonderen Ort weiter erhalten können“, so Michael Vogel.

Ein besonderer Dank gilt der Stadt Vacha und dem Bauhof, der das Gelände regelmäßig pflegt und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des geschichtsträchtigen Orts leistet.