Chancengleichheit von Anfang an – Erfolgreicher Inklusionsworkshop in Geisa

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Um mehr Chancengleichheit für Kinder mit Behinderungen ging es beim zweiten Workshop in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie in Geisa. Eingeladen hatten die Kommunen des Geisaer Landes gemeinsam mit dem Projektträger antonius aus Fulda.

Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel freute sich über das große Interesse und konnte neben zahlreichen interessierten Bürgern und Betroffenen auch Leitungen aus den regionalen Kindergärten und Schulen begrüßen.

Mit Fördermitteln des Regionalbudgets des Biosphärenreservates erarbeiten die Kommunen des Geisaer Landes aktuell ein Inklusionskonzept für Menschen mit Behinderung. Andree Literski und Björn Bierent von antonius moderierten den Nachmittag.

Spannende Einblicke in den Schulalltag der Antonius von Padua Schule in Fulda gab Schulleiterin Lysann Elze-Gischel. Vor elf Jahren hat sich die einstige Sonderschule für Grundschüler ohne Behinderung geöffnet.

„Bei uns lernen Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Begabungen klassenübergreifend von und miteinander und können sich individuell entwickeln“, berichtete Lysann Elze-Gischel. Dabei werden die Schüler entsprechend ihrer Begabung begleitet und können selbstbestimmt lernen.

„Aus dieser individuellen Perspektive ergeben sich flexible Unterrichtsabläufe und die Schüler lernen nicht nur allein vom Lehrer, sondern auch voneinander“, so die Schulleiterin. Dabei bietet die Schule keine geschlossenen Klassenräume, sondern offene Lernräume an.

„Lernen muss Spaß machen und wir wollen die Kinder dort abholen, wo sie stehen“, betonte Elze-Gischel. Im Anschluss erarbeiteten die Teilnehmer im Format des World-Café Lösungsvorschläge zu den drei Themen Bildung und Betreuung, Barrierefreiheit und Infrastruktur sowie Unterstützungssysteme für Familien.

Vor allen Dingen wünschen sich die Betroffenen vor Ort mehr Unterstützung von Behörden und den Abbau von bürokratischen Vorschriften. Dies konnten auch die Kindergartenleiterinnen sowie Bürgermeisterin Manuela Henkel bestätigen.

„Die Schaffung eines integrativen Kindergartenplatzes ist mit vielen bürokratischen Hürden verbunden, das müssen wir dringend ändern“, betonte Henkel. „Wir brauchen lösungsorientierte, flexible und unkomplizierte Lösungsansätze für die betroffenen Familien.“

Der nächste Workshop zum Thema bauliche Barrierefreiheit findet am 13. Mai um 16 Uhr ebenso in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie in Geisa statt. Anmeldungen nimmt die Stadt Geisa unter Email info@geisa.de oder unter Tel. 036967/69-0 entgegen.