Meininger Waldbegehung geht in die nächste Runde – Wanderung am 4.5.24

Die Stadt Meiningen bewirtschaftet etwa 2.100 Hektar Wald und ist somit einer der größten Waldbesitzer Thüringens.

Bereits im Februar 2019 beschloss der Stadtrat, dass der Kommunalwald der Stadt Meiningen nach dem „Lübecker Modell“ und den „Naturland Richtlinien für eine ökologische Waldnutzung“ bewirtschaftet werden soll und legte so den Grundstein für eine besonders nachhaltiges Konzept.

Unter dem Motto „Den Meininger Wald sehen und verstehen“ werden einmal pro Quartal öffentliche Wanderungen angeboten. Geführt werden diese von Sebastian Dummer, dem städtischen Forstwirtschaftsmeister, sowie dem hoheitlich zuständigen Revierförster Frank Henkel.

Der nächste Termin dieser Reihe findet am 4. Mai 2025 um 9 Uhr statt. Treffpunkt ist der Parkplatz des Imkervereins auf dem Rohrer Berg (Rohrer Str. 39, 98617 Meiningen). Bitte achten Sie auf festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung.

Fragen und Antworten

Muss ich mich vorher anmelden? Wenn ja, wo?

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es wird darum gebeten, pünktlich am Treffpunkt zu sein.

Wie lange dauert eine Wanderung bzw. wie lang ist die Strecke?

Eine Wanderung dauert etwa zwei Stunden. Die Streckenlänge variiert je nach Waldgebiet, bleibt aber im Rahmen von etwa zwei bis drei Kilometern.

Geht man auf befestigten Wegen oder geht es richtig ins Gelände?

Es werden überwiegend Waldwege begangen, was nicht ausschließt, dass auch abseits der Wege in den Wald hineingeschaut wird.

Können auch Familien mit Kindern teilnehmen?

Die Teilnahme von Kindern jeden Alters ist ausdrücklich erwünscht! Entsprechend Alter und Größe ist ein passendes Transportmittel (Trage, Kraxe, geländetauglicher Wagen) von Vorteil.

Hintergrund

„Wir haben festgestellt, dass sich viele Außenstehende sehr für unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung interessieren und auch in Meiningen immer wieder Fragen zum Konzept auftauchen, die Herr Dummer und Herr Henkel am besten beantworten können“, erklärt Bürgermeister Fabian Giesder.

Um den Wald erlebbar zu machen und die Fülle an Fragen fachkundig zu beantworten, habe man sich schließlich dazu entschlossen das Wissen bei einer gemeinsamen Wanderung weiterzugeben.

Dazu möchte die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information die Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessierten herzlich einladen.

Für viele Bürger sichtbar, durchlebt der Wald seit einigen Jahren eine schwierige Phase. Waren es schon länger die Auswirkungen der Luftverschmutzung und Krankheiten eingeschleppter Organismen, kommen jetzt noch außergewöhnliche Trockenheit und Hitze hinzu.

An vielen Stellen kommen die Wälder an die Grenzen dessen, was sie noch verkraften können. Stadtrat und Stadtverwaltung zogen bereits 2019 aus dieser Entwicklung die Konsequenzen und entschlossen sich für ein anderes Bewirtschaftungsmodell.

Hauptziel ist jetzt nicht mehr die Gewinnerwirtschaftung durch den Holzverkauf, sondern die Erhaltung der Gemeinwohldienstleistungen des Stadtwaldes für seine Bürger. Es soll in Zukunft alles dafür getan werden, dass die angeschlagenen Waldbestände widerstandsfähiger werden und sich an die veränderten Lebensbedingungen im Klimawandel anpassen können.

Dazu zählen vornehmlich Maßnahmen, die die Wälder in die Lage versetzen, ihre Rolle als Kohlenstoffspeicher besser wahrzunehmen. Der Stadtwald könnte locker doppelt so viel Kohlendioxyd als heute unschädlich machen, wenn die passenden Waldstrukturen dazu entwickelt werden.

Die Waldbesucher erkennen bereits heute deutlich, dass die Bewirtschaftung des Stadtwaldes umgestellt wurde. Zunächst fallen die vielen toten Fichten ins Auge, die aber keineswegs ein Zeichen von Nachlässigkeit, sondern Ausdruck ökologischen Sachverstands sind. Mehr Infos gibt's hier.

Die beiden Wanderführer Sebastian Dummer und Frank Henkel waren übrigens zu diesem Thema bereits im Podcast „Neues Wagen! - Nachhaltig Wirtschaften in Thüringen“ der Heinrich-Böll-Stiftung zu Gast. Hier reinhören:www.boell-thueringen.de