Mitteilung des Bistums Fulda
In einem feierlichen Pontifikalamt im Fuldaer Dom hat Bischof Dr. Michael Gerber am Samstag Marcel Krawietz, Daniel Schier und Andreas Szumski zu Priestern geweiht.
Der Bischof spendete die Weihe durch Handauflegung und Gebet. In seiner Predigt stellte er die geistliche Grundhaltung und zentrale Bedeutungselemente des priesterlichen Dienstes in den Mittelpunkt.
Priesterlicher Dienst geschehe nicht aus eigener Kraft, sagte Bischof Gerber in seiner Predigt zur Weihe. In einer Zeit, die zunehmend von Planbarkeit, Kontrolle und Machbarkeit geprägt ist, sei dies eine grundlegende geistliche Haltung: sich dem Handeln Christi zu öffnen, das oft verborgen, leise und unverfügbar geschieht.
Der Priester führe Menschen zu Jesus – aber nicht als Hauptakteur. Das eigentliche Handeln komme immer von Christus selbst, so der Bischof.
In Anlehnung an die biblische Begegnung von Philippus und Nathanael unterstrich er, dass Jesus bereits an den Menschen gehandelt habe, denen wir begegnen.
Wo wir auf Menschen treffen, dürfen wir glauben, dass eine Begegnung mit Jesus bereits stattgefunden habe, sagte Gerber: „Wir lassen uns in den Dienst Christi nehmen, der im hier und heute und ganz konkret handelt. Das bedeutet Ehrfurcht vor dem anderen Menschen und vor seiner Geschichte – denn ich kann am anderen lernen, wie Jesus Christus heute handelt.“
Verheißung führt ins Fremde
Priestersein heute sei ein Weg ins Unbekannte. Ein Weg, der geprägt ist von der Offenheit für das Wirken Jesu Christi, betonte Bischof Gerber.
Anhand biblischer Vorbilder wie Abraham, Mose, Paulus und Petrus machte er deutlich, dass der Weg der Verheißung nicht zurück zu bekannten Orten führt, sondern nach vorne, oft ins Fremde.
Paulus etwa endet nicht zu Hause, sondern in Rom. Auch Petrus verlässt seine Heimat Galiläa und geht bis in die Metropole.
Dieser Weg ins Unbekannte gehöre zum priesterlichen Dienst, so der Bischof: sich führen lassen, auch wenn das Ziel jenseits dessen liegt, was mir bekannt sein mag.
Im Zeichen des Unverfügbaren
Auch für das Volk Israel sei der Exodus ein Aufbruch in die Fremde und die Versuchung zurückzukehren, immer groß gewesen. Der Weg des Priesters sei auch immer ein Weg, der nicht zurück ins Vertraute führt, sagte Gerber.
In der Spendung der Sakramente geschehe „Unverfügbares“, nämlich das, was wir selbst nicht herstellen können. Das Unverfügbare stehe für das Wirken Jesu Christi, das sich menschlicher Kontrolle entzieht, aber gerade darin seine Kraft entfalte.
Priester sein heute bedeute nicht Absicherung, sondern Vertrauen. Vertrauen, dass Gott führt, auch wenn der Weg nicht sichtbar ist. Und es bedeute, die Augen offenzuhalten für das Licht, das Christus in jeden Menschen legt.
Die Neupriester Marcel Krawietz, Daniel Schier und Andreas Szumski werden im Bistum Fulda an den Orten als Kapläne eingesetzt, an denen Sie bisher als Diakone tätig waren: im Hessischen Kegelspiel, in Kassel und Bruchköbel.
Musikalisch gestaltet wurde der Weihegottesdienst vom Fuldaer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber. An der Domorgel spielte Alexander Grün (Bingen).