Beitrag von Martin Veltum
(Mitteilung der Wigbertschule)
Die beiden Grundkurse „Darstellendes Spiel“ der Q2 an der Wigbertschule in Hünfeld arbeiteten im vergangenen Schuljahr auf ein gemeinsames Ziel hin: die Werkstattaufführung.
Diese wurde vor Mitschülerinnen und Mitschülern der Jahrgangsstufe sowie weiteren Interessierten der Schule präsentiert.
Den Auftakt machte der Kurs von Pia-Maria Sauer. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mit der Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff auseinandergesetzt und ihr den Titel „Der TaugeNICHTSKÖNNER“ gegeben.
In der Geschichte wird der Sohn eines Müllers in seinem Heimatdorf verspottet, weil man ihn für ungeschickt hält. Daraufhin zieht er mit seiner Geige los und arbeitet zunächst als Gärtnerbursche und später als Zolleinnehmer in einem Schloss bei Wien.
Schließlich führt ihn sein Weg nach Italien, wo er sich mehrmals verliebt, jedoch stets enttäuscht wird.
Mit einer ausdrucksstarken und humorvollen Inszenierung zeigten die Schülerinnen und Schüler die verzweifelte Suche des Taugenichts nach Liebe und einem Platz im Leben und gaben dem Klassiker eine besondere Note.
Im Anschluss präsentierte der Kurs von Kristin Suppelt eine eigenständige Szenencollage, die auf Friedrich Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ basierte.
Der Titel ihrer Collage lautete: „Wer A sagt, muss (nicht) B sagen!?“ – in Anlehnung an ein Zitat von Bertolt Brecht. Die zentrale Frage lautete: Ist es möglich, eine bahnbrechende Entdeckung zu machen und diese zum Schutz der Menschheit geheim zu halten?
Der Wissenschaftler Möbius versucht genau das, indem er sich freiwillig in eine psychiatrische Anstalt begibt. Doch ist das tatsächlich eine Lösung?
Er verbrennt seine Aufzeichnungen und glaubt sich in Sicherheit – ohne zu wissen, dass Frau Dr. Zahnd seine Entdeckung längst kopiert hat. Die Inszenierung regte zum Nachdenken über die Verantwortung der Wissenschaft, Machtstreben und den Einfluss des Einzelnen an.
Beide Kurse überzeugten mit großem Engagement und starker Bühnenpräsenz. Technisch wurden die Aufführungen wie gewohnt zuverlässig von der Technik-AG unterstützt.
Am Ende durften die Spielerinnen und Spieler den verdienten Applaus des Publikums sowie eine Rose von ihren Kursleiterinnen entgegennehmen – eine wertvolle Erfahrung, die ihnen das Spielen vor Publikum ermöglichte.