Gastbeitrag von Julia Otto
Ein unvergesslicher Abend und eines der vielen Highlights im Rahmen der 1250-Jahr-Feier: Rund 700 Besucher strömten am Dienstag in die Stadtkirche Bad Salzungen.
Nico Wieditz, bekannt für seinen unkonventionellen Stil und sein außergewöhnliches simultanes Gehör an der Orgel, verwandelte das Gotteshaus in eine energiegeladene Konzertbühne – laut, wild und voller Gänsehautmomente.
Schon vor Konzertbeginn war klar: Dieser Abend würde alles andere als ein gewöhnliches Kirchenkonzert. Die lange Schlange vor der Stadtkirche sprach für sich – und drinnen wurde schnell deutlich, warum.
Nico Wieditz demonstrierte eindrucksvoll die unglaubliche Vielseitigkeit der Orgel: In einem rasanten Medley spielte er in nur 25 Minuten über 30 Songs – von Griechischer Wein über Schlager, Ententanz und Jugendliebe bis hin zu We Will Rock You.
Dabei stellte er die Statik der Kirche auf die Probe – die Emporen hielten stand, während die Stimmung förmlich durch die Decke schoss. Auch der legendäre Monkeytanz durfte nicht fehlen und brachte das Publikum zum Tanzen.
Zwischen Rockhymnen und Filmsoundtracks fanden auch klassische Kirchenmelodien ihren Platz. Untermalt von einer stimmungsvollen Licht wurde das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Sinne.
„Singen wird überbewertet. Am besten ihr schreit! Lasst es krachen!“, rief Wieditz, und das Publikum feierte mit Tanz, Gesang und Applaus.
Eine Besucherin sagte: „Ein mega Abend – Nico Wieditz ist einzigartig!“ Ein weiterer versprach: „Wir kommen beim nächsten Mal wieder!“
Der aus Möhra stammende Künstler, der ohne Noten spielt, gilt als Orgel-Rebell. „Ich bin ironisch, und es darf auch mal unter die Gürtellinie gehen. Wir leben schließlich im Lutherland – da gehört das dazu“, erklärt er mit einem Augenzwinkern.
Besonders gefreut hat ihn die Einladung zum Stadtjubiläum: „Endlich wieder zu Hause. Die Stadt hat mich gefragt, ob ich beim 1250-jährigen Jubiläum dabei sein möchte, was mich sehr geehrt hat. Das lasse ich mir natürlich nicht entgegen.“
Seine Verbundenheit zur Region zeigte er mit dem Rennsteiglied und seiner Hymne Bad Salzunger Luft. Eine mitreißende Videoshow und seine sympathische Moderation machten das Konzert auf der XXL-Leinwand vor dem Altar sichtbar.
Zum Abschluss legte Wieditz nach, als das Publikum nicht aufhörte zu klatschen – beim Zillertaler Hochzeitsmarsch hielt es kaum jemanden auf den Plätzen, alle feierten ausgelassen mit.
Zwei Stunden pure Orgelpower und ein begeistertes Publikum, das selbst an einem warmen Sommerabend bis zum Schluss mitfeierte.
Wer das Konzert verpasst hat oder Nico Wieditz noch einmal live erleben möchte, bekommt bald eine neue Gelegenheit: Am 26. September tritt er in der Dreieinigkeitskirche in Dermbach auf, am 27. September folgt ein Auftritt in der Friedenskirche Bad Liebenstein.
Tickets für Dermbach sind im Café Rehm erhältlich, für Bad Liebenstein außerdem in der Herzog-Georg-Apotheke und der Tourist-Information Bad Liebenstein. Zudem sind Karten für beide Veranstaltungen online unter eventim.de erhältlich.