Leben für Sicherheit, Ordnung & Gemeinschaft – Richard Veltum zum 75. Geburtstag geehrt

Anlässlich seines 75. Geburtstags wurde Richard Veltum von Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU) sowie dem Ersten Polizeihauptkommissar a. D. Emil Hahner (ehemals Polizeichef in Hünfeld/Hessen) persönlich geehrt.

Die Würdigung galt dabei nicht nur einem verdienten Polizeibeamten, sondern einem Menschen, der sich über Jahrzehnte hinweg mit Treue, Verlässlichkeit und tiefer Heimatverbundenheit im Polizeidienst sowie ehrenamtlich für das Wohl der Menschen engagiert hat.

Richard Veltum blickt auf eine beeindruckende Laufbahn von 43 Jahren im Polizeidienst zurück – darunter mehrere Jahre als Gruppenpostenleiter in Geisa.

Besonders in der bewegten Zeit der politischen Wende („Friedliche Revolution“) bewies er Mut und Weitblick. Legendär bleibt sein Entschluss, westdeutsche Polizeikollegen – trotz möglicher persönlicher Konsequenzen – in der Geisaer Polizeidienststelle willkommen zu heißen.

Veltum ließ die Eingangstür von einem Kollegen öffnen und empfing die westdeutschen Beamten freundlich – ein symbolträchtiger Akt, der den Grundstein für eine über drei Jahrzehnte währende Partnerschaft zwischen ost- und westdeutschen Polizeikollegen legte.

„Mensch sein, Mensch bleiben“ – dieser Leitsatz prägte sein Handeln und wurde zur Maxime seines Wirkens. In einer Zeit großer Unsicherheit bewahrte Veltum Orientierung und Vertrauen in eine gute Zukunft – eine Haltung, die er auch seinen Kollegen und Mitbürgern vermittelte.

Der hessische Polizeibeamte Emil Hahner war damals maßgeblich daran beteiligt, gemeinsam mit Geisaer Kollegen eine der ersten Polizeistationen nach hessischem Muster in Thüringen aufzubauen – ein Novum jener Zeit.

Besonders in Erinnerung geblieben ist den Geisaer Polizisten der große „Geldumtausch“ und die Einführung der D-Mark. Veltum und seine Kollegen sicherten persönlich Geldtransporte mit mehreren Millionen DM von Hessen nach Thüringen. Diese Einsätze waren nicht ungefährlich, da damals mehrere bewaffnete Einbrecherbanden in beiden Bundesländern aktiv waren.

In einem Waldstück bei der Borscher Schlucht entdeckten die Beamten sogar eine unterirdische Bunkeranlage, in der Diebesgut – hochwertige Technik, Schmuck, Edelmetalle – zwischengelagert wurde. Die weiteren Ermittlungen übernahmen die Kriminalpolizeien aus Suhl und Fulda. In Geisa selbst kam es ebenfalls zu mehreren Einbrüchen und Überfällen, unter anderem auf Sparkasse, VR-Bank, Postamt, Heimatmuseum sowie Privatwohnungen und Geschäfte.

Im Zuge des Neuaufbaus der Thüringer Landespolizei nach der Wiedervereinigung wurden alle Außenstellen (ehemalige VP-Gruppenposten) im Kreis Bad Salzungen aufgelöst und in die Polizeiinspektion Bad Salzungen integriert. Alle aktiven Polizeibeamten wurden damals durch die Stasiunterlagenbehörde überprüft.

Richard Veltum war anschließend zehn Jahre lang als Wachenleiter bei der Polizeiinspektion Bad Salzungen tätig, führte aber auch weiterhin selbst Streifenfahrten durch. Danach übernahm er für weitere zehn Jahre die Position des Kontaktbereichsbeamten im Geisaer Land.

Als sogenannter „KOBB“ war er zuständig für sämtliche polizeilichen Maßnahmen – von Anzeigenaufnahme über Unfallbearbeitung bis hin zur Weiterleitung von Strafakten an die Staatsanwaltschaft. Ihm standen in Geisa ein eigenes Dienstzimmer sowie ein Dienstfahrzeug zur Verfügung.

Sein Einsatzgebiet umfasste die Stadt Geisa sowie die Einheitsgemeinden Buttlar, Schleid und Gerstengrund – insgesamt über 20 Ortschaften mit mehr als 5000 Einwohnern.

Mit Freude erinnert sich der Jubilar an seine Einsätze zur Absicherung des Geisaer Karnevals sowie zahlreicher kirchlicher Prozessionen, die er gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr durchführte – auch wenn dies nicht immer auf Verständnis bei allen Vorgesetzten stieß und mitunter disziplinarische Konsequenzen angedroht wurden.

Nach der Wiedervereinigung absolvierte Veltum erfolgreich die Beamtenprüfung nach westlichem Standard und wurde offiziell in den Beamtenstatus übernommen.

Auch über den Polizeidienst hinaus ist Richard Veltum seit über 35 Jahren engagiert – unter anderem im Opferhilfeverein „Weißer Ring“ (Betreuung im Wartburgkreis), im Heimat- und Geschichtsverein Geisaer Amt sowie im Förderverein Point Alpha.

Darüber hinaus ist er als freier Mitarbeiter für Presse und Medien aktiv. Dieses Engagement zeugt von einem tiefen Verantwortungsbewusstsein für seine Heimat – Werte, die ihn zeitlebens prägten.

Erster Polizeihauptkommissar a. D. Emil Hahner würdigte Richard Veltum als langjährigen Weggefährten und sprach ihm Dank und Anerkennung aus.

Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU) dankte dem Jubilar im Namen der Stadt Geisa für seinen langjährigen Einsatz und überreichte ein Präsent.

Auch als Großvater bleibt Richard Veltum seiner Familie eng verbunden. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit kümmert er sich liebevoll um seine vier erwachsenen Kinder und seine sechs Enkel: Jonas, Julian, Ricardo, Eduardo, Fernando und Lena.