Ende April wurden die Schulkonferenzen der Grundschulen Wiesenthal und Dermbach im Landratsamt Bad Salzungen durch den Schulträger darüber informiert, dass die sinkenden Schülerzahlen im Wartburgkreis dazu führen, dass über das zukünftige Schulnetz neu beraten werden muss, um die Region und die Schulen sicher aufzustellen.

Die Grundschule aus Wiesenthal gehört mit zu den kleinsten Schulen Thüringens und kann die erforderlichen Klassengrößen derzeit nur durch die Jahrgangsmischung von Klasse 1/2 und Klasse 3/4 erreichen.

Ab dem Schuljahr 2030/31 sei selbst das nicht mehr möglich, informierte Schulleiterin Ina Amm in einem Rundschreiben an die Eltern.

Im Rahmen der „11. Teilfortschreibung des Schulnetzes“ seien verschiedene Möglichkeiten vorgestellt worden, wie mit immer niedrigeren Schülerzahlen umgegangen werden kann und was dies für die Schulen für Konsequenzen habe.

Die Schließung der Grundschule Wiesenthal und der Wechsel aller Schülerinnen und Schüler nach Dermbach sei eine dieser Optionen.

„Die zweite Option ist, dass die Kinder aus Dermbach den kurzen Weg mit dem Bus nach Wiesenthal kommen und dort ein gemeinsamer zukunftsfester Schulstandort entsteht, an dem die Kinder unter den besten Rahmenbedingungen lernen und sich entwickeln können“, heißt es in dem Brief.

Weiter schreibt die Schulleiterin: „Die finale Entscheidung wird der Kreistag, der 2024 neu gewählt wurde und die Bevölkerung des Wartburgkreises vertreten soll, zur nächsten Kreistagssitzung am 24. Juni 2025 treffen. Die dort getroffene Regelung soll dann zum 1. August 2026, also zum Schuljahr 2026/27, in Kraft treten.“

Online-Petition zum Erhalt der Schule

Eine Elterninitiative nahm dies zum Anlass, um mit einer Online-Petition Stimmen gegen die Schließung der Grundschule zu sammeln.

„Die geplante Schließung dieser Grundschule gefährdet nicht nur einen funktionierenden Bildungsstandort, sondern beraubt die Kinder und Familien in Wiesenthal – sowie zahlreiche Kinder aus den umliegenden Dörfern, die über Gastschulanträge aufgenommen wurden – einer zukunftsfähigen, ortsnahen Schulbildung“, sind sich die Elternvertreter sicher.

Gründe, warum die Grundschule in Wiesenthal erhalten bleiben muss, gäbe es viele: die ruhige Lage, die großzügigen Außenflächen, das Schwimmbad und die Sporthalle in unmittelbarer Nähe, helle Unterrichtsräume und eine saubere Lernumgebung seien nur einige Anhaltspunkte.

Die Schule sei in einem baulich gutem Zustand und würde durch ihren Erhalt Sanierungskosten an anderer Stelle einsparen.

„Eine Schule ist nicht nur ein Ort der Bildung – sie ist ein Zentrum der Gemeinschaft. Mit ihrer Schließung würde das Dorf Wiesenthal ein Stück Identität und Zukunft verlieren“, heißt es in dem Aufruf.

Gerade im ländlichen Raum seien kinderfreundliche, sichere Schulwege bei jedem Wetter unverzichtbar. Vertraute Lernumgebungen und die starke Bindung an den Heimatort seien zudem von unschätzbarem Wert – pädagogisch, sozial und wirtschaftlich.

Bitte um Unterstützung

Die Elterninitiative fordert neben dem Verzicht auf die Schließung der Grundschule Wiesenthal auch die Anerkennung des Standorts als vollwertige, zukunftsfähige Bildungsstätte.

Eine transparente Entscheidungsfindung unter Beteiligung der Eltern steht ebenfalls auf der Agenda.

Ebenso sollen realistische Alternativen zur Schließung geprüft werden – mit Blick auf den Erhalt fairer Bildung im ländlichen Raum und unter Berücksichtigung der erheblichen Sanierungskosten umliegender Schulgebäude.

„Warum eine voll funktionsfähige Schule schließen, wenn funktionierende Strukturen bereits bestehen?“, fragen sich die Eltern abschließend.

Wer die Elterninitiative unterstützen möchte, kommt hier zur Online-Petition: www.openpetition.de.

Überzeugt Euch selbst: Tag der offenen Tür

Am Samstag, den 14. Juni 2025, lädt die Grundschule herzlich zum Schulfest ein. „Hier können sich alle überzeugen, dass unsere Schule einen super Standort hat und auf den aktuellen Standards ist“, laden Eltern, Lehrer und Schüler herzlich ein.

Sie betonen, dass die Kinder kurze Wege haben - zum Schwimmbad, zum großen Schulgarten, zum Speisesaal und auch die Sporthalle ist gleich nebenan.

Die Schule hat am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet und bietet einen bunten Tag für Familien aus der Region. Für den kleinen Hunger gibt es Zuckerwatte, Waffeln, Kuchen und selbstgemachte Limonade. Selbstverständlich werden auch Bratwürste angeboten.

Kinderschminken, Hüpfburg, Fahrten mit dem Feuerwehrauto und sogar eine Grunschul-Schnitzeljagd sorgen für viel Spannung und Spaß. Wer möchte, kann sogar sein eigenes Brot backen oder selbst Kräuterbutter herstellen.

Kommt vorbei und überzeugt euch selbst!