Falsche Polizeibeamte betrügen zwei Seniorinnen – Zeugenaufruf

Gleich zweimal hatten dreiste Betrüger am Dienstag mit der perfiden Masche des Schockanrufes im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Erfolg. Indem sie vorgaukelten Polizeibeamte zu sein, brachten sie zwei Seniorinnen um wertvolle ideelle Erinnerungsstücke.

Beide Frauen erhielten im Laufe des Tages einen Anruf von jeweils ihnen unbekannten Männern, die sich als Polizeibeamte ausgaben.

Die Betrüger gaukelten den Damen vor, dass aktuell Einbrecherbanden ihr Unwesen treiben und die Frauen in das Visier der Straftäter geraten seien.

Nun wolle man die Seniorinnen samt ihren Ersparnissen schützen. Die Frauen schenkten den Anrufern Glauben und übergaben in beiden Fällen Schmuck im Wert mehrerer tausend Euro an zwei unbekannte Abholer.

Eine der Damen überließ gegen 18/18.30 Uhr in der Straße "Vorm Wald" ihre Erinnerungsstücke einem Mann, der wie folgt beschrieben werden kann: männlich, circa 1,88 Meter groß, dunkle Kleidung, auffällig schlanke Statur.

Die weitere geschädigte Seniorin übergab ihren Schmuck gegen 20 Uhr im Jasminweg an einen etwa 1,60 Meter großen Mann, der mit einer hellen Jeans, dunkler Oberbekleidung und Basecap bekleidet gewesen war.

Nun bittet die Kriminalpolizei Bad Hersfeld um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Wer hat in den Abendstunden (bis circa 20.30 Uhr) in Bad Hersfeld im Bereich "Vorm Wald", Lappenlied, Jasminstraße sowie den dort umliegenden Straßen verdächtige Beobachtungen - gegebenenfalls zu auffällig telefonierenden Personen oder wartenden Fahrzeugen gemacht?

Hinweise bitte an die Polizeistation Bad Hersfeld unter Telefon 06621/932-0, jede andere Polizeidienststelle oder über die Onlinewache unter www.polizei.hessen.de.

Es kann Jeden treffen

Wer glaubt, das hätte ihm definitiv nicht passieren können, der hat weit gefehlt: Das Vorgehen der Täterinnen und Täter - das zeigt die kriminalistische Erfahrung - ist besonders perfide, überaus gut geschauspielert und vorbereitet und passt oft auf die Lebenssituation der Angerufenen oder wird dieser angepasst.

Bei der Masche der sogenannten "Falschen Polizeibeamten" ruft meist eine Rufnummer mit örtlicher Vorwahl, manchmal sogar dem ersten Anschein nach die 110, an und der Anrufer stellt sich als Polizeibeamter einer örtlichen Dienststelle vor.

Unmöglich, denn der Notruf kann nur angerufen werden und nicht raus telefonieren. Mittels sogenanntem "Call-ID-Spoofing" können Betrüger jedoch tatsächlich jede frei gewählte Rufnummer auf dem Telefondisplay ihrer Opfer anzeigen lassen. Erste Zweifel an der Identität des betrügerischen Anrufers werden so bereits ausgeräumt.

Was die Betrüger dann von sich geben, löst bei Angerufenen oftmals große Sorge aus: Einbrecher seien in der Nachbarschaft des Angerufenen unterwegs.

Die Polizei habe bereits einige der Täter festgenommen. Einer der Festgenommenen habe einen Zettel bei sich gehabt, auf dem die Adresse des späteren Opfers und dessen Vermögenswerte gestanden hätten.

Nun sei die Polizei um die Sicherheit des Angerufenen und dessen Ersparnisse besorgt.

Im weiteren Gesprächsverlauf gehen die Betrüger äußerst geschickt vor und bringen ihre Opfer so dazu, Wertsachen zusammenzutragen und an vereinbarten Örtlichkeiten abzulegen oder zu übergeben.

Den Opfern wird eindringlich suggeriert, dass man nur so für die Sicherheit ihres Ersparten sorgen könne und sie die Wertsachen in den kommenden Tagen auf der Polizeistation abholen könnten.

Es ist bei dieser Masche auch nicht auszuschließen, dass die Kriminellen ihre Opfer anweisen zur Bank zu fahren, um dort Bargeldbeträge abzuheben.

Als Vorwand geben die Schwindler an, dass die vermeintlichen Einbrecher mit Bankangestellten zusammenarbeiten würden, um unbefugt und unbemerkt Gelder von Kundenkonten abzubuchen.

Sobald die Vermögenswerte greifbar und ein Ablage- oder Übergabeort vereinbart wurde, kommt ein Betrüger oder eine Betrügerin persönlich vorbei, um die Wertgegenstände abzuholen.

Ihre Polizei warnt: Trickbetrug ist vielfältig.

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder Polizeibeamter beziehungsweise Person
der Justiz ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen.

- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.

- Rufen Sie die Polizei an.

- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.

- Informierten Sie Angehörige, Verwandte und Bekannte über die aktuelle Anrufwelle.

Informationen zum Trickbetrug finden Sie auf der Internetseite https://ppoh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Regional-Informiert/