Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Die katholische Pfarrei St. Familia im Felda- und Werratal feierte am Donnerstag in Zella/Rhön das Hochfest Fronleichnam in feierlicher Atmosphäre.
Wie es guter Tradition entspricht, begann der Tag mit einer Heiligen Messe, an die sich eine eindrucksvolle Prozession durch den festlich geschmückten Ort anschloss.
Die Straßen waren reich geschmückt mit bunten Blumen, kunstvoll gestalteten Altären und hunderten von Fahnen, ein lebendiger Ausdruck der Verbundenheit der Gemeinde mit ihrem Glauben.
Viele Einwohner und Besucher säumten die Wege, begleiteten den Prozessionszug oder beteiligten sich aktiv. Der Musikverein Zella sorgte mit feierlicher Blasmusik für eine stimmungsvolle musikalische Begleitung, die der Veranstaltung einen besonderen Glanz verlieh.
Neben den Gläubigen der Pfarrei St. Familia nahmen auch zahlreiche Menschen aus den umliegenden Gemeinden des Feldatals und darüber hinaus an der Feier teil, ein Zeichen lebendiger Gemeinschaft über Pfarreigrenzen hinweg.
Fronleichnam ist in vielen katholisch geprägten Orten der Thüringer Rhön, darunter Zella und Geisa, ein Feiertag. Unter „katholisch.de“ wird Fronleichnam so erklärt: „Am 60. Tag nach Ostern, am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, feiern die Katholiken Fronleichnam, das "Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi".
Doch wissen immer weniger Menschen, seien sie nun getauft oder nicht, was da eigentlich gefeiert wird. Schlimmer noch: Wenn sie davon hören, dass Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, dann winken viele ab und bezeichnen es womöglich als "Hokuspokus".
Was also hat es damit auf sich, wenn die Christen die wahrhafte Gegenwart des Gottessohns in der heiligen Eucharistie feiern?
Als Brot des Lebens, als gewandelte Hostie steht Christus selbst im Mittelpunkt der prunkvollen Fronleichnamsprozessionen. Dafür steht auch der ungewöhnliche Name Fronleichnam, denn im Althochdeutschen steht "fron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib".
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Hostie: auf den ersten Blick nur eine kleine unscheinbare Oblate, doch für gläubige Katholiken wird sie durch die Wandlung im Gottesdienst zum "Leib Christi".
Das geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus den Aposteln Brot austeilte mit den Worten "Das ist mein Leib". Dieses Geheimnis des "heiligen Brotes" steht auch im Mittelpunkt der feierlichen Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird.“
Viele Einwohner nahmen sich an diesem Tag bewusst frei, um das bedeutende Fest in ihrer Gemeinde gemeinsam zu begehen, ein Zeichen dafür, dass Fronleichnam in Zella/Rhön nicht nur liturgisch, sondern auch gemeinschaftlich fest verankert ist.