Gastbeitrag von Lea Hohmann
Drei Länder, eine Vision: Am vergangenen Sonntag fand im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön der länderübergreifende Entwicklungszonentag statt.
In Bayern, Hessen und Thüringen erwartete die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm rund um Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und die besondere Rolle der Entwicklungszone innerhalb des Biosphärenreservats.
Zahlreiche Menschen nutzten die Gelegenheit, um gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen.
Bayern: Radeln auf den Spuren von Projekten der Nachhaltigkeit
Auf bayerischer Seite führte eine 35 Kilometer lange Radtour mit rund 17 Teilnehmenden über die Trasse der ehemaligen Sinnbahn. Die Überbleibsel der „vergessenen Autobahn Strecke 46“ wurden bei Rupboden ebenso besichtigt wie der Gleispark, der in Kürze von der Planung in die Umsetzung geht.
Am ehemaligen Bahnhofsgelände entstehen Wohnmobilstellplätze, ein Imbiss mit Sitzgelegenheiten und als besondere Attraktion ein restaurierter Schienenbus, der mit Schautafeln und Videoinstallationen die Geschichte der ehemaligen Sinntalbahn zeigt.
Bildungsarbeit für Nachhaltige Entwicklung am Volkersberg und in der Biosphärenschule Riedenberg, der Sternenpark Rhön mit seinen Himmelsschauplätzen, die Arbeit der Rhön-GmbH und die Infrastruktur für Fahrradreisende waren weitere Themen der Rundfahrt.
Hessen: Nachhaltiges Miteinander beim Nachbarschaftsfest in Weyhers
Rund 400 Gäste kamen beim Nachbarschaftsfest in Ebersburg-Weyhers zusammen, das vom Verein Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal gemeinsam mit der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön organisiert wurde.
Unter dem Motto „Nachhaltig verbunden – im Kleiderschrank und in der Nachbarschaft“ verwandelte sich das Gelände rund um die Alte Post in einen bunten Mitmachtag.
Neben einem gut besuchten Kleidertausch, der nachhaltige Mode förderte, luden ein Spieleparcours, Kinderschminken, eine Tauschhütte sowie zahlreiche Infostände – u.a. von Omas for Future, Weltladen und dem Biosphärenreservat – zum Verweilen und Entdecken ein.
Musikalisch begleitet wurde das Fest von Harmonikaspieler Paul Karges und einer Gitarrengruppe der Musikschule Klee.
Nach einer Begrüßung durch Dr. Hans Unbehaun, Vorstandsvorsitzender des Vereins Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal, kamen Menschen aller Generationen und Kulturen in entspannter Atmosphäre bei regionalen und internationalen Speisen ins Gespräch.
Thüringen: E-Bike-Tour mit Einblicken in nachhaltige Projekte
In Thüringen machten sich acht Teilnehmende aus drei Bundesländern auf eine rund 23 Kilometer lange E-Bike-Tour rund um das Feldatal.
Startpunkt war die Propstei Zella, Sitz der Thüringer Verwaltungsstelle, wo historische und aktuelle Aspekte des Areals vorgestellt wurden.
Die Tour führte u.a. zu den neuen Naturlagern „Butzen“ bei Empfertshausen, wo Robert Leutbecher die innovativen Übernachtungsmöglichkeiten präsentierte.
In der Klingser-Aue wurde über Klimawandel, Neophyten und die Zonierung im Biosphärenreservat informiert und bei der Waestemer Weidewirtschaft und dem Projekt Vierhennen erwartete die Gruppe ein Imbiss mit Bio-Bratwurst und Krautsalat.
Ein Highlight war die Führung durch die Rhönbrauerei Dittmar in Kaltennordheim – ein Familienbetrieb seit 150 Jahren - mit anschließender Verkostung.
Den Abschluss bildete die Besichtigung der umweltverträglich umgerüsteten Sportplatzbeleuchtung in Diedorf, die beispielhaft für nachhaltige Kommunalentwicklung im Sternenpark Rhön steht.
Entwicklungszone als Herzstück des Biosphärenreservats
Die Entwicklungszone nimmt mit rund 75 Prozent den größten Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ein. Im Gegensatz zu Kern- und Pflegezonen steht hier der Mensch im Mittelpunkt.
Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die den Einklang von Leben, Arbeiten und Natur ermöglicht. Der Entwicklungszonentag zeigt Jahr für Jahr eindrucksvoll, wie diese Vision auf lokaler Ebene gelebt wird.