Gastbeitrag von Richard Veltum
Anlässlich der Feierlichkeiten zur „Last Border Patrol“ – der letzten Grenzpatrouille vor 35 Jahren - überreichte Stephan König, Thüringer Staatssekretär für Medien und Europa sowie Bevollmächtigter des Freistaates Thüringen beim Bund, einen Fördermittelbescheid in Höhe von 2.500 Euro an den Förderverein Point Alpha e.V. in Geisa.
Raymond Walk, Vorsitzender des Fördervereins, bedankte sich im Namen des Fördervereins herzlich bei dem Staatssekretär König für die großzügige Unterstützung.
Staatssekretär Stephan König erinnerte in seiner Ansprache als Vertreter der Landesregierung Thüringen an all diejenigen Menschen aus der ehemaligen DDR, die bei Fluchtversuchen ihr Leben riskierten oder gar verloren haben.
König hob hervor, dass man sich immer wieder vor Augen führen müsse, welch ein Privileg es sei, in Freiheit und Demokratie leben zu können.
Dialog statt Distanz – auch der Freistaat Thüringen leiste seinen Beitrag, damit die transatlantische Beziehung belastbar bleibt und verwies dabei auf die Partnerschaften von sieben Thüringer Städten und Gemeinden mit verschiedenen US-amerikanischen Kommunen.
Auch wenn gegenwärtig Misstöne die derzeitigen politischen Verhältnisse über den Atlantik bestimmen, eine 80 Jahre andauernde Freundschaft sollte man nicht auf Spiel setzen.
Am 30. März 1990 begaben sich US-Streitkräfte ein letztes Mal auf Patrouille an der innerdeutschen Grenze. Über Jahrzehnte hinweg hatten die Kavallerieeinheiten den Schutz der „Freedom’s Frontier“ während des kalten Krieges übernommen.
„Mit der Grenzöffnung und Wiedervereinigung endete eine Ära der Abschreckung. Die letzte Patrouille steht symbolisch für diesen historischen Wendepunkt“, betonte Benedikt Stock, geschäftsführender Vorstand der Point Alpha Stiftung.
Zugleich unterstrich er: „Heute ist die militärische Auseinandersetzung wieder von entscheidender Bedeutung – allerdings nicht mehr an der innerdeutschen Grenze, sondern an den Grenzen zur russischen Diktatur.“
Die Festveranstaltung begann mit einer feierlichen Flaggenparade und endete mit der Intonation der Nationalhymne.
Im Anschluss folgte das Festprogramm in der voll besetzten Fahrzeughalle – im Beisein von Vertretern der US-Administration, der Bundeswehr, der Reservistenverbände sowie zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft, Verbänden sowie viele interessierte Besucher – nahmen an der Veranstaltung teil.
Für die musikalische Begleitung sorgte ein Bläserquintett der U.S. Army Europe and Africa Band & Chorus.
Parallel dazu fand auf Point Alpha ein internationaler Schülerbegegnungstag statt. Rund 100 Schülerinnen und Schüler begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Dolmetschern auf eine spannende historische Zeitreise.
Gäste waren hier unter anderem Schülerinnen und Schüler vom thüringischen Sulzberger Gymnasium aus Bad Salzungen, der hessischen Gesamtschule Schenklengsfeld sowie amerikanische Schüler der Wiesbaden High-School.
Aus Ost-und West-Perspektive wurde den Jugendlichen berichtet - so beispielsweise auch über den Alltag in den US-Baracken, die Hintergründe der deutschen Teilung und über die Lage damals am Eisernen Vorhang.
Staatssekretär König gab den anwesenden Schülergruppen mit auf den Weg, die Zukunft gemeinsam friedlich zu gestalten und dabei den Geist von Point Alpha in den Alltag einzubinden.
Die Landesregierungen Thüringen und Hessen unterstützen den außerschulischen Lernort Point Alpha als wichtigen Beitrag zur historisch-politischen Bildung und zur Förderung der Erinnerungskultur.
Zu den zahlreichen Ehrengästen zählten auch kommunale Vertreter der Point Alpha-Stadt Geisa /Thüringen, Erste Beigeordnete Simone Kleinstück und der Point Alpha Gemeinde Rasdorf / Hessen, Bürgermeister Jürgen Hahn.
Im Anschluss an das Festprogramm kamen die Gäste bei einem gemütlichen Beisammensein ins Gespräch. Für das leibliche Wohl sorgte das Team des Black Horse Inn.