Schulnetzdebatte in der Rhön – Förderverein der GS Kaltenwestheim kämpft für Erhalt

Stellungnahme des Fördervereins der Grundschule Kaltenwestheim

Der Förderverein der Grundschule Kaltenwestheim zeigt sich – wie viele Menschen in der Rhön – verwundert über das jüngste Vorgehen der Landrätin.

Noch vor Kurzem hatte der Kreistag beschlossen, den Schulnetzplan für die kommenden zwei Jahre auszusetzen und diesen Zeitraum für eine intensive Lösungsfindung zu nutzen.

In ihrem letzten offiziellen Statement („Einladung zur Hospitation an der GS Kaltenwestheim“) betonte Frau Greiser selbst, dass die Entscheidungen über Schulstandorte nicht in ihrer Verantwortung lägen.

Umso irritierender ist es, dass am 10. Mai im Meininger Tageblatt ein Beitrag erscheint, indem Frau Greiser einer Lösungsfindung vorgreift und in der Hohen Rhön nur den Grundschulstandort Kaltennordheim erhalten möchte. Die beigefügte ungenau erläuterte Grafik sorgt für weitere Irritationen.

Vielleicht sollte die Grafik auch einen anderen Eindruck vermitteln – nämlich wie modern und überdurchschnittlich saniert die Schulstandorte entlang des Rennsteigs sowie in Meiningen und Schmalkalden sind – im deutlichen Kontrast zur Rhön.

Wegen der jahrelangen Standortdebatte um die Grundschule Kaltenwestheim hat der Landkreis notwendige Investitionen in das Schulgebäude aufgeschoben. Diese Lücke versucht der Förderverein seit Jahren zu schließen.

Eine eigene Mängelliste wird seither schrittweise abgearbeitet. Auch in Sachen Digitalisierung verlief nicht alles reibungslos: Die Tablets konnten erst viele Monate nach der Lieferung genutzt werden, da zunächst kein WLAN vorhanden war. Bis heute ist dieses nur in der Hälfte des Gebäudes verfügbar.

Aus Sicht des Fördervereins – und vieler Menschen in der Rhön – tragen der Landkreis und die Kommunen auch Verantwortung für die stark rückläufigen Geburtenzahlen in der Region.

Seit Jahren konzentrieren sich die großen Investitionen auf die Regionen rund um Oberhof, Schmalkalden und Meiningen. In der Rhön fragt man sich daher zu Recht: Gehören wir überhaupt noch zur sogenannten „Prachtregion“?

Doch gerade durch die kleinen Schulen im ländlichen Raum hat eine Region überhaupt erst das Potenzial und die Qualität, eine „Prachtregion“ zu sein.

Pädagogische Konzepte, die Schlüsselkompetenzen vermitteln und starke individuelle Förderung bieten, bilden das Fundament für die weiterführenden Schulen und die späteren Fachkräfte der Region.

Für solche Konzepte ist die Grundschule Kaltenwestheim in der Region bekannt. Hier werden Schulkinder ab dem ersten Schultag in viele soziale Projekte und ehrenamtliche Tätigkeiten eingebunden.

Dies fördert psychische Resilienz und Teamfähigkeit – Eigenschaften, die später sehr gefragt sind. Eine solche individuelle Förderung ist auf einem Campus mit sehr vielen Schülern kaum realisierbar.

Der Förderverein der Grundschule Kaltenwestheim hofft, dass nun wieder mehr Ruhe in die Debatte um das Schulnetz einkehrt und der Bildungsausschuss seine Hausaufgaben ernst nimmt – mit dem Ziel, alle Schulstandorte zu erhalten.

Im Sinne eines konstruktiven Dialogs wäre es zudem wünschenswert, Fördervereine und Elternvertreter zu gegebener Zeit aktiv in die Lösungsfindung einzubeziehen.