Wie ist der Zustand der Kreisstraßen? – Landrat verlegt Ausschusssitzung in den Bus

Gastbeitrag von Nathalie Bachmann

Wie gut oder schlecht sind die Kreisstraßen im Kreis Bad Kissingen in Schuss, wie sind abgeschlossenen Baumaßnahmen gelungen, welche stehen demnächst an?

Darüber informierten sich die Mitglieder des Wirtschafts- und Umweltausschusses sowie die Fraktionssprecher bei einer Rundfahrt.

Die Bustour führt rund 120 Kilometer durch den östlichen Landkreis. Dabei erläuterten Landrat Thomas Bold und Andreas Röder vom Tiefbau jeweils die Hintergründe zu den einzelnen Projekten.

Der erste Stopp wurde in der Ortsdurchfahrt von Bad Bocklet eingelegt. Dort sinkt der Pflasterbelag der KG 16 schon seit einigen Jahren regelmäßig ab, „Setzung“ heißt das im Fachjargon.

„Diese verursachen dem Landkreis Bad Kissingen erhebliche Kosten im Straßenunterhalt, denn in den vergangenen Jahren sind die Setzungen bereits mehrfach ausgebessert worden – leider ohne den gewünschten Erfolg“, so der Landrat.

Die vorhandene Pflasterbefestigung scheint den Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen zu sein. Momentan überprüft der Markt Bad Bocklet seine Kanalleitungen.

„Dabei hat sich herausgestellt, dass einige Anschlüsse derart marode sind, dass ein Vollausbau der Straße unumgänglich ist“, erklärte Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall. Ein entsprechendes Konzept soll zu gegebener Zeit dem Gemeinderat vorgestellt werden.

„Wir werden außerdem bald Glasfaserleitungen verlegen, insofern ist hier zusätzlich mit reger Bautätigkeit zu rechnen.“

Das Gremium war sich einig, zukünftig auf einen Pflasterbelag in der Fahrbahn zu verzichten und stattdessen auf eine Asphaltbefestigung zu setzen, die der Verkehrsbelastung angemessen ist.

Weiter ging die Fahrt in Richtung Burghausen. Dort wurde in einem ersten Bauabschnitt im Jahr 2024 die Asphaltdecke abgefräst und mit einer neuen Asphaltschicht erneuert.

Da die Fahrbahn auch von der Abzweigung in Richtung Haard bis nach Burghausen erhebliche Rissbildung und viele bereits ausgebesserte Stellen aufzeigt, wurde beschlossen, auch dieses Teilstück zu erneuern.

„Bei dieser Baustelle ist es sinnvoll, gleich den Kreisverkehr in Burghausen und den bestehenden Wellstahldurchlass mit zu sanieren“, sagte Bold.

Da für die Bauarbeiten eine Vollsperrung notwendig ist, sollen sie in den Sommerferien durchgeführt werden – so kommt es für die Schulbusse zu keiner Beeinträchtigung.

Ein neuralgischer Punkt im Landkreis ist zudem die KG 2 von Kleinwenkheim nach Maria Bildhausen. Wie unübersichtlich und kurvenreich die Strecke ist, erlebten die Kreisrätinnen und Kreisräte am eigenen Leib.

Hier soll die Straße verbreitert, die Kurven sollen entschärft werden. Außerdem ist ein Geh- und Radweg geplant. Die ersten Vorentwürfe liegen bereits vor.

„Durch den Ausbau erfährt die Kreisstraße eine erhebliche Aufwertung, die Verkehrssicherheit wird deutlich verbessert“, führte der Landrat aus.

Über die ehemalige B19 und die Schwarze Pfütze befuhr das Gremium anschließend die KG 8 Richtung Reiterswiesen.

Dabei stellte Landrat Bold das Konzept vor, das eine Umstufung der Kreisstraße zu einem Feldweg vorsieht, sollten die B 286 neu und die KG 43 neu in Richtung Rannungen neu gebaut werden. Für das Planfeststellungsverfahren zur B 286 neu laufen aktuell die Vorbereitungen.

Nächster Halt war die Heglerstraße in Oerlenbach. Dort muss die KG 3 dringend erneuert werden.

„Es ist sinnvoll, in diesem Zug die bestehende Gleisanlage auszubauen. Außerdem muss die sehr breite Ortsdurchfahrt neu gegliedert werden, dabei wird auch die Zufahrt zur Bundespolizei neu geplant“, erläuterte der Landrat.

Mehrere Varianten wurden bereits von einem Ingenieurbüro vorgelegt, nun gilt es, die beste Lösung zu finden. Im weiteren Verlauf der KG 3 muss für die weitere Planung in Richtung Ebenhausen zunächst der Bau der SuedLink-Leitung abgewartet werden.

Den Abschluss der Fahrt bildete Langendorf, wo Mitte Mai der Spatenstich zum Kreisverkehr erfolgte. Dort gehen die Arbeiten zügig voran: Die neue Kreisstraße KG 37 ist bereits hergestellt.

Bei sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad konnten sich der Landrat gemeinsam mit den Kreisrätinnen und Kreisräten ein Bild von den schweißtreibenden Asphaltierungsarbeiten machen – die oberste Schicht wird bei rund 150° Grad verarbeitet und aufgetragen.