Bevölkerung darf sich sicher fühlen – Sicherheitsbilanz der Polizei Mellrichstadt

Der Dienstbereich der Polizeiinspektion Mellrichstadt umfasst den „Altlandkreis Mellrichstadt“ mit den Städten Mellrichstadt, Ostheim v. d. Rhön und Fladungen, sowie den Gemeinden Hausen, Sondheim/Rhön, Nordheim/Rhön, Willmars, Stockheim, Hendungen, Oberstreu, Unsleben und Hollstadt.

Im Dienstbereich leben knapp 21.000 Bürgerinnen und Bürger.

Kriminalitätsstatistik

Die Kriminalstatistik umfasst alle Straftaten, die im Zuständigkeitsbereich der PI Mellrichstadt begangen wurden.

Nicht gezählt werden Verkehrsstraftaten, Taten im Ausland und Straftaten mit ungeklärtem Tatort, bei denen es sich im Regelfall um Internetstraftaten handelt.

Kriminalitätsentwicklung

2024 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 669 Straftaten und damit 89 Fälle mehr als 2023 für den Dienstbereich der PI Mellrichstadt erfasst. Dies entspricht einer Mehrung von 15,3 Prozent.

Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Kalenderjahr 2023 nochmals von 67,9 auf hervorragende 70,1 Prozent gestiegen und liegt damit weit über dem bayernweiten Durchschnitt von 64,9 Prozent (Unterfranken 70,1 Prozent).

Häufigkeitszahl

Die Häufigkeitszahl ist die Zahl aller polizeilich bekannt gewordenen Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Sie ist ein aussagekräftiger Indikator, um die Sicherheit in Regionen und Städten vergleichen zu können.

Im Dienstbereich der PI Mellrichstadt liegt sie im Berichtsjahr 2024 bei 3296 und damit unter dem unterfränkischen Durchschnitt von 3750 bzw. dem bayernweiten Durchschnitt von 4218 (jeweils um ausländerrechtliche Verstöße bereinigt).

Die vergleichsweise niedrige Häufigkeitszahl und eine hohe Aufklärungsquote bestätigen, dass sich die Bevölkerung im Dienstbereich der PI Mellrichstadt sicher fühlen darf.

Tatverdächtige

Die insgesamt 350 ermittelten Tatverdächtigen setzen sich aus 280 Erwachsenen, 26 Heranwachsenden (18 - 20 Jahre), 32 Jugendlichen (14 - 17 Jahre) und 12 Kindern (bis 13 Jahre) zusammen.

Der überwiegende Teil der Tatverdächtigen war männlichen Geschlechts (276). Der Anteil der tatverdächtigen Nichtdeutschen an allen 350 Tatverdächtigen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar um 2,3 Prozentpunkte auf 24,6 Prozent gestiegen, liegt aber im unterfränkischen bzw. gesamtbayerischen Vergleich immer noch weit unter dem Durchschnitt (Unterfranken: 37,2 Prozent; Bayern: 41,0 Prozent).

Ordnungs- und Schutzaufgaben

Sicherheitswacht

Im Berichtsjahr 2024 waren erneut zwei Mitglieder der Sicherheitswacht der PI Mellrichstadt ehrenamtlich als Ansprechpartner und „verlängerter Arm der Polizei“ für die Bürgerinnen und Bürger unseres Dienstbereichs unterwegs.

Durch ihre präventive Streifentätigkeit im öffentlichen Raum tragen sie wesentlich zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung bei.

Verkehr

Unfallentwicklung

Mit 752 Unfällen hat sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr (2023: 759) leicht verringert.

Bei insg. 49 Verkehrsunfällen mit 61 Verletzten ist im KJ 2024 bedauerlicherweise eine Person mehr verletzt worden als im Jahr zuvor (2023: 60).

Besonders tragisch war ein tödlicher Verkehrsunfall bei Stockheim am Nachmittag des 02.07.2024, bei dem eine 46-jährige Frau und ihre 7-jährige Tochter ihr Leben verloren.

Beide waren gemeinsam mit dem Pkw auf der B285 von Ostheim kommend in Richtung Stockheim unterwegs, als sie aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abkamen und prallten dort gegen die Unterführung der Museumsbahn am Ortseingang.

Das Pkw drehte sich und ging unter der Unterführung sofort in Flammen auf. Sofort hinzukommende Ersthelfer riefen umgehend den Notruf und schafften es noch die Mutter aus dem Wrack zu befreien. Wie sich allerdings herausstellte, kam für beide Pkw-Insassen leider
jede Hilfe zu spät. Das Kind verstarb noch im Fahrzeug.

Dieses Ereignis stellte nicht nur für die Angehörige, sondern auch für Ersthelfer, Rettungs- und Polizeikräfte eine höchst emotionale Belastung dar. Ein hinzugerufenes Kriseninterventionsteam kümmerte sich vor Ort um die entsprechende Betreuung.

Hauptunfallursachen

Hauptunfallursachen sind (in dieser Reihenfolge), wie schon in den Vorjahren,

➢ ungenügender Sicherheitsabstand,
➢ Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren,
➢ Vorfahrtsverletzungen sowie
➢ Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot.

Eine ebenfalls bedeutende Rolle spielt die Geschwindigkeit, insbesondere die Anpassung der gefahrenen Geschwindigkeit an die herrschenden Straßen- und Witterungsverhältnisse, z.B. bei Glätte oder Nässe.

Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle (2024: 429; 2023: 414) waren auf Wildwechsel zurückzuführen. Insbesondere in den frühen Morgenstunden und während der Abenddämmerung kommt es zu Kollisionen mit Tieren.

Ausgewählte Personengruppen

Die Beteiligung junger Erwachsener (18 bis 24 Jahre) als Verursacher von Verkehrsunfällen hat sich nach unten entwickelt und mehr als halbiert (2024: 17; 2023: 36). 10 Personen (2023: 25) erlitten bei diesen Unfällen Verletzungen.

Als Hauptunfallursachen können hier nicht angepasste Geschwindigkeit sowie die Missachtung der Vorfahrt genannt werden.

12 Senioren (über 65 Jahre) verursachten in 29 Fällen schuldhaft (2023: 22) Verkehrsunfälle. Mit 14 (2023: 7) hat sich die Anzahl der bei diesen Unfällen Verletzten verdoppelt.

Ein leichter Anstieg war bei den Unfällen unter Beteiligung von Motorradfahrern zu verzeichnen (2023: 9; 2024: 11). Bei nahezu allen Unfällen (2023: 6; 2024: 8) waren die Motorradfahrer die Verursacher, alle 11 Motorradfahrer (2023: 8) wurden verletzt.

Fazit

Die Polizeiinspektion Mellrichstadt zieht für das Berichtsjahr 2024 eine positive Bilanz. Prävention, sichtbare Präsenz, ein freundlicher Umgang mit dem Bürger, eine akribische Aufarbeitung von Straftaten sowie eine gezielte Überwachung des Verkehrsgeschehens tragen letztlich dazu bei, sich im Dienstbereich der PI Mellrichstadt sicher und wohl fühlen zu können.

Unsere Bürgerinnen und Bürger können auch weiterhin auf eine offene und kommunikative Polizei vor Ort setzen. Mit hohem Engagement werden wir alles daransetzen, die gute Sicherheitslage in unserem Dienstbereich aufrechtzuerhalten.

Hierzu trägt natürlich auch eine sehr gute Zusammenarbeit mit allen Sicherheitsbehörden bei.

Im Bereich des Verkehrsüberwachung - insb. in den Teilbereichen Fahrtüchtigkeit, Ablenkung, Geschwindigkeit u. Insassensicherung - wird weiterhin verstärkt kontrolliert, um das Verkehrsverhalten positiv zu beeinflussen und den öffentlichen Verkehrsraum zunehmend sicherer zu machen.