Weniger Flüchtlinge in Thüringen: Unterkunft in Merkers wird geschlossen

Mitteilung des Landratsamtes Wartburgkreis

Bereits im März kündigte der Landrat des Wartburgkreises Dr. Michael Brodführer (CDU) an, die Gemeinschaftsunterkunft (GU) in Merkers bis Ende 2026 schließen zu wollen.

Die deutlich rückläufigen Flüchtlingszahlen in Thüringen haben zur Folge, dass die Gemeinschaftsunterkunft bereits jetzt geschlossen werden kann.

Der politische Kurswechsel auf Bundesebene – unter anderem verstärkte Grenzkontrollen und eine klarere Steuerung der Zuwanderung – zeigt bereits Wirkung.

Dies wird von Seiten des Landrates ausdrücklich begrüßt, ebenso wie die Neuausrichtung im Bundesinnenministerium.

„In den zurückliegenden Jahren sind die Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen an ihre Belastungsgrenzen gekommen, daher war es wichtig, dass ein politischer Richtungswechsel auf Bundes- und Landesebenen stattfindet“, so Dr. Brodführer.

Die Entscheidung zur Schließung der GU Merkers fiel vor dem Hintergrund sinkender Ankunftszahlen und der Tatsache, dass der Wartburgkreis nicht Eigentümer der Immobilie in Merkers ist.

Der Landkreis setzt auf dezentrale Unterbringungen von Flüchtlingen, also in einzelnen Wohnungen oder Wohngemeinschaften.

Ein Vergleich der Unterbringungszahlen unterstreicht den rückläufigen Bedarf deutlich: Während in der Höchstzeit Ende Mai 2022 1.538 Personen in kommunalen Unterkünften untergebracht waren, lebten Ende Juni 2025 nur noch 992 Personen in solchen Einrichtungen.

Das entspricht einem Rückgang von mehr als einem Drittel. Diese Entwicklung zeigt sich landesweit und ist unter anderem auf die zurückgehende Zuwanderung seit der Fluchtbewegung aus der Ukraine zurückzuführen.

Der Wartburgkreis reagiert darauf mit strukturellen Anpassungen und verfolgt weiterhin eine gezielte Integrationsstrategie.

Die dezentrale Unterbringung entspricht dem integrationspolitischen Leitbild des Landkreises und erleichtert die Eingliederung der Geflüchteten in das gesellschaftliche Leben.

„Wer ein Bleiberecht hat, soll die Chance erhalten, Teil unseres gesellschaftlichen Lebens zu werden“, unterstreicht der Landrat. Insbesondere die Integration in den Arbeitsmarkt und ins Ehrenamt soll noch aktiver gefördert.

Dazu bietet die Volkshochschule des Wartburgkreises neue Sprach- und Orientierungskurse an, um eine schnelle Eingliederung zu ermöglichen. Gleichzeitig bleibt der Blick auf Sicherheit und Ordnung gerichtet.

„Wir dürfen nicht wegsehen, wenn es zu Problemen kommt. Einzelne Fälle von Aggression oder Gewalt müssen klar benannt und – wenn nötig – mit Rückführung beantwortet werden“, äußert Dr. Brodführer.

Das Land Thüringen arbeitet parallel an einer zentralisierten Unterbringung für besondere Fälle und führt Rückführungen durch, wenn diese rechtlich begründet sind.

Die demografische Entwicklung mit sinkenden Geburtenzahlen und einer alternden Gesellschaft stellt den Landkreis vor strukturelle Herausforderungen, denen langfristig auch mit geordneter Zuwanderung begegnet werden kann.

„Wir handeln mit Verantwortung. Wir fördern Integration. Der Wartburgkreis ist ein Ort der Ordnung, der Humanität und der Zukunft“, erklärt Landrat Dr. Brodführer.