Beitrag von Rüdiger Christ
Im Rahmen ihrer „Möglichmachertour 2025“ besuchte die Thüringer Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Colette Boos-John (CDU), vor kurzem die Kynast Elektroanlagen GmbH in Dermbach. Begleitet wurde sie vom CDU-Landtagsabgeordneten Martin Henkel aus Geisa.
Mit ihrem Besuch würdigte die Ministerin die bedeutende Rolle des traditionsreichen Mittelständlers für die Wirtschaft der Thüringer Rhön und weit darüber hinaus.
Die Kynast Elektroanlagen GmbH wurde im Jahr 1917 von Richard Kynast gegründet und ist heute ein Paradebeispiel für erfolgreiche Unternehmensführung in Familienhand.
Aktuell wird das Unternehmen in der fünften Generation von Andreas Kynast geleitet.Derzeit sind170 Mitarbeitende im Unternehmen beschäftigt, darunter 17 Auszubildende. Die Firma deckt ein breites Leistungsspektrum ab: von Elektroinstallationen über Mess-, Steuer- und Regeltechnik bis hin zu Gebäudeautomation und Wartung. Mit einem Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro zählt Kynast zu den leistungsstarken Mittelständlern der Region.
Die Ministerin wurde am modernen Firmensitz in der Wiesenthaler Straße, der seit 2019 besteht, von der Geschäftsführung herzlich empfangen. In einer anschließenden Präsentation informierte Dr. Luisa Kynast die Gäste über die historische Entwicklung und das heutige Profil des Unternehmens.
Dabei wurde auch offen über Herausforderungen gesprochen: Besonders die aus Sicht des Unternehmens teils überbordende Bürokratie, etwa bei Zollverfahren, sowie der kritische Umgang mit Steuermitteln wurden thematisiert.
Dr. Kynast sprach sich zudem für eine Reform der Förderpolitik aus, die in der Vergangenheit unter der rot-rot-grünen Landesregierung aus Sicht der Unternehmensführung nicht zielgerichtet genug gewesen sei. Auch die mangelnde Leistungsbereitschaft in Teilen des öffentlichen Dienstes wurde thematisiert, ein Punkt, dem Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU) zustimmte.
Ministerin Boos-John zeigte Verständnis für die Kritik und räumte ein, dass der Bürokratieabbau eine zentrale Aufgabe bleibe. Sie warb dafür, dass sich mittelständische Unternehmen noch stärker regional und branchenübergreifend vernetzen, um gemeinsam gegenüber der Politik und Verwaltung mehr Schlagkraft zu entfalten.
Positiv hervorgehoben wurde das Engagement der Kynast Elektroanlagen GmbH in der Ausbildung junger Menschen sowie die intensive Zusammenarbeit mit Schulen, insbesondere im Rahmen von Schülerpraktika.
Auch der Einsatz des Unternehmens für den Sport in der Region, etwa durch die Unterstützung lokaler Vereine, wurde gewürdigt. Ein besonderes Highlight: Die Firma wird die Elektroinstallation des Stadionneubaus für den Bundesliga-Verein 1. FC Union Berlin übernehmen, ein Projekt mit überregionaler Strahlkraft.
Zum Abschluss des Besuchs nahmen Ministerin Boos-John und Landtagsabgeordneter Henkel an einem Rundgang durch die Werkstätten teil. Dabei suchten sie den direkten Austausch mit den Mitarbeitenden und zeigten sich beeindruckt vom handwerklichen Können, der Innovationskraft und dem Teamgeist des Unternehmens.
Der Besuch unterstreicht die Bedeutung leistungsfähiger mittelständischer Betriebe wie der Kynast Elektroanlagen GmbH für eine starke, zukunftsfähige Wirtschaft in Thüringen.