Gastbeitrag von Werner Hampe
Mit einem Tag der offenen Tür hat das Klinikum Bad Hersfeld am Samstag das 30-jährige Bestehen seiner Geriatrie gefeiert. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, von 10 bis 14 Uhr einen Blick hinter die Kulissen der modernen Altersmedizin zu werfen.
Der große Andrang und die vielen guten Gespräche machten die Jubiläumsveranstaltung zu einem vollen Erfolg.
Der Tag begann um 10 Uhr mit einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm im Hörsaal 1. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Prof. Dr. Markus Horn wurde die Geschichte der Geriatrie in Bad Hersfeld lebendig.
Weitere Kurzvorträge gaben Einblicke in die enge Zusammenarbeit zwischen Geriatrie und Unfallchirurgie, in aktuelle Entwicklungen der geriatrischen Pflege und in die Frage, wie sich die Altersmedizin den Herausforderungen der Zukunft stellen wird.
Ab 11 Uhr konnten Interessierte auf der Station Süd 3 an zahlreichen Informationsständen ins Gespräch kommen. Die Teams aus Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Sozialdienst und Gerontopsychologie standen Rede und Antwort.
Weitere Schwerpunkte waren die Alterstraumatologie, moderne Delirprävention, ärztliche Vorsorge im Alter sowie Ernährungs- und Diabetesberatung.
Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Angebote und den Einblicken in den Alltag der spezialisierten Altersmedizin. Viele nutzten die Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen und sich umfassend zu informieren.
„Die Altersmedizin ist Teamarbeit. Nur gemeinsam können wir unseren Patientinnen und Patienten helfen, trotz komplexer Erkrankungen Lebensqualität zu bewahren.
Dieses Jubiläum zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind – und noch viele spannende Aufgaben vor uns liegen“, betonte der leitende Geriater Dr. Axel Saure während der Veranstaltung und wies dabei besonders auf die zunehmend enge Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie hin.
Die Chefärztin der unfallchirurgischen Klinik, Dr. Constanze Bohl, stellte dies in einem eigenen Vortrag über Alterstraumatologie dar: „Wir freuen uns, dass wir mit den Kollegen der Geriatrie Partner gefunden haben, mit denen wir viele unserer älteren Patienten von Anfang an gemeinsam behandeln können. Das wollen wir weiter ausbauen.“
Auch Dr. Helwig May, der gemeinsam mit den anderen Berufsgruppen die erste Station ab 1995 aufgebaut hat, zog ein sehr persönliches Fazit: „Als wir damals mit einer kleinen Station gestartet sind, hätten wir nicht gedacht, dass sich daraus ein so breit aufgestelltes Zentrum entwickeln würde.
Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie die Geriatrie heute Menschen in schwierigen Lebensphasen unterstützt und ihnen neue Perspektiven eröffnet.“
Ein besonders bewegender Moment des Vortragsprogramms war der spontane Redebeitrag eines Patienten, der mit großer Dankbarkeit schilderte, wie hier die verschiedenen Räder der Versorgung – von Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflegekräften, Auszubildenden bis hin zum Sozialdienst – perfekt ineinandergreifen und aus seiner Sicht zu einem herausragenden Gesamtergebnis der Behandlung führen.
„Seit 30 Jahren setzen wir uns dafür ein, ältere Menschen medizinisch und menschlich bestmöglich zu begleiten“, fasste Prof. Dr. Horn zusammen.
„Dieses Jubiläum war für uns Anlass, nicht nur zurückzublicken, sondern vor allem nach vorn – auf neue therapeutische Konzepte, die den Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden.“
Besonders deutlich wurde im Verlauf der Veranstaltung, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen ist.
Themen wie demografischer Wandel, steigende Hitzebelastung und die Versorgung von Menschen mit mehreren Erkrankungen standen dabei im Fokus.
Das Klinikum Bad Hersfeld bedankt sich bei allen Besuchern, die diesen Tag mit ihrem Interesse und ihren Fragen bereichert haben.