Gastbeitrag von Stefanie Löppen
Ein Fest wie früher – so fühlte sich das Backhausfest am Samstag in Melpers an, wo sich Groß und Klein rund um das Backhaus versammelten.
Ab 15 Uhr kamen Besucherinnen und Besucher zum Backhaus, das wie im Vorjahr nach langer Pause wieder angeheizt wurde.
Auch diesmal verzichtete man bewusst auf große Werbung – und doch war das Fest bestens besucht. Allein Mundpropaganda reichte aus, um Verwandte, Weggezogene, Nachbarn und sogar Reisende in das Dorf zu locken.
Im Backhaus wurde gebacken, davor gebrutzelt und gelacht, und zwischen Hüpfburg und beheizten Stehtischen trafen sich die Generationen. Kinder tollten herum, während die Älteren bei einem Glas Wein ins Gespräch kamen.
Kulinarisch ließ das Fest kaum Wünsche offen. Bratwürste vom Grill und die vorbestellten Haxen fanden ebenso reißenden Absatz wie die selbstgebackenen Kuchen, die aus nahezu jedem Haushalt beigesteuert wurden.
Herzstück blieb jedoch der Zwiebelsploatz: Zahlreiche Bleche füllten den Ofen, dazu kam das berühmte 2,70-Meter-Rekordblech aus dem Vorjahr.
Im vergangenen Jahr hatten die Melperser mit ihrem Rekord im Zwiebelploatz-Backen für Aufsehen gesorgt und die Rhön zu einem freundschaftlichen Wettbewerb herausgefordert.
Die Einladung nahmen die Bäcker aus Niederbieber an – und setzten vor wenigen Wochen mit stolzen 2,94 Metern eine neue Bestmarke. Viele Melperser waren damals vor Ort, um das Ergebnis persönlich nachzumessen.
Nun revanchierten sich die Niederbieberer mit einem Besuch in Melpers: „Dreieinhalb Personen“ waren angereist – der Nachwuchs wurde augenzwinkernd als halbe Portion gezählt – um sich das Backhaus der Herausforderer einmal genauer anzusehen.
Auf einen eigenen Rekordversuch verzichteten die Melperser diesmal und überließen den Gästen die Ehre, ihre Bestmarke zu behalten. Doch nicht wenige vermuteten, dass das letzte Wort in dieser Frage noch nicht gesprochen ist.
Bis tief in die Nacht blieben die Menschen beisammen. Die Wärme der beheizten Stehtische hielt Kälte fern, während der Duft von Zwiebelkuchen und Haxen noch lange in der Luft hing.
Es war kein lautes Fest, kein Wettlauf um Superlative – vielmehr ein Beweis dafür, dass ein kleines Dorf mit Zusammenhalt Großes auf die Beine stellen kann.
Das Backhausfest in Melpers hat seine Tradition damit eindrucksvoll fortgeführt. Wer an diesem Samstag dabei war, hat erlebt: Die wahre Stärke eines Dorfes misst sich nicht in Rekorden – sondern in seinem Miteinander.