Gastbeitrag von Lea Hohmann
Rangerinnen und Ranger sind Naturkenner, Wegbegleiter und Wissensvermittler. Sie schützen seltene Arten, beobachten Lebensräume, geben ihr Wissen bei Führungen weiter und helfen Menschen, sich naturverträglich zu orientieren – auch digital.
Anlässlich zum internationalen World Ranger Day konnten Besucherinnen und Besucher am Schwarzen Moor im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön genau das erleben: wie vielfältig, verantwortungsvoll und wichtig die Arbeit der Rangerinnen und Ranger ist.
Die länderübergreifende Veranstaltung zog mehrere hundert Gäste aus der Region und darüber hinaus an.
Spannende Einblicke in Natur- und Rangerwelt
Von 12 bis 16 Uhr informierten Rangerinnen und Ranger aus Bayern, Hessen und Thüringen an verschiedenen Infoständen über ihre Aufgaben – von der Betreuung sensibler Lebensräume über Artenschutz, Umweltbildung und Monitoring bis hin zum Einsatz digitaler Mittel wie Apps und Online-Karten zur Besucherlenkung.
Auch die Bedeutung von Naturschutzgebieten und der sogenannten Kernzonen war Thema, also jener besonders wertvollen Bereiche, in denen die Natur sich möglichst ungestört entwickeln darf.
Bei der Besucherlenkung unterstützen Polizistinnen und Polizisten der Polizeiinspektionen Mellrichstadt und Bad Neustadt das Team der Ranger vor Ort und waren somit auch am World Ranger Day mit dabei.
Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand über Schutzgebiete und den Beruf der Ranger zu informieren.
Die persönliche Begegnung mit den Rangerinnen und Rangern stieß auf großes Interesse – viele Gäste zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt und Relevanz dieses Berufs.
Führungen für alle Sinne
Ein Höhepunkt des Nachmittags waren die thematischen Führungen um 14 Uhr. Ranger Volker Bauer, der vor Ort den World Ranger Day federführend koordinierte, eröffnete faszinierende Einblicke in die Welt der Insekten.
Bei einer kurzen Exkursion vermittelte er spannendes Wissen und praktische Tipps zur Insektenbestimmung – inklusive lebendiger Entdeckungen am Wegesrand.
Gemeinsam mit Ranger Daniel Scheffler konnten die Teilnehmenden die Pflegezone der Langen Rhön näher kennenlernen, während Rangerin Martina Faber einlud, in der Kernzone des Schwarzen Moores eines der eindrucksvollsten Hochmoore Deutschlands aus nächster Nähe zu erleben.
Mitmachstationen und Junior-Ranger
Für junge Naturfreundinnen und -freunde gab es ein besonderes Angebot: Gemeinsam mit den Junior-Rangern konnten Kinder Nisthilfen für heimische Wildbienen bauen und dabei spielerisch erfahren, wie wichtig Strukturreichtum und Schutzräume für viele Tiere sind.
Ranger in der Rhön
Der World Ranger Day erinnert nicht nur an die wichtige Rolle von Rangerinnen und Rangern in Schutzgebieten weltweit, sondern macht auch auf die teils gefährlichen Arbeitsbedingungen aufmerksam: Nach Angaben des WWF verlieren jährlich über 100 Rangerinnen und Ranger weltweit ihr Leben im Einsatz – insbesondere in Afrika und Asien, oft durch Gewalt, Wilderei oder wegen fehlender Ausrüstung.
Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind derzeit 14 Rangerinnen und Ranger im Gelände im Einsatz – sieben in Hessen, sieben in Bayern. Davon sind 4 für den Naturpark Bayerische Rhön NBR e.V. und 3 für die Biosphärenreservatsverwaltung tätig.
Sie kümmern sich je nach Aufgabenzuschnitt z.B. um Naturschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Landschaftspflege, Monitoring und um die Besucherlenkung in den Schutzgebieten oder – insbesondere in Bayern – als Digital-Ranger auch um die Besucherlenkung im Internet.