Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung: Mitmachen bei der Aktion „Gelbes Band“

Gastbeitrag von Lea Hohmann

Es ist Erntezeit im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön: Die Äste vieler Obstbäume auf den artenreichen Streuobstwiesen biegen sich in diesem Jahr unter dem Gewicht reifer Äpfel, Birnen und Pflaumen.

Doch viel zu oft bleibt dieses wertvolle Obst ungenutzt. Um dem entgegenzuwirken, beteiligt sich das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön an der bundesweiten Aktion „Gelbes Band“ – ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und für gelebte Nachhaltigkeit in einer der wertvollsten Natur- und Kulturlandschaften Deutschlands.

Jetzt mitmachen: Gelbe Bänder anbringen!

Damit möglichst viele Bäume für die kostenlose Ernte freigegeben werden können, ruft die Hessische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön alle Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sowie Bewirtschafterinnen von Streuobstwiesen dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.

Bringen Sie gut sichtbar ein gelbes Band an Ihren Bäumen an – so zeigen Sie: Hier darf für den Eigenbedarf geerntet werden! Ob privater Baumbesitzer, Gemeinde oder Verein – jeder kann einen Beitrag leisten, damit wertvolles Obst nicht ungenutzt bleibt.

Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, diese freigegebenen Bäume zu nutzen – unter Beachtung einfacher Regeln: Die Wiesen sollen sauber hinterlassen, keine Äste beschädigt und nur reifes Obst geerntet oder aufgelesen werden.

Streuobstwiesen: Schatzkammern der Artenvielfalt

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas – sie prägen nicht nur das Landschaftsbild des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, sondern bieten Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Von Steinkauz bis Wildbiene – die biologische Vielfalt profitiert von jeder Streuobstwiese, die gepflegt und beerntet wird.

Streuobstbäume als Kulturgut bewahren

In der Rhön wachsen viele alte, regionale Obstsorten. Sie zu erhalten und zu nutzen, ist ein gemeinschaftliches Anliegen.

Das Streuobstzentrum Hessen unterstützt Eigentümerinnen und Eigentümer ebenso wie Ernteinteressierte bei der Vermittlung und Verwertung von Streuobst. Die Aktion „Gelbes Band“ ergänzt dieses Engagement ideal.

Zeichen setzen gegen Lebensmittelverschwendung

Mit der Aktion wird ein wichtiges Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt – in der Rhön wie in vielen anderen Regionen Deutschlands.

Viel zu oft verfaulen ungenutzte Früchte unter den Bäumen, obwohl sie noch verwertet werden könnten – zu Saft, Kompott, Kuchen oder einfach als frischer Snack direkt vom Baum.

„Wir laden alle Menschen in der Region ein, sich an dieser Aktion zu beteiligen“, sagt Janet Emig, landwirtschaftliche Beraterin im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön: „Ob als Baumspenderin oder Erntehelfer – jede und jeder kann mitmachen und so zur Wertschätzung heimischer Lebensmittel und zum Schutz unserer Kulturlandschaft beitragen.“

So geht’s mit dem „Gelben Band“

• Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer können ihre Bäume freigeben, indem sie gelbe Bänder gut sichtbar anbringen

• Die gelb markierten Bäume signalisieren: Ernten für den Eigenbedarf erlaubt!

• Wer ernten möchte, darf sich an allen entsprechend markierten Bäumen bedienen – natürlich verantwortungsvoll und im Einklang mit der Natur.