Auf Einladung der sowjetischen Regierung reiste Konrad Adenauer vor genau 70 Jahren nach Moskau. Das Ergebnis der Verhandlungen war die Aufnahme diplomatischer Beziehungen gegen Freilassung der restlichen rund 10 000 deutschen Kriegsgefangenen.
Dr. Holger Löttel spricht am Donnerstag, den 9. Oktober, auf Einladung der Point Alpha Stiftung im Haus auf der Grenze über diese denkwürdige Konferenz.
Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Zu diesem offenen Vortrag sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Im September 1955 inmitten des Kalten Krieges nahmen die Bundesrepublik Deutschland und die Sowjetunion diplomatische Beziehungen auf.
Vorangegangen waren nervenaufreibende Regierungsverhandlungen in Moskau, bei denen sich die tiefen Risse zwischen beiden Ländern deutlich gezeigt hatten: ihre Frontstellung im Ost-West-Konflikt, das Problem der deutschen Teilung und die unbewältigte Gewaltgeschichte des Zweiten Weltkriegs.
Am Ende stand bei den Gesprächen vom 8. bis 14. September mit Regierungschef Chruschtschow dennoch eine Lösung, weil die Sowjetunion diplomatische Beziehungen wollte, um die Verhältnisse in Europa weiter festzuschreiben, und Adenauer sich hierauf einließ, um die letzten Soldaten und Zivilinternierten aus den Lagern aus freizubekommen.
Der Moskau-Besuch hatte nachhaltige Wirkungen auf Adenauers Bild in der deutschen Öffentlichkeit und auf sein Urteil über die sowjetische Politik.
Holger Löttel, der die Protokolle dieser berühmten Konferenz für einen eigenen Band der Rhöndorfer Ausgaben editiert hat, erläutert die Vorgeschichte, schildert ihren Ablauf und nimmt eine historische Einordnung vor.
Löttel ist Leiter der Abteilung Edition und Wissenschaft bei der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Bad Honnef-Rhöndorf. Eine Anmeldung ist per E-Mail über veranstaltungen@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030 erwünscht.