Gastbeitrag von Susann Damm
Bereits im Spätsommer 2023 entstand die Idee eines Solarparks in Stetten: Die Überlandwerk Rhön GmbH begann gemeinsam mit der Agrokraft GmbH – inzwischen verstärkt durch die HEG Energie GmbH & Co. KG – einen modernen Solarpark zu entwickeln.
Der Plan wurde frühzeitig Bürgermeister Thilo Wehner und dem Gemeinderat vorgestellt. Das Projekt stieß auf breite Zustimmung. Bürgermeister Thilo Wehner unterstrich, dass das Vorhaben von Beginn ausschließlich mit regionalen Partnern realisiert werden solle.
Die Entscheidung des Gemeinderats fiel schnell: Auf rund 23,4 Hektar landwirtschaftlicher Fläche soll eine 27-MWp-Freiflächenanlage entstehen.
Diese Anlage wird voraussichtlich 27 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und damit bis zu 10.000 Tonnen jährlich CO₂ einsparen.
Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von fast 8.000 Haushalten. Die Wertschöpfung soll in der Region bleiben – aus diesem Grund wird momentan gemeinsam mit der Gemeinde ein Modell zur Beteiligung von Bürgern erarbeitet.
Am ersten Bautag herrschte ideales Wetter: ein Mix aus Sonne und Wolken bei moderater Wärme, und der Boden war aufgrund der länger anhaltenden Trockenheit besonders tragfähig.
Schon in den Tagen zuvor rollten auf den Wegen zwischen Stetten und Nordheim mächtige Maschinen an. Besonders beeindruckend war der Kabelverlegepflug, der auf der 2,2 Kilometer langen Strecke vom Umspannwerk Nordheim zum zukünftigen Solarpark zum Einsatz kam.
Begleitet wurde dieses Ungetüm von einem kräftigen Traktor, der elf riesige Kabeltrommeln – jede rund 5,2 Tonnen schwer – über die Strecke transportierte. Auf den Trommeln lagen neun 20-kV-Mittelspannungskabel sowie zwei Leerrohre, die für den Betrieb notwendig sind.
Mit dem Kabelpflug wurde ein schmaler, ca. 1,10 Meter tiefer Schlitz in die Erde gezogen – ganz ohne großflächige Erdarbeiten. Das Besondere: Die Kabel liegen nach dem Pflugvorgang frei und locker in der Erde und werden beim Hinterherfahren von selbst bedeckt.
Dadurch entstehen nur wenige sichtbare Spuren in der Landschaft. Diese Verlegeart ist sehr effizient, da alle benötigten Kabel und Leerrohre in einem Arbeitsgang und sehr zügig verlegt werden können. Innerhalb von zwei Tagen ist alles wieder unter der Erde verschwunden.
Hightech im Einsatz – große Maschinen am Werk
Die Baugeräte waren von der nahen Kreisstraße NES 11 weithin zu sehen: Ein Bagger hob die aufgeworfene Erde direkt wieder leicht an, und eine Planierraupe glättete den Boden sofort nach.
Dieses Zusammenspiel aus Kabelzug, Bagger und Raupe verlief routiniert und zügig. Nach Abschluss der Arbeiten waren fast keine Spuren mehr zu sehen: Die ehemals aufgerissene Trasse war wieder eben.
Bürger gestalten mit – Beteiligung vor Ort
Die ÜWR Solarpark Stetten GmbH & Co. KG, die für den Park gegründet wurde, plant zudem ein Modell zur Teilhabe der Bürger an diesem Projekt.
Damit wird es die Möglichkeit geben, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Sondheim/Rhön am Solarpark beteiligen können – ganz im Sinne der lokalen Wertschöpfung.
Interessierte Bürger können ihr Interesse bereits jetzt über die Webseite der Überlandwerk Rhön anmelden und bleiben dadurch direkt informiert.
Wenn alles nach Plan läuft, werden ab Oktober die Traggerüste gestellt und die PV-Module montiert, damit der Solarpark dann im Frühjahr 2026 ans Netz gehen kann.