Das Forum im Haus auf der Grenze verwandelt sich am Donnerstag, den 25. September in eine Bühne. Gezeigt wird das außergewöhnliche Theaterstück „Monika Haeger – Inside Stasi“.
Die Aufführung arbeitet mit authentischem Material – und zwar mit „Täterwissen“ einer Inoffiziellen Mitarbeiterin der Stasi, deren Erfolg auf Verrat, Betrug und Lüge basiert.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Beginn ist um 18. 30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Im dem Mono-Theaterstück sagt die gleichnamige Hauptfigur: „Wenn man auf der richtigen Seite steht, dann ist alles gerechtfertigt“ – und sieht darin die Legitimation auch für unmoralisches Handeln.
Was sie im eifrigen Dienst für die aus ihrer Sicht gute Sache mit Stolz erfüllt, stürzt andere in Unglück. Das Stück erzählt entlang der Erinnerungen der Ex-Stasi-Agentin Monika Haeger (1945–2006) DDR-Geschichte und zeigt SED-Unrecht.
Als Heimkind wurde Haeger auf sozialistischen Kurs getrimmt. Als treue Bürgerin spionierte sie für die DDR die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley und deren Gruppe aus. Das hatte dramatische Konsequenzen.
Der Monolog Haegers, die von der Schauspielerin Anja Kimmelmann verkörpert wird, wird unterbrochen durch eingespielte Interviews mit Opfern der SED-Diktatur.
Sie berichten über Verleumdungen, Scheinhinrichtungen, brutale Erlebnisse im Frauengefängnis Hoheneck, im Jugendwerkhof Torgau oder in „Speziallagern“. Zu hören sind auch Angehörige von Mauertoten und ebenso wird der Volksaufstand von 1953 thematisiert.
Geschrieben hat den Text Nicole Heinrich, die zudem auch für Produktion, Regie, Ton und Licht zuständig ist. Das Theaterstück feierte in vielen Städten bereits Erfolge und erhielt durchweg beste Kritiken.
Es ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte. Vor allem Jüngeren ist deshalb ein Besuch dringend zu empfehlen.
Sowohl Regisseurin als auch Schauspielerin stehen nach der Aufführung für eine offene Diskussion zur Verfügung. Eine Anmeldung ist per E-Mail über veranstaltungen@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030 erwünscht.