Geisa wird Modellkommune für Nutzung von Biogas und Biomethan

Information der Stadt Geisa

Anfang Oktober empfing die Stadt Geisa Vertreter des Instituts für Biogas, Kreislaufwirtschaft & Energie (IBKE) aus Weimar zum Austausch über ein gemeinsames Forschungsprojekt. Dieses wird durch das Thüringer Wirtschaftsministerium gefördert und untersucht, welchen Beitrag Biogas und Biomethan künftig für die Wärmewende in Thüringer Kommunen leisten können.

Geisa wurde dabei als Fallbeispiel ausgewählt – und das aus gutem Grund: Die Stadt engagiert sich nämlich im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunft Region“ für nachhaltige Energie- und Regionalentwicklung. Gleichzeitig bietet die ländliche Lage mit begrenzten Stromnetzkapazitäten ideale Voraussetzungen, um neue Wege in der Wärmeversorgung zu erproben.

Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit dem IBKE herauszufinden, wie Biogas als regionaler Energieträger sinnvoll in das künftige Wärme- und Energiekonzept der Stadt eingebunden werden kann.

Dabei soll geprüft werden, wie vorhandene, bislang ungenutzte landwirtschaftliche Substrate sowie Grünschnitt und Haushaltsabfälle aus der Region zur Energieerzeugung vor Ort genutzt werden können.

„Bei der Energiewende haben wir in Geisa besondere Herausforderungen“, erläuterte Bürgermeisterin Manuela Henkel.

Die Aufstellung von Windkrafträdern, PV-Freiflächenanlagen sind aus naturschutzrechtlichen Gründen im Biosphärenreservat Rhön nicht erlaubt und in der denkmalgeschützten Altstadt sind Dämmungen an den historischen Fassaden und Dach-PV-Anlagen schwierig umsetzbar.

„Wir werden im Rahmen der Studie in Geisa auch einen Leitfaden für Thüringer Kommunen und Biogasanlagenbetreiber erstellen“, erläuterte Dr. Frank Scholwin vom Institut.

Dieser soll praxisnah zeigen, wie Biogas und Biomethan zur Wärme- und Gasversorgung beitragen können. „Für unsere Region wäre das eine pragmatische und zukunftsfähige Lösung“, erläutert Geisas Projektmanagerin Olga Antosz.

Das Interesse aus der Landwirtschaft sei auch da. Mehrere Landwirte aus der Region hätten bereits signalisiert, sich eine Beteiligung an einer möglichen neuen Biogasanlage in Geisa vorstellen zu können. Eine Informationsveranstaltung für interessierte Landwirte ist bereits in Vorbereitung und soll in den kommenden Wochen stattfinden.

Dort werden die Chancen und Rahmenbedingungen eines solchen Projektes vorgestellt und erste Fragen beantwortet.

Bürgermeisterin Manuela Henkel freut sich über diese Entwicklung: „Wir wollen eben nicht mehr nur sagen, was nicht geht, sondern gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen.“

Vertreter des Instituts für Biogas, Kreislaufwirtschaft & Energie (IBKE) aus Weimar besuchten die Stadt Geisa zum Auftakt des gemeinsamen Projekts zur Wärmewende.