Gastbeitrag von Stefanie Löppen
Am Samstagnachmittag wurde in Frankenheim der neu gestaltete Kräutergarten feierlich eingeweiht – ein Ort, der vielen Dorfbewohnern seit Jahren am Herzen liegt.
Bei bewölktem, aber trockenem Herbstwetter versammelten sich rund 50 Gäste auf dem Gelände am Ortsrand, um mitzuerleben, wie aus dem ehemaligen Sorgenkind ein einladender Treffpunkt für Jung und Alt wurde.
Das kleine Fest war nicht groß beworben worden, vielmehr war es eine dorfintern organisierte Feier. Zwischen bunt gefärbten Bäumen standen Stehtische und Biertischgarnituren, auf denen sich die Besucher bei Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Getränken niederließen.
Kinder spielten vergnügt im kleinen Labyrinth und auf dem Kletterturm, ruhten sich anschließend auf den neuen Holzliegen aus – und sorgten so für eine besonders lebendige Atmosphäre.
Gegen 16 Uhr begrüßte Bürgermeister Alexander Schmitt die Anwesenden und blickte in seiner Ansprache auf den langen Weg zur Neugestaltung des Areals zurück. Der Platz am Rande des Dorfes habe in den vergangenen Jahren zunehmend an Charme verloren.
„Wir wollten ihn wieder zu einem schönen, einladenden Ort machen – aber so, dass die Pflege überschaubar bleibt“, sagte er.
Dank der Förderung aus dem Regionalbudget des Umweltministeriums und der Unterstützung durch das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön konnten von den kalkulierten 80.000 Euro ganze 73.000 Euro übernommen werden.
Mit viel Eigenleistung der Gemeinde wurde schließlich ein Konzept umgesetzt, das unter dem Leitgedanken des „Grünen Bandes“ steht – einer Initiative, die an den Verlauf der früheren innerdeutschen Grenze erinnert und heute ein Symbol für Naturschutz und Verbindung geworden ist.
Im Rahmen des Projekts entstanden eine kleine Wasserstelle mit Brunnen und Zisterne, mehrere schwenkbare Liegen, ein kurzer Barfußweg und ein thermisches Unkrautvernichtungsgerät zur umweltfreundlichen Pflege wurde angeschafft.
Über den Winter soll ein Konzept entwickelt werden, das den dauerhaften Betrieb und mögliche Erweiterungen des Geländes regelt.
Auch künftig sind interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich einzubringen – wie etwa die Grundschule Frankenheim, die bereits die Kräuterspirale des Gartens pflegt.
Als Ehrengast richtete Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, herzliche Worte an die Gemeinde.
Sie lobte das Engagement der Frankenheimerinnen und Frankenheimer, die den Platz neu belebt haben: „Ich freue mich sehr, dass dieser Ort künftig das Thema ‚Grünes Band‘ aufgreift und sowohl der Dorfgemeinschaft als auch Wanderern offensteht. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.“
Im Anschluss wurde auch der neue Name des Areals bekannt gegeben. Insgesamt 39 Vorschläge waren dem Aufruf aus der Dorfgruppe gefolgt und beim Bürgermeister eingereicht worden, anonym bewertet vom Gemeinderat.
Der Siegername „Hellwald Gärtchen“, eingereicht von Marko Deglow, lehnt sich an den angrenzenden Hellwald an und wurde mit einem Kräuterschnaps als Preis gewürdigt – auch wenn der Gewinner leider nicht anwesend war.
Ein weiterer Name „Grünes Eckchen“ erhielt als Teilbezeichnung des Platzes eine gesonderte Erwähnung: Eine Bank mitten in der Blumenwiese soll künftig diesen Namen tragen.
Der Vorschlag stammt von Diego Gerlach. Auf den zweiten Plätzen landeten „Rhöner Himmelsgarten“ (Luisa Beck) und „Frankenheimer Naturgarten“ (Lina Abe und Isabella Löppen).
Bis zum Einbruch der Dunkelheit blieb man noch gemütlich beisammen. Zwischen herbstlich bunten Bäumen und leiser Gespräche klang der Nachmittag ruhig aus – mit dem Gefühl, dass hier in Frankenheim nicht nur ein Garten, sondern auch ein Stück Gemeinschaft neu erblüht ist.