Gastbeitrag von Lea Hohmann
Fast 10.000 Kilometer trennen die Rhön vom peruanischen Regenwaldgebiet Oxapampa-Asháninka-Yánesha (BIOAY) – und doch verbindet sie eine starke Freundschaft: Seit 2020 pflegen die beiden UNESCO-Biosphärenreservate eine lebendige Partnerschaft, die vor kurzem feierlich um weitere fünf Jahre verlängert wurde.
Bei einer virtuellen Zeremonie kamen Vertreterinnen und Vertreter beider Regionen zusammen, um auf fünf erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit zurückzublicken – und gemeinsam neue Perspektiven für nachhaltige Entwicklung und internationalen Austausch zu eröffnen.
„Wir freuen uns, dass wir heute unsere Partnerschaft verlängern können. Beide Gebiete haben in den letzten fünf Jahren beeindruckende Aktionen auf die Beine gestellt“, sagte Dr. Doris Pokorny, Leiterin der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.
Besonders bewegend sei, so Pokorny, der persönliche Austausch zwischen beiden Ländern gewesen: „Ein Highlight war der Aufenthalt von Yan Axel Arteaga, der ein Jahr als Freiwilliger in der Rhön tätig war sowie der Besuch einer Delegation im Herbst 2024.
Neben dem virtuellen Austausch konnten wir so auch persönlich voneinander lernen. Es ist schön zu sehen, wie viel man gemeinsam bewegen kann – und wie inspirierend internationale Zusammenarbeit ist.“
„Eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens“
Yan Axel Arteaga, der junge Freiwillige aus Peru, erinnerte sich in der Veranstaltung mit sichtlicher Begeisterung an seine Zeit in der Rhön: „Mein Jahr in der Rhön war eine der motivierendsten und schönsten Erfahrungen meines Lebens.
Ich habe unglaublich viel über Naturschutz, nachhaltige Entwicklung und interkulturelle Zusammenarbeit gelernt – und über mich selbst. Diese Partnerschaft zeigt, wie Menschen aus ganz unterschiedlichen Regionen der Welt gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft arbeiten können.“
Kaffee als Symbol der Partnerschaft
Den Ursprung fand die Zusammenarbeit in einem Produkt, das Menschen auf beiden Kontinenten verbindet: dem „Biosphärenkaffee Biosphäre² – Peru trifft Rhön“.
Der fair gehandelte Kaffee aus Peru wird in der Rhön geröstet und vermarktet – als Symbol für nachhaltigen Konsum, globale Verantwortung und gelebte Solidarität. Das Projekt wurde bereits mit dem Nachhaltigkeitspreis des Landkreises Bad Kissingen ausgezeichnet.
Thomas König von der Dachmarke Rhön betonte in seinem Grußwort: „Das gemeinsame Kaffeeprojekt unterstützen wir von Anfang an. Es zeigt, dass nachhaltige Partnerschaften nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Impulse setzen können.
Ich würde mich freuen, wenn künftig weitere Kooperationsprodukte – etwa Honig oder Kakao – hinzukommen. Entscheidend ist: Diese Partnerschaft lebt von den Menschen, die sie mit Engagement und Herzblut gestalten.“
Blick nach vorn
Koordiniert wird die Partnerschaft länderübergreifend aus der Rhön von Sabine Klenk (Bayerische Verwaltungsstelle) und Yoseph Ojeda (BIOAY).
In ihrem Rückblick präsentierten sie Highlights der Jahre 2021–2025: Von gemeinsamen Online-Austauschen bis hin zu einem persönlichen, trilateralen Erfahrungsaustausch im Herbst 2024 gemeinsam mit Vertreterinnen aus dem südafrikanischen Partner-Biosphärenreservat Kruger to Canyons, der dank einer Förderung des Bundesamts für Naturschutz (BfN) mit finanziellen Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) möglich wurde.
Mit der Unterzeichnung der Verlängerungserklärung durch Vertreterinnen und Vertreter aus Rhön und BIOAY – Dr. Doris Pokorny (Bayerische Verwaltungsstelle), Torsten Raab (Hessische Verwaltungsstelle) und Ulrike Schade (Thüringer Verwaltungsstelle) aus der Rhön sowie Euler Osorio (Vertreter des technischen Sekretariats von BIOAY) und Ericzon Tamayo (Präsident der Exekutivkommission BIOAY) aus Peru - wurde die Zusammenarbeit offiziell fortgesetzt.
Hintergrund
Die Partnerschaft zwischen dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Deutschland) und dem Biosphärenreservat Oxapampa-Asháninka-Yánesha (BIOAY) in Peru besteht seit 2021.
Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu bewahren, nachhaltige Entwicklung zu fördern und interkulturelles Lernen zu stärken.




