Gastbeitrag von Christopher Eichler
Mit einem symbolischen Spatenstich in Bauerbach startet am Dienstag das nächste Ausbauprojekt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft mbH (TGG).
Im sogenannten Cluster 3 werden insgesamt 2.456 förderfähige Adressen in den Gemeinden Belrieth, Einhausen, Ellingshausen, Friedelshausen, Grabfeld (OT Bauerbach, Queienfeld und Wölfershausen), Mehmels, Neubrunn, Ritschenhausen, Schwallungen (OT Eckardts, Schwarzbach und Zillbach), Schwarza, Utendorf und Wasungen (OT Dörrensolz, Hümpfershausen, Metzels, Oepfershausen, Unterkatz und Wahns) an das Gigabit-Netz angeschlossen.
Rasend schnelles Internet gibt es künftig nicht nur für Hausbesitzer – auch Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrfamilienhäusern können dann mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.
Der Ausbau erfolgt im Rahmen der Gigabitförderung des Bundes (Gigabit-Richtlinie 1.0) und des Landes Thüringen (Gigabit-Richtlinie).
Das heißt: Der geförderte Ausbau findet nur dort statt, wo im vorgeschalteten Markterkundungsverfahren kein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen angemeldet wurde und die Internetversorgung derzeit mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde erfolgt.
In diesem Zuge errichtet die TGG als Eigentümerin das Glasfasernetz, das durch die Thüringer Netkom GmbH (TNK) als Netzbetreiber betrieben wird.
Die Auswahl der Thüringer Netkom erfolgte über eine EU-weite Ausschreibung, die Planungs- und Bauleistungen in diesem Cluster wurden an die visco GmbH vergeben.
Für die Finanzierung stellen der Bund 14,20 Millionen Euro und das Land Thüringen 9,47 Millionen Euro bereit. Der Ausbau umfasst Tiefbauarbeiten mit einem Gesamtumfang von 141 Kilometern.
Zudem werden 312 Kilometer Leerrohre und rund 490 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Bis September 2027 sollen die Arbeiten inklusive der entsprechenden Hausanschlüsse fertiggestellt sein.
„Mit dem Spatenstich in Bauerbach schließen wir das nächste wichtige Kapitel unserer digitalen Zukunft auf. Schritt für Schritt bringen wir leistungsfähige Glasfaser in alle Städte und Gemeinden unseres Landkreises – auch dorthin, wo sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht rechnet“, sagte Landrätin Peggy Greiser.
„Damit schaffen wir die Grundlage für gleichwertige Lebensverhältnisse, stärken den ländlichen Raum und sichern die Attraktivität unserer Region – für Familien, Unternehmen und künftige Generationen.“
„Der Spatenstich für den Glasfaserausbau in Bauerbach ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer flächendeckenden Gigabitversorgung in ganz Thüringen und trägt zu gleichwertigen Lebensbedingungen im ländlichen Raum bei.
Viele Menschen in der Region werden sich in naher Zukunft auf stabile und leistungsfähige Anschlüsse verlassen können. Mit insgesamt 100 Millionen Euro Fördermitteln für den Breitbandausbau gehört der Landkreis Schmalkalden-Meiningen zu den größten Pilotregionen im Freistaat“, betont Thüringens Digitalstaatssekretärin/CIO Milen Starke.
Insgesamt ist der Gigabit-Ausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf mehrere Cluster aufgeteilt. Mit dem Start des Clusters 3 in Bauerbach wird das letzte große Ausbaugebiet nach der Gigabit-Richtlinie 1.0 realisiert.
Entstandene Lücken werden in den nächsten Jahren im Zuge der Gigabit-Richtlinie 2.0 geschlossen.
Hintergrund: Der Glasfaserausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft
Die Thüringer Glasfasergesellschaft (TGG) wurde Ende 2021 durch Thüringer Kommunen gegründet.
Ziel der TGG ist der Glasfaserausbau mittels Fördermitteln in den Gebieten Thüringens, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen nicht möglich ist.
Das durch die TGG errichtete passive Netz ist Eigentum der TGG – und damit Eigentum der Thüringer Kommunen – und wird über Ausschreibungen an Telekommunikationsunternehmen zum Betrieb verpachtet.
Die Städte und Gemeinden des Landkreises haben Ende 2021 die Aufgabe des geförderten Ausbaus an die TGG übertragen. Mit dem Startschuss in Bauerbach läuft der Gigabit-Ausbau über die TGG in allen drei Clustern des Landkreises auf Hochtouren.
Mit diesen Projekten werden auch schwer zugängliche Grundstücke ans Netz angeschlossen und langfristig auch für diese Gebiete eine flächendeckende Internetversorgung im Landkreis ermöglicht.
Insgesamt fließen in den Landkreis Schmalkalden-Meiningen Fördergelder von mehr als 100 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Der Landkreis gilt damit als eines der größten Pilotprojekte für den geförderten Breitbandausbau in Thüringen.
Ziel der Bund-Länder-Förderprogramme und des Landkreises ist es, flächendeckend eine zukunftssichere Infrastruktur aufzubauen.
Möglichst bis zum Jahr 2030 sollen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises überall dort, wo sie leben, arbeiten oder unterwegs sind, von schnellem Internet profitieren.
Zusätzlich zum geförderten Ausbau investieren private Telekommunikationsunternehmen in den eigenwirtschaftlichen Ausbau, durch den rund 40.000 Adressen im Kreisgebiet mit schnellem Internet versorgt werden. Dieser private Ausbau wird voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein.