Vier kuschelige Vierbeiner sind in dieser Woche auf der Suche nach einem tierlieben Zuhause: Marie, Gertrud, Gustav und Beatrice werden vom Tierschutzverein Meiningen vorgestellt.
Eine Chance für ein scheues Dreibeinchen: Marie
Jedes Tierheimtier braucht und verdient seine Chance auf ein artgerechtes Leben und liebevolle Zuwendung – unbedingt gilt das für Kätzchen Marie, das ohne mitfühlende, fürsorgliche Menschen in eine ungewisse Zukunft blicken wird.
Das schätzungsweise dreijährige Tigerfräulein wurde Mitte Mai, zu dieser Zeit hochträchtig, als Fundkatze aus Kühndorf ins Meininger Tierheim gebracht. Dort konnte die wilde, ängstliche Miez zehn Tage später in aller Ruhe ihre drei Kitten zur Welt bringen, um die sie sich auch gut kümmerte.
Dabei hatte sie genug mit sich selbst zu tun. Als die Kleinen aus dem Gröbsten raus waren, wurde ihrer Mama Anfang September nämlich ein Tumor am Zungengrund entfernt, ebenso der linke Vorderlauf, weil Marie an einer Nervenschädigung litt.
Die Monate in menschlicher Obhut haben das Kühndorfer Samtpfötchen leider nicht wirklich zugänglich gemacht. Sie ist noch immer scheu und wild – und doch braucht sie ein Zuhause bei Zweibeinern, die ihr Herz für das Dreibeinchen öffnen und es mit ihr versuchen möchten.
Marie ist eben eine ganz typische Tierheimkatze und benötigt dringend Menschen, die ihr ganz viel Zeit geben, sich einzuleben – in der Hoffnung, dass sie ihre Wildheit dann ablegt. Sie müsste dazu in einer Wohnung gehalten werden, vorzugsweise als Einzeltier, das alle Zuwendungen ganz für sich alleine hat.
Eine Alternative wäre nach einer Eingewöhnungszeit ein Wohnplätzchen auf einem Gehöft, wo sie ein behütetes, aber selbstständiges Leben führen kann, aber von ihren Menschen versorgt wird. Denn durch ihr Handicap ist sie darauf angewiesen.
Die Chance für Marie – wer kann sie bieten? Die Meininger Tierschützer würden sich sehr über positive Rückmeldungen freuen. Das Tierheim erreicht man telefonisch (03693-478460 zwecks Terminabsprache) am besten wochentags zwischen 11 und 17 Uhr.
Die Mitarbeiter rufen auch zurück. Zur Öffnungszeit am Samstag zwischen 9 und 12 Uhr dürfen Interessenten ebenfalls gern nach dem Tiger-Mariechen fragen.
Eine neues Lebenskapitel nach großem Abschiedskummer: Gertrud
Dass auch Tiere unter Trennungsschmerz leiden, dass sie trauern, sich zurückziehen und fremdeln – welcher echte Tierfreund würde das anzweifeln. Eine, die unheimlich traurig war über den Verlust ihres Zuhauses und ihrer menschlichen Bezugsperson, ist Katze Gertrud.
Der Meininger Tierschutzverein erhofft sich deshalb für die getigerte Wohnungskatze, dass sie sehr bald wieder Anschluss, Liebe und Trost findet.
Der etwa sieben bis neun Jahre alten Gertrud ist der Abschied von ihrem gewohnten Umfeld regelrecht auf den Magen geschlagen. Sie war Ende Juli vom Sozialpsychologischen Dienst ans Tierheim übergeben worden, weil sich ihr betagtes Frauchen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr länger um sie kümmern konnte.
Lange Zeit blieb Gertrud im Tierheim sehr unglücklich, zog sich zurück, verweigerte das Essen und war ängstlich und unsicher. Und so anpassungsfähig die meisten Katzen auch sind, brauchte es bei Gertrud doch lange, bis sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte.
Inzwischen kann sie trotz ihrer Unsicherheit die Streicheleinheiten und Zuwendungen ihrer vertrauten Tierheimbetreuer sehr genießen.
Das mitgebrachte starke Verwöhn-Übergewicht hat sie inzwischen schon etwas verringern können – Kummer zehrt bekanntlich.
Gertrud hat aber immer noch genug auf den Rippen. Generell ist sie vom Wuchs her eine ziemlich große Katze. Charakterlich darf man sie ohne Übertreibung als einen ganz lieben Schatz bezeichnen. Nun braucht sie zu ihrem Glück noch ein gemütliches Zuhause mit festen Bezugspersonen.
Das sollten am besten ältere oder zumindest ruhige Leute sein, denn Trubel ist nichts für das Stubentigerchen. Auch andere Tiere sind nicht ihr Ding.
Sie kennt und schätzt reine Wohnungshaltung – hoffentlich bald bei den richtigen Menschen, die ihr Zeit, Geduld, Einfühlungsvermögen und vor allem Liebe schenken. Ein Rendezvous mit Gertrud kann man im Tierheim vereinbaren, Telefon 03693-478460.
Sehnsucht nach einem behaglichen Zuhause: Gustav
Nicht jedes Kätzchen wird in ein tierliebes Zuhause hineingeboren oder von Tierfreunden bei sich aufgenommen. Kater Gustav schien ein entbehrungsreiches Draußen-Leben vorbestimmt.
Zumindest bis der (schätzungsweise) sechs bis acht Jahre alte Kater am 12. September in einer Wasunger Gartenanlage eingefangen wurde. Der arme Kerl hatte nämlich eine schlimme Ohrenentzündung und Zahnschmerzen. Wie bei so viele Katzen, für die sich niemand zuständig fühlt, hatten sich die gesundheitlichen Probleme schon sehr zugespitzt.
Nach der medizinischen Versorgung hat sich Gustav dann als eine Seele von einem Kater entpuppt – völlig entspannt und total verschmust. Menschenkontakt scheint ihm also nicht fremd zu sein.
Der grau-getigert-weiße Kater mit der putzigen Fellzeichnung – einem Kinnfleck und einem „Strumpf“ am rechten Vorderbein – ist äußerst liebesbedürftig und genießt jede Art von menschlicher Zuwendung.
Der anhängliche Bursche zeigt sehr deutlich, dass er das Leben in einem warmen, liebevollen Zuhause dem entbehrungsreichen Dasein als herrenloser Freigänger vorzieht. Und deshalb soll er auch genau so eine neues Umfeld bekommen.
Gustav ist kein Herumtreiber, sondern eher ein Stubenhocker, der es liebt, aus dem Fenster zu schauen und das Leben draußen zu beobachten. Und auch wenn er von draußen kommt, braucht er im neuen Zuhause nicht mehr zwingend Freigang. Er ist absolut wohnungstauglich, ein gesicherter Balkon darf natürlich vorhanden sein.
Gustav wäre am besten geeignet für ältere Leute, die viel Zeit haben, um mit ihrem Kater zu schmusen. Eine Familie mit schon größeren Kindern würde auch passen - Gustav braucht keine Hektik um sich herum. Der Katzenmann hat kein Problem damit, in Einzelhaltung bei seinen Menschen zu leben. Er akzeptiert Artgenossen, braucht sie aber nicht zum Glücklichsein.
Ob Kuschel-Gustav das Weihnachtsfest schon in einer Menschenfamilie genießen darf? Kennenlernen kann man den drolligen Kater im Tierheim Rohrer Berg nach telefonischer Absprache (03693-478460) oder zur Öffnungszeit am Samstagvormittag.
Selbstbewusst und freiheitsliebend: Beatrice
Aus wunderschönen mandelförmigen Katzenaugen blickt Beatrice den Tierheimbesuchern auf dem Rohrer Berg entgegen. Die graziöse Katzendame darf als Freigängerin über das Gelände stolzieren, hat aber auch den Bogen raus, wie man leichtfüßig auf die Kastanienbäume klettert und genauso mühelos wieder runterkommt.
Dass der selbstbewusste Freigeist eine abenteuerliche Geschichte hat, sieht man ihr nicht an. Ende Juli war die Schöne bei einem Polizeieinsatz in Kaltennordheim eingezogen und ins Meininger Tierheim gebracht worden, wo sie nun darauf wartet, dass sich neue Menschen für sie interessieren.
Beatrice dürfte fünf bis sieben Jahre alt sein, ist nicht nur eine gepflegte Katze, sondern auch eine sehr menschennahe, schmusige Mieze, wenn auch gelegentlich mit ein paar divenhaft-zickigen Allüren.
Mitte September musste sie wegen einer schmerzhaften Zahnerkrankung eine totale Zahnextraktion über sich ergehen lassen, hat das aber gut weggesteckt und bei der Nahrungsaufnahme keine Probleme.
Natürlich sollte man passendes Futter anbieten – möglichst weich und nicht in größeren Brocken. Ansonsten sind die fehlenden Zähne für sie kein Handicap und ihrer Schönheit tun sie erst recht keinen Abbruch.
Beatrice ist geeignet als Lebensbegleiterin für Familien wie auch für eine Einzelperson. Nach der Eingewöhnung sollte man ihr in einer verkehrssicheren Wohngegend wieder erlauben, nach draußen zu gehen und ihre Freiheit auszuleben. Die Katzendame verträgt sich auch mit anderen Fellnasen, kann aber genauso gut einzeln gehalten werden.
Wer Beatrice auf ihren Hofspaziergängen treffen möchte, darf sich gern im Meininger Tierheim Am Alten Flugplatz 13 melden, Telefon 03693-478460.