Vereinsstammtisch im Geisaer Land – Gemeinsam Inklusion gestalten

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Auf Einladung der Kommunen des Geisaer Landes fand in der Anneliese Deschauer Galerie in Geisa der jährliche Vereinsstammtisch statt. Im Fokus stand das Thema Inklusion – wie sie gelingen kann und welche Rolle Vereine dabei spielen.

Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel begrüßte die Teilnehmenden herzlich mit einem Zitat von Gustav Heinemann: „Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt.“

Rund 20 Prozent der Menschen im Wartburgkreis leben mit einer Behinderung – ein bedeutender Teil der Bevölkerung, dessen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestärkt werden soll.

Gemeinsam mit antonius – Netzwerk Mensch aus Fulda und Akteuren vor Ort hatten die Kommunen in den letzten Monaten ein Inklusionskonzept entwickelt.

Ziel ist es nun, mit Bürgern sowie den Vereinen ins Gespräch zu kommen, um konkrete Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

André Literski von antonius – Netzwerk Mensch aus Fulda hielt hierzu den Impulsvortrag mit dem Titel „Was können Vereine zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung beitragen?“

Er zeigte praxisnahe Ansätze auf, wie Vereine durch einfache Maßnahmen und Offenheit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten können. Anschließend berichteten Betroffene aus der Region eindrucksvoll von ihren Erfahrungen im Alltag.

Bettina Kranz stellte den Verein „Wir für Euch Rhön e.V.“ vor. Betroffene Familien treffen sich regelmäßig in Buttlar zum Austausch, zur gegenseitigen Unterstützung sowie für gemeinsame Freizeitaktivitäten und Ausflüge. Auch rechtliche Beratung wird angeboten.

Bettina Kranz betonte: „Die größten Hürden sind oft in den Köpfen der Menschen – viele wissen einfach nicht, wie sie mit dem Thema umgehen sollen.“ Ihr Appell an die Vereine: offen sein, Begegnungen ermöglichen und praktische Barrieren abbauen.

Dann kamen die Vereinsvertreter in einen regen Austausch. In der Diskussion gab es Vorschläge zur barrierefreien Gestaltung von Veranstaltungen oder den Zugang zu Vereinsheimen mit Rampen.

Tino Wingenfeld und Felicitas Dörnen vom Fahr- und Reitverein Geisa präsentierten ihre Idee zur Umgestaltung des alten Sportlerheimes in Geisa, dass seit kurzem vom Verein und dem Gentlemans Bartclub genutzt wird.

Das Gebäude soll barrierefrei umgebaut werden, um es für Veranstaltungen verschiedenster Vereine nutzbar zu machen. Perspektivisch ist dort sogar Therapiereiten für Menschen mit und ohne Behinderung denkbar.