Leserbrief von Udo Bauch
Ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Gemeinde Eichenzell
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in meiner Funktion als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter in der Gemeinde Eichenzell erreichen mich immer wieder Hinweise darauf, dass Gehwege durch Mülltonnen oder falsch parkende Fahrzeuge blockiert werden.
Besonders Menschen mit Behinderungen sind hiervon betroffen: Rollstuhlfahrende oder Nutzende von Rollatoren, sowie Menschen mit Gehbehinderungen müssen oft auf die Straße ausweichen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeuten kann.
Auch Eltern mit Kinderwagen stehen in engen, unebenen Gehwegen vor zusätzlichen Herausforderungen.
Was mir am Herzen liegt
Barrierefreiheit und Teilhabe sind Grundrechte. Jeder Mensch soll sicher, selbstbestimmt und gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilnehmen können.
Ein barrierefreier Raum kommt allen zugute – nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ältere Menschen, Familien, Reisende mit Gepäck und alle, die gelegentlich auf Gehwege angewiesen sind.
Was Sie konkret tun können
Parken Sie Fahrzeuge möglichst nicht auf Gehwegen. Wenn möglich, parken Sie am Straßenrand – nicht auf dem Gehweg.
Stellen Sie Mülltonnen so ab, dass Gehwege frei bleiben – ideal zurückgesetzt in Hofeinfahrten oder auf dem eigenen Grundstück.
Prüfen Sie, ob Bau- oder Parkplatzsituationen Barrieren schaffen, und melden Sie diese der Gemeindeverwaltung und gerne auch mir, damit Lösungen gefunden werden können (z. B. Absenkungen, Hindernisfreiheit).
Denken Sie daran: Ein barrierefreier Raum kommt allen zugute – denken Sie sich in die Lage anderer hinein, besonders in die Situation, wenn Sie selbst oder ein Familienmitglied auf einen Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfe angewiesen wäre. Wie würde sich das anfühlen? Wie würde Ihr Alltag aussehen?
Eine Bitte, die uns alle betrifft
Stellen Sie sich vor, Sie müssten jeden Morgen herausfinden, ob der Weg zur Arbeit, zur Schule oder zu Terminen frei ist. Stellen Sie sich vor, Sie müssten jeden Schritt planen, weil Stolpersteine, unebene Flächen oder geparkte Autos Ihre Mobilität einschränken.
Genau so erleben es Menschen mit Behinderungen täglich. Und genau deshalb ist Barrierefreiheit kein Luxus, sondern eine gemeinsame Verpflichtung.
Gemeinsam können wir Gehwege sicher, breit und nutzbar für alle machen. Barrierefreiheit bedeutet Lebensqualität, Sicherheit und gleiche Teilhabe – für alle Menschen, mit und ohne Behinderung.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Udo Bauch
Ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter
Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt.