Gastbeitrag von Patricia Linsenmeier
Bei strahlendem Sonnenschein und goldenem Herbstwetter strömten über 2.300 Gäste ins Fränkische Freilandmuseum Fladungen, um am Tag der Deutschen Einheit das beliebte Herbstfest zu erleben. Auf dem Museumsgelände wurden saisonale Arbeiten auf Feld und Hof lebendig – mit dampfender Technik, traditionsreichem Handwerk und einem bunten Familienprogramm.
Im Mittelpunkt standen die beeindruckenden Vorführungen historischer Landtechnik: Der Förderverein Dampfmaschinenmuseum Hanau-Großauheim präsentierte einen acht Tonnen schweren Dampftraktor von 1896, der die Dechentreiter-Dreschmaschine des Museums antrieb.
Unter lautem Zischen und rhythmischem Stampfen wurde das Getreide gedroschen – ganz wie einst zur Zeit der Dreschkolonnen, die mit ihren Lokomobilen von Hof zu Hof zogen. Ergänzt wurde das Technikprogramm durch die Präsentation von Lanz-Traktoren aus der Museumssammlung, darunter der Bulldog HL 12 von 1928.
Auch auf dem Kartoffelacker herrschte reger Betrieb: Mit einem Eicher Traktor EM 300 „Königstiger“ wurden die Kartoffeln aus der Erde geholt, während zahlreiche Zuschauer das bunte Treiben verfolgten. Besonders die jungen Besucher hatten ihren Spaß beim anschließenden Kartoffellesen.
Zum Abschluss wurde aus dem Kartoffelkraut ein wärmendes Feuer entzündet, in dem die Kinder die frisch geernteten Knollen garen und gleich verkosten konnten – ein echter Höhepunkt des Tages.
Ergänzt wurde das herbstliche Programm durch das traditionelle Apfelsaftpressen: An der Spindelpresse durfte kräftig mit angepackt werden, und der frisch gepresste, naturtrübe Saft fand viele begeisterte Abnehmer.
Neben den technischen und landwirtschaftlichen Attraktionen sorgten Handwerksvorführungen, Musik und herbstliche Schmankerl für ein rundum gelungenes Fest.
Der „Rucksackmusikant“ Michael Manger begleitete den Tag musikalisch, während in der Schmiede, in der historischen Dorfschule und in der Aktionsscheune fleißig gearbeitet, gelernt und gebastelt wurde.
Das Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen bot auch in diesem Jahr eindrucksvoll Einblicke in die Landwirtschaft vergangener Tage – und zeigte, wie erlebenswert gelebte Tradition sein kann.