Gastbeitrag von Meins G.S. Coetsier
Zahlreich sind sie an diesem Nachmittag erschienen – Familienangehörige und Vertraute der Menschen, die im vergangenen Jahr im Caritas-Altenpflegeheim St. Josef in Fulda verstorben sind.
Das Haus, in dem sie noch vor wenigen Monaten oder Wochen oft mehrfach wöchentlich ein- und ausgingen, um ihre Lieben zu besuchen, betreten sie nun nachdenklich.
Ein Haus voller Erinnerungen
Gemischte Gefühle kommen hoch: Erinnerungen an eine intensive Zeit, schöne Stunden, gemütliche Unterhaltungen mit den Menschen, denen man hier begegnet ist, aber auch Sorge um die Mutter, den Vater, die Tante … und der Abschiedsschmerz, als es zu Ende ging.
Meist wurde das Haus mit Trauer im Herzen verlassen. Nach der Beisetzung des verstorbenen Menschen kehrt der Alltag zurück, und die Zeit, in der das Pflegeheim zum Leben dazugehörte, tritt in den Hintergrund.
Einladung zum gemeinsamen Gedenken
Als dann die Einladung zur Gedenkfeier von Einrichtungsleiter Sebastian Etzel kommt – mit einem Tütchen Vergissmeinnichtsamen dabei –, wird die Erinnerung an die letzte Zeit mit dem lieben Menschen wieder ganz präsent.
Die Angehörigen, die der Einladung folgend im St. Josefsheim zusammenkommen, um gemeinsam mit der Hausgemeinschaft ihrer Lieben zu gedenken, teilen ähnliche Erfahrungen. Es tut gut, mit diesen Empfindungen hier in Gemeinschaft zu sein.
Musik und Worte des Trostes
Die von Diakon Dr. mult. Meins G. S. Coetsier, Pfarrerin Anke Heil und Vikarin Hanna Ueberson ökumenisch gestaltete Segensfeier, begleitet von den harmonischen Gitarrenklängen der Band „Divine Concern“ (Meins Coetsier, Tilo Zschorn), hilft dabei, beim Erinnern aufgefangen zu werden, zu verarbeiten und der Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit Raum zu geben.
Ein Ort, der bleibt – Namen, Lichter, Steine des Erinnerns
Die Namen jedes Verstorbenen werden von Seelsorgehelferin Michaela Wagner noch einmal ausgesprochen, während gleichzeitig ein Erinnerungslicht von Einrichtungsleiter Sebastian Etzel entzündet wird.
Die Erinnerung bleibt. Als Symbol hierfür haben Mitarbeiterinnen von St. Josef für jede verstorbene Bewohnerin und jeden verstorbenen Bewohner einen Gedenkstein gestaltet.
In einem gemeinsamen Gedenkzug bringen die Angehörigen diese Steine in den Garten und legen sie in das eigens hierfür angelegte Steinbeet, das von Diakon Coetsier gesegnet wird. Ein Ort des Gedenkens zum Wiederaufsuchen – denn die Erinnerung bleibt.



