Gastbeitrag von Winfried Möller
Kerzen zusammengestellt zu Sternen leuchteten in der Stadtpfarrkirche Fulda.
Mit diesem Lichtermeer setzte der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa (RCV) in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Fulda (DiCV) und der Innenstadtpfarrei ein Zeichen der Solidarität.
Zum 19. Mal beteiligten diese sich an der Aktion „Eine Million Sterne“ von Caritas international. Themenland war Mexiko und die Unterstützung von Jugendlichen, die sich für Gewaltfreiheit engagieren.
Die Solidaritätsaktion begann in der Stadtpfarrkirche Fulda mit einem Gottesdienst, den Innenstadtpfarrer Stefan Buß zelebrierte.
Die Lesung trug Isabell Eckert vor, das Evangelium verkündete Diakon Dr. Meins G.S. Coetsier und die Fürbitten sprach Caritas-Geschäftsführerin Susanne Saradj.
In seinem Kurzvortrag mit Bildern aus den Projekten in Mexiko ging Nicole Schupp, Stabstelle Sozialpolitik beim DiCV, auf die herrschende Gewalt in Mexiko ein.
Über 30.000 Morde im Jahr 2024 und 14.000 Menschen die gewaltsam verschwunden sind, seien eine erschütternde Realität. Betroffen seien Jugendliche und junge Erwachsene, die organisierten Verbrecherbanden und Drogenkartellen ausgeliefert seien.
Am Beispiel von „Mili“ einem jungen Mädchen schilderte sie wie vermeintliche Sicherheit erschüttert werden kann. Mili leidet unter Schlafstörungen.
Sie hat erlebt, wie Kugeln eines Abends ihr Fenster durchschlugen. Unbekannt hatten das Feuer auf ihr Haus eröffnet. Sie dachte, sie müsse sterben.
Doch die Gewalttäter hatten sich im Haus geirrt. Zwei Wochenspäter kamen sie zurück und griffen das Nachbarhaus an.
Junge Stimmen böten Widerstand gegen das ängstliche Schweigen und die allgegenwärtige Angst der Mehrheit, so die Caritasmitarbeiterin. Beispielsweise träffen sich im Caritas-Zentrum regelmäßig fünfzehn junge Frauen und Männer.
Sie alle hätten Gewalt erlebt, sei es in der Familie in der Schule oder auf der Straße. In Schulungen und Workshops lernten sie Gewalt zu erkennen und mutig entgegenzutreten.
Sie würden ihre Gefühle reflektieren, entdeckten ihre Stärken und entwickelten Methoden, andere zu unterstützen. Fernanda Perez und Juan Manuel Castañeda wurde durch das Jugend-Projekt der Caritas geholfen, einen besseren Start ins Leben zu finden.
Denn wer einen klaren Lebensentwurf vor Augen hat, hat bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben - mit legalem Einkommen, frei von Sucht und Drogenhandel, in einem Umfeld des Friedens und der Stabilität. Die Kollekte im Gottesdienst kam den Projektgruppen in Mexiko zugute.
Diese werden vor Ort von Mitarbeitenden von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands (DCV) begleitet.
Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes hatte die Musikgruppe „Divine Concern“ mit Addy Haas (Akkordeon), Thilo Tschorn (Gitarre) und Diakon Meins Coetsier (Gitarre und Gesang) übernommen.
Nach dem Gottesdienst konnten die Teilnehmenden Lichter der Solidarität entzünden.
Ann-Katrin Jehn und Marie Josephin Möller machten auf Wunsch mit einer Polaroid-Kamera vor der Caritastür, mit dem Slogan „Caritas öffnet Türen“ Bilder, die mit nachhause genommen werden konnten.
Caritas-Geschäftsführerin Susanne Saradj nahm zum Schluss Bezug auf das Leitwort von Papst Leo XIV „Du bist meine Hoffnung“. Zum Ende der Caritas-Armutswoche denke man auch an die Menschen vor Ort „in Deutschland-Fulda-vor der Haustür“.
Sie dankte den an der Vorbereitung und Durchführung beteiligten und den Gottesdienstteilnehmenden. Dabei hob sie Familie Bunk, Oberrombach hervor, die seit Jahren für den organisatorischen Rahmen sorgt.
Die Caritas - Solidaritätsaktion findet seit 2007 jährlich in Deutschland an rund 80 Veranstaltungsorten statt und wird von Caritas International koordiniert.
Entstanden ist die Idee im Jahr 1984 als Aktion „Dix millions des étoiles” („Zehn Millionen Sterne”) in Annecy, Frankreich.
Inzwischen ist „Eine Million Sterne” eine Aktion, die in Europa unter anderem in Belgien, Frankreich, dem Kosovo, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien und der Schweiz jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit durchgeführt wird.







































