Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Unter dem Motto „Erster Rhöner Tourismustag in Frankenheim – Zeichen für Zusammenarbeit & Zukunft“ fand am vergangenen Mittwoch die neue zentrale Austauschplattform für Tourismusakteure der Rhön statt.
Der Veranstalter, die Rhön GmbH, stellte dabei Fragen nach nachhaltiger und qualitätsbewusster touristischer Weiterentwicklung sowie nach Chancen von Kooperation und Innovation in den Mittelpunkt (wir berichteten).
Doch aus Sicht vieler aktiver Mountainbiker in der Thüringer Rhön blieb eine zentrale Zukunftsfrage unbeantwortet: Wie sieht ein nachhaltiges Mountainbike-Konzept für die Thüringer Rhön aus?
Trotz der Tatsache, dass der Mountainbike-Sport zu den am schnellsten wachsenden Freizeit- und Urlaubsaktivitäten in Deutschland zählt, mit rund 17 Millionen Freizeit-Mountainbikern und 10 Millionen Menschen mit großem Interesse an MTB-Urlaub, gab es zu diesem Thema lediglich ausweichende Hinweise auf Zuständigkeiten.
So verwies Katharina Happel, zuständig für Outdooractive und Radfahren bei der Rhön GmbH, darauf, dass eine MTB-Konzeption Aufgabe der Landkreise sei.
Landrätin Peggy Greiser betonte in ihrer Einschätzung, die touristische Entwicklung der Thüringer Rhön hinke insgesamt hinterher.

Diese Aussage trifft auch auf den Bereich des Mountainbike-Tourismus zu, trotz seines enormen Potenzials und der positiven wirtschaftlichen Effekte, die andere Regionen bereits längst erschlossen haben.
Angesichts der bundesweiten Entwicklung stellt sich daher die berechtigte Frage: Warum wurde dieses Potenzial bislang weder von der Rhön GmbH noch von den Landkreisen systematisch aufgegriffen, um die notwendigen infrastrukturellen und organisatorischen Grundlagen für den Mountainbike-Tourismus zu schaffen?
Erst recht verwundert es, dass auf Werbemitteln der Veranstaltung, wie Dropflags oder Roll-ups, ein Mountainbiker prominent präsentiert wurde, während zum Thema selbst an diesem Tag kaum Inhalte vermittelt wurden.
Die Rhön besitzt ideale Voraussetzungen für naturnahes, nachhaltiges und qualitativ hochwertiges Mountainbiken.
Umso dringlicher erscheint es, das Thema nicht länger zwischen Zuständigkeiten abzustellen, sondern als Chance für eine moderne und ganzjährige Tourismusentwicklung ernsthaft anzugehen.




