Sicher zur Schule in der dunklen Jahreszeit: Präventionsprojekt für Viertklässler

Gastbeitrag von Lena Lindemann

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit startet in Eisenach ein Präventionsprojekt für die 4. Klassen der staatlichen Grundschulen (etwa 400 Schülerinnen und Schüler).

Ziel ist es, Kinder fit für den sicheren Schulweg zu machen – zu Fuß wie mit dem Fahrrad. Viele Schülerinnen und Schüler gehen bereits in der vierten, spätestens in der fünften Klasse allein zur Schule. Das Projekt bereitet sie praxisnah auf typische Gefahrensituationen vor.

„Wir möchten Kinder dort abholen, wo sie im Alltag unterwegs sind – auf dem Gehweg, am Bahnübergang, auf dem Rad oder am winterlichen See. Das Projekt macht Sicherheit begreifbar und erlebbar“, so Patricia Gärtner, Koordinatorin und Ansprechpartnerin für die schulbezogene Jugendsozialarbeit.

Sechs Stationen – viel Praxis

In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Eisenach, der Bundespolizei, den Freiwilligen Feuerwehren, der Verkehrswacht und der Schulsozialarbeit durchlaufen die Kinder verschiedene Lernstationen:

· Bahnsicherheit (Bundespolizei und Deutsche Bahn – zwei Stationen): Warum der Bahnhof kein Spielplatz ist, wie man sich an Gleisen verhält und weshalb „Mutproben“ lebensgefährlich sind. Ein großes Bahnmodell veranschaulicht ungesicherte Übergänge, das richtige Verhalten am Bahnübergang und was zu tun ist, wenn etwa ein Ball auf die Schienen fällt. Ein kurzer Filmbeitrag vertieft die Botschaften.

· Sichtbarkeit im Straßenverkehr (Schulsozialarbeit): Im abgedunkelten Raum erleben die Kinder unmittelbar, wie schlecht dunkel gekleidete Personen zu sehen sind – und wie sehr Reflektoren, Leuchtwesten und helle Kleidung die eigene Sichtbarkeit erhöhen. Ein kleiner Parcours macht den Unterschied „mit und ohne“ anschaulich.

· Sichere Eisflächen? – Lebensgefahr! (Feuerwehr): Warum zugefrorene Gewässer tabu sind, wie man Hilfe holt, wenn jemand einbricht, und was im Notfall möglich ist – niemals hinterherlaufen, sondern die Feuerwehr alarmieren und richtig handeln.

· Mit dem Rad im Herbst und Winter (Verkehrswacht): Am Fahrradsimulator erfahren die Kinder Bremswege, Reaktionszeiten und den Einfluss der Geschwindigkeit. Außerdem lernen sie, was ans Fahrrad gehört – insbesondere funktionierende Beleuchtung und reflektierende Elemente.

· Belästigungen auf dem Schulweg (Polizeiinspektion): Warum es besser ist, nicht allein unterwegs zu sein? Wie sollte ich mich verhalten, wenn ich angesprochen werde? Bei welchen Anzeichen sollte ich vorsichtig sein? Wer kann mir helfen und wo finde ich Hilfe?

Warum jetzt?

Herbst und Winter bringen schlechte Sicht, nasse Fahrbahnen und frühe Dunkelheit.

Das Projekt sensibilisiert dafür, sich sichtbar zu kleiden, am Bahnübergang stehenzubleiben, im Straßenverkehr Blickkontakt zu suchen und das Fahrrad verkehrssicher auszustatten. So werden Kinder Schritt für Schritt zu sicheren Verkehrsteilnehmenden.

Das Präventionsprojekt findet in trägerübergreifender Zusammenarbeit der Schulsozialarbeitenden mit der Bundespolizei, der Deutschen Bahn, der Verkehrswacht und den freiwilligen Feuerwehren statt.

Die Stadtverwaltung Eisenach stellt hierzu die Räumlichkeiten der Alten Posthalterei zur Verfügung und heißt alle Mitwirkenden und Schüler willkommen.

Die Steuerung und Koordination des Projekts liegen beim Fachamt Kindheit und Jugend des Landratsamtes Wartburgkreis.