Außergewöhnlich onkologischer Fall: Patient übersteht hochkomplexe Tumor-Operation

Gastbeitrag von Cornelia Grimm

Ein außergewöhnlicher Patient, ein außergewöhnlicher Krankheitsverlauf – und ein Eingriff, der nur in hochspezialisierten Zentren durchgeführt werden kann.

Die Geschichte von Joachim Schirmer aus Georgenzell zeigt eindrucksvoll, was medizinisch möglich ist, wenn Erfahrung, Teamarbeit und Haltung des Patienten zusammenkommen.

Als der 1956 in Meiningen geborene Lebensberater und Inhaber einer Lebensschule, Joachim Schirmer, im Frühjahr 2025 erneut wegen starker Beschwerden seinen Arzt aufsuchte, ahnte er, dass etwas Grundlegendes nicht stimmte.

Sein Weg zur Naturmedizin hatte früh begonnen – über sein wachsendes Interesse an Gesundheit, hochwertigen Naturprodukten, fundierter Ausbildung und Weiterbildungen, darunter die Psychokinesiologie nach Dr. Klinghardt. Joachim Schirmer berät Menschen, hält Seminare und teilt sein Wissen über Ganzheitlichkeit und Lebensführung.

Doch seine eigene Gesundheitsgeschichte entwickelte sich zu einer medizinischen Rarität, die ihn schließlich vor eine Entscheidung stellte, die sein Leben veränderte.

Ein Tumor, der keiner Regel folgt

2017 erhielt Joachim Schirmer eine Diagnose, die selbst erfahrene Medizinerinnen und Mediziner überraschte: ein Leberzellkarzinom – allerdings außerhalb der Leber und ohne erkennbaren Tumor im Organ selbst. Ein Befund, der sehr selten ist und kaum in der medizinischen Literatur beschrieben wird.

Es folgten mehrere Jahre, in denen Rezidive auftraten, erneute Operationen nötig wurden und der Tumor immer wieder ungewöhnliche Wege im Körper fand.

Anfang 2025 kam es schließlich zu einem Darmverschluss durch Verwachsungen und stark gewachsenes Tumorgewebe – ein akuter Notfall.

Zum ersten Mal wurde nun auch ein Tumorherd in der rechten Leber sichtbar, der vermutlich der Ursprung der gesamten Erkrankung war.

Der Entschluss zur Operation – getragen von Erfahrung und Intuition

Schirmer, der sich seit Jahren intensiv mit Körperwahrnehmung und alternativen Heilmethoden beschäftigt, prüfte seine Entscheidung sehr bewusst.

Er ließ auch kinesiologische Methoden einfließen und entschied sich schließlich für einen operativen Eingriff im Helios Klinikum Meiningen – wohlwissend, dass es ein Hochrisikoverfahren sein würde.

„Ich habe gespürt, dass es jetzt der richtige Moment ist“, sagte er später.

Eine Operation von außergewöhnlicher Dimension

Am 15. Mai 2025 wurde der Eingriff durchgeführt – ein operatives Ausmaß, das selbst in der spezialisierten Viszeralchirurgie selten erreicht wird.

Entfernt wurden ein handballgroßer Tumor im linken Retroperitoneum und Oberbauch, der Bauchspeicheldrüsenschwanz, Teile der Magenwand, die Milz, der linke Dickdarm, Anteile des linken Zwerchfells, sowie ein komplettes Lebersegment.

Der Eingriff war komplex, mehrstündig und risikoreich – dennoch verlief er stabil. Schon nach drei Tagen konnte Schirmer die Intensivstation verlassen, nach fünf Tagen stand er wieder auf eigenen Beinen.

Sein persönlicher Eindruck von dieser Zeit ist eindeutig: „Ich wurde sehr gut aufgeklärt, begleitet und ernst genommen. Die Menschlichkeit hat mich durch diese Operation getragen.“

Priv.-Doz. Dr. Frank Brennfleck, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Operateur von Herrn Schirmer, ordnet den Eingriff so ein: „Es war eine der komplexeren Operationen der letzten Jahre.

Entscheidend war, dass alle beteiligten Fachbereiche eng zusammengearbeitet haben. Solche Fälle erinnern uns daran, dass Chirurgie immer Teamarbeit ist – und dass der Mut des Patienten eine große Rolle spielt.“

Parallel: Qualitätsprüfung des Viszeralonkologischen Zentrums Südthüringen

Gerade bei so großen und komplexen Eingriffen spielt eine hohe Behandlungsroutine, wie es ein spezialisiertes Zentrum bieten kann, eine wichtige Rolle.

Das zertfizierte Viszeralonkologische Zentrum Südthüringen wurde im aktuellen Audit der Deutschen Krebsgesellschaft erneut positiv bewertet.

Aus Patientensicht besonders bedeutsam: Die Zahl der durchgeführten Operationen in diesen Bereichen steigt im Helios Klinikum Meiningen weiter an – ein Zeichen für wachsende Erfahrung und routinierte Abläufe.

Zertifizierte Zentren bieten klare Strukturen, abgestimmte Prozesse und verbindliche Standards, die für Betroffene zusätzliche Sicherheit schaffen.

Lob erhielt das Zentrum außerdem für die leistungsstarke Palliativabteilung, die etablierten Standards beim Einsatz des Da-Vinci-Robotersystems in der onkologischen Chirurgie sowie für das hohe Engagement des gesamten Onko-Teams.

Die Geschichte von Joachim Schirmer zeigt, wie außergewöhnlich Krankheitsverläufe sein können – und wie wichtig es ist, dass spezialisierte Zentren solche Fälle auffangen können.

Sie ist auch ein Beispiel dafür, wie persönliche Einstellung, medizinisches Können und interdisziplinäre Zusammenarbeit zusammenspielen.

Für Menschen in der Region, die vor einer schweren Diagnose stehen oder eine Zweitmeinung suchen, kann dieser Fall Mut machen: selbst hochkomplexe Tumorerkrankungen sind behandelbar, wenn Erfahrung und Expertise vorhanden sind.