Gastbeitrag von Frank L. Seidl
Im Dom zu Fulda wurde am 3. Advent um 13:30 Uhr wieder das „Friedenslicht aus Betlehem“ in einer ökumenischen Aussendungsfeier ausgesandt.
Die Pfadfinder:innen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Fulda und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck gestalteten die Aktion in diesem Jahr unter dem aktuellen Motto „Ein Funke Mut!“.
An der ökumenschen Aussendungsfeier im Fuldaer Dom nahm, neben Vertreter:innen von Diakonie und Caritas, von Religionen und Konfessionen auch der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld teil.
Sie bekamen das Friedenslicht aus Betlehem in der besinnlichen und Mut machenden Feier als erste überreicht und hatten die Ehre, das Friedenslicht ihrerseits an die Pfadfinder:innen, Gläubigen und Interessierten im vollbesetzten Fuldaer Dom weiterzugeben.
Die Aussendungsfeier wurde wieder von der ökumenischen Friedenslicht-AG der DPSG und des VCP vorbereitet und organisiert.
DPSG-Diözesankurat Patrick Jestädt und der evangelische Pfarrer Jörg Scheer (Christuskirche) zelebrierten die Feier inzwischen schon als eingespieltes und vertrautes Team. Ökumene ist hier schon lange selbstverständlich und von Herzen gelebt.
Die musikalische Gestaltung übernahmen diesmal erstmals Simone Möhring (ev. Kirchenkreis) und Pfarrer Fabian Vogt (midi Zukunftswerkstatt der evangelischen Kirche) sowie der ev. Bezirkskantor Tobias Wirth an der Orgel.
Friedenslicht-Träger 2025 Fabian Stork (DPSG, Stamm Wächtersbach) berichtete nicht nur von seiner Reise zur zentralen Aussendung nach Linz/Österreich und den Abenteuern mit der Deutschen Bahn (trotz Genehmigung und Praxis seit über 25 Jahren war es in der praktischen Umsetzung, eine offene Flamme in einem Zug zu transportieren erneut herausfordernd).
Wichtiger war allerdings, die Botschaft, die er aus den Erfahrungen der internationalen Pfadfinder:innen-Begegnungen mitbrachte: „Frieden braucht Freunde!“
Diözesankurat Patrick Jestädt und Pfarrer Jörg Scheer griffen in einer Aktion das Motto „Ein Funke Mut!“ auf.
Beim Hereinkommen hatten die Gottesdienstbesucher:innen einen kleinen Stein bekommen, der für Situationen und Momente stehe, „die uns belasten und vielleicht auch abhalten, mutig zu sein.
Wer schonmal pilgern war, kennt vielleicht diese Tradition, einen Stein von zuhause mitzunehmen und auf dem Weg an einem Kreuz abzulegen. Dieses Ablegen am Kreuz symbolisiert, dass wir all das, dass uns belastet Gott übergeben, sodass er uns davon frei macht und wir wieder aufrecht gehen können“, so Jestädt.
Und so erhoben sich alle von den Plätzen und legten den Stein vorne am Friedenslicht ab.
Vom Symbol der Last wurde es nun ein Symbol, das Mut und Kraft gab, ein Zeichen, nicht allein zu sein, sondern in der Gemeinschaft stark zu sein. Dieses Gefühl kann der Funke sein, der uns ermutigt: Ein Funke Mut!
Die Kollekte geht diesmal an zwei Organisationen und Ländern, zu denen die Pfadfinder:innen persönliche Bezüge bzw. sogar Partnerschaften haben, nach Bolivien (Südamerika) und nach Südafrika:
Der „Verein zur Förderung der Straßenkinder in Bolivien e.V. Rottweil“ unterstützt finanziell, organisatorisch und personell die „Fundación Arco Iris“ (frei übersetzt: „Hilfswerk Regenbogen“) in Bolivien, ein Hilfswerk, das sich für Kinder und Jugendliche auf der Straße sowie vermehrt für soziale Projekte, wie Kindergärten, Kindertagesstätte und Schulbildung einsetzt. Das Einsatzgebiet liegt vornehmlich in der bolivianischen Millionenstadt La Paz in rund 3.600 Meter Höhe.
Die südafrikanische Organisation „Children in Distress“ stärkt und unterstützt gefährdete Kinder und ältere Menschen im Großraum White River, Mpumalanga, Südafrika.
Sie betreuen rund 3.000 Waisen und schutzbedürftige Kinder sowie deren etwa 226 Betreuer, die aufgrund von Armut und der HIV-Pandemie in Not geraten sind. Beispielsweise werden etwa 300.000 Mahlzeiten jedes Jahr ausgegeben.
Das Programm unterstützt diese Kinder, bis sie ein selbstständiges Leben führen können und kümmert sich um ihre physischen, schulischen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse.
Der DPSG-Diözesanverband Fulda hat in Mpumalanga einen Partnerstamm, den sie erst im Oktober wieder besucht haben. Dabei haben sie sich auch das Projekt vor Ort mit angeschaut!
Nach der Aussendungsfeier gab es den traditionellen Pfadfinder-Abschlusskreis vor dem Dom. Hierzu wurde spontan auch die Bühne für ein anschließendes Gospelkonzert und die Probe genutzt.
Am Abschlusskreis mit „Nehmt Abschied Brüder“ und „Allzeit bereit – Gut Pfad“ nahm auch Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld begeistert teil. Im Anschluss luden die Pfadfinder:innen noch in den Dechaneigarten zum Heißgetränk am Schwedenfeuer ein.
Das Friedenslicht aus Betlehem wird nun von den Pfadfinder:innen und weiteren Gläubigen per Zug auf verschiedenen Bahnstrecken oder auch in Aktionen in die Gemeinden, Orten und Einrichtungen gebracht.
Bis Heilig Abend soll das Friedenslicht aus Betlehem möglichst viele Menschen erreichen und ihnen Mut und Zuversicht schenken, ein wenig Licht in die Dunkelheit und Hoffnung bringen.
Und „Ein Funke Mut!“ mag darf überspringen, sich selbst hier und da für den Frieden einzusetzen, im Miteinander und im Füreinander da zu sein.


































