Langenfeld: Gospelabend schenkt Sternenglanz, Musik & Licht in der Dunkelheit

Gastbeitrag von Julia Otto

Manchmal braucht es nur einen einzigen Ton, um das Herz zu öffnen. Einen Moment der Stille, aus dem Hoffnung wächst. Genau solche Momente schenkte das Gospel-Christmas-Konzert am 3. Advent in der Markuskirche Langenfeld.

Rund 80 Menschen kamen zusammen, um einen besonderen Abend mit den Gospel Sisters & Brothers unter der Leitung von Siegrun Hoffmann zu erleben.

Eröffnet wurde das Konzert von Siegrun Hoffmann am Piano mit „Wär uns der Himmel so nah“ von Rolf Zuckowski. Musik und Wort wechselten sich im weiteren Verlauf ab: Der Gospelchor gestaltete den Abend musikalisch, Pfarrerin Friederike Lakemann, die kurzfristig einsprang, setzte besinnliche Predigtimpulse zu den Songs.

Ein stiller Höhepunkt war das Marienlied „Eine zarte Rose“ von Klaus Heizmann und Johannes Jourdan. Lakemann sprach über Advent als Zeit der Erwartung: „Gott selbst kommt aus der Zukunft in unsere Gegenwart. In unsere kalten Nächte und Tage. Fassbar als Kind.“

Sie erinnerte an die Verheißung aus Jesaja – an neues Leben, das aus alten Wurzeln wächst – und lud die Gemeinde ein, der Stille Raum zu geben und jeden Ton bewusst wahrzunehmen.

Beschwingt ging es weiter mit dem Celtic Advent Carol sowie „Es wird nicht immer dunkel sein“ in deutscher und englischer Sprache – ein musikalisches Hoffnungszeichen.

In ihrem nächsten Impuls griff Lakemann die Spannungen unserer Zeit auf: „Lasst euch durch nichts beunruhigen – das fällt in diesen Zeiten schwer.

Und doch bleibe die Botschaft von Trost und Nähe Gottes bestehen. „In allen kleinen Gänsehautmomenten berührt Gott uns selbst.“

Mit Liedern wie „Es lebe Emanuel“, dem südafrikanischen Gebet „Ndikhokhele Bawo“, „All Is Well“ und „Der Stern“ spannte sich ein Bogen von Klage zu Zuversicht. „Advent heißt warten auf das Licht – mit seiner ganzen Kraft“, so Lakemann.

Den Abschluss bildete das Segenslied „Der Herr segne dich“. Pfarrerin Lakemann gab der Gemeinde persönliche Worte mit auf den Weg: „Und zum Abschluss, wenn Sie nach draußen gehen, wünsche ich dir einen Stern, der dir den Weg erleuchtet.

Ich wünsche dir Sternenglanz, weil dein Leben besonders ist. Ich wünsche dir ein Hoffnungslicht, das dir Mut macht und Freude aufblitzen lässt. Und ich wünsche dir, dass du sein kannst, wie du bist, und dein Lebenslicht funkelt wie ein Stern.“

Mit den Gospellied: „This Little Light of Mine“ riss der Chor das Publikum von den Kirchenbänken – klatschend, lächelnd, bewegt.

Ein besonders berührender Moment bildete den Abschluss des Abends: Für eine 81-jährige Dame aus dem Gemeindekirchenrat stimmte der Chor ein Geburtstagsständchen an.

Mit „We Are Marching (Siyahamba)“ wurde sie auf die Bühne vor den Altar geholt – sichtlich bewegt und ergriffen. Ein Augenblick voller Dankbarkeit, gelebter Gemeinschaft und leuchtender Herzen.

Ein Abend, der zeigte: Advent ist mehr als Warten. Es ist das gemeinsame Aufleuchten von Hoffnung.