Mitteilung der Stadt Hünfeld & der Katholischen Kirchengemeinde Maria Magdalena
Manchmal gibt es Entscheidungen, die getroffen werden müssen – auch wenn sie vor allem der betroffenen Kirchengemeinde nicht leichtfällt.
Solch eine Entscheidung mussten nun die Katholische Pfarrei Hl. Maria Magdalena Hünfelder Land und die Stadt Hünfeld gemeinsam treffen.
Nach verantwortungsvoller Abwägung und intensiven Gesprächen haben beide Akteure entschieden, dass die Trägerschaft der Kindertagesstätten Arche Noah und St. Laurentius, Mackenzell, wechseln wird und ein neuer Träger die Kirchengemeinde ersetzen wird.
Zur Sicherung einer verlässlichen Zukunft der Einrichtungen wird die Stadt Hünfeld in den kommenden Wochen Gespräche mit möglichen Trägern führen, um eine gute und nahtlose Nachfolgelösung zu finden. Die Kindertagesstätte St. Ulrich bleibt weiterhin in der Trägerschaft der Kirchengemeinde.
„Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, weil uns die Betreuung und Begleitung von Kindern – unser aller Zukunft – sehr am Herzen liegt. Seit vielen Jahren sind unsere Kindertagesstätten ein Herzstück der kirchlichen Arbeit“, so Pfarrer Dr. Michael Müller.
„Hier begegnen sich Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Umfeld von Verantwortung, Vertrauen und Glauben. Umso schwerer fällt es, eine solche Entscheidung treffen zu müssen.“
„Wir hatten gute und konstruktive Gespräche mit Vertretern der Kirchengemeinde und haben uns schließlich für diese Variante, zwei der drei Kindergärten an einen anderen Träger zu überführen, entschieden.
Oberste Priorität hatte bei allen Gesprächen und Überlegungen stets das Wohlergehen und eine gute Betreuung der Kinder. Mit dieser Entscheidung haben wir gemeinsam einen Weg eingeschlagen, der sicherstellen soll, dass wir auch zukünftig eine pädagogisch hochwertige Betreuung in unserer Stadt anbieten können“, sagt Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok.
Veränderungen treten voraussichtlich erst ab dem nächsten Kindergartenjahr in Kraft, zunächst bleibt alles wie bisher. Die täglichen Abläufe, Öffnungszeiten, Teams und pädagogischen Konzepte sollen in allen drei Kindergärten unverändert bleiben.
Die Übergabe wird selbstverständlich behutsam vorbereitet, damit sie reibungslos gelingt. In den kommenden Wochen und Monaten arbeiten die Kirchengemeinde und die Stadt Hünfeld bestmöglich mit potenziellen neuen Trägern zusammen, um eine gute Nachfolgelösung zu finden, die den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und der Mitarbeiterschaft gerecht wird.
Alle Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden selbstverständlich heute vorab über diesen Schritt in Kenntnis gesetzt.
Gerade die Kirchengemeinde hat lange mit einer Entscheidung gerungen, aber sich am Ende für diesen notwendig gewordenen Schritt entschieden. Denn wie viele andere Kirchengemeinden steht auch die Pfarrei Hl. Maria Magdalena Hünfelder Land derzeit vor großen Herausforderungen:
Die Zahl der Mitglieder der Pfarrei ist alleine in den letzten fünf Jahren um zehn Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Austritte liegt schon seit vielen Jahren deutlich über der Zahl der Taufen.
„Während wir uns über jedes Kind freuen, das in unserer Gemeinde getauft wird, können wir die rückläufige Entwicklung in der Gesamtzahl der Gläubigen dennoch nicht ausblenden“, so Pfarrer Dr. Michael Müller.
Diese Situation betrifft nahezu alle Gemeinden des Bistums und Kirchengemeinden überall in Deutschland – und stellt sie alle auch finanziell vor neue und immer größere Herausforderungen.
Mit spürbar rückläufigen Kirchensteuereinnahmen müssen die Kirchengemeinden sorgfältig entscheiden, welche Aufgaben sie langfristig tragen und verantworten können.
Das bedeutet leider auch, dass an verschiedenen Stellen Veränderungen vorgenommen werden müssen, nicht nur im Bereich der Kinderbetreuung.
Die Kosten, die die Kirchengemeinde bei den Kindertagesstätten trägt, sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, insbesondere durch Tarifentwicklungen, Energiepreise und sonstige Kosten.
„Diese Entwicklung ist sehr schade – aber wir möchten ihr mit Verantwortung begegnen. Nicht durch kurzfristige, hektische Maßnahmen oder unkoordinierte Schritte, sondern durch eine gemeinsame, tragfähige Lösung.
Daher haben wir uns frühzeitig an die Stadt gewandt, um ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen – und möchten uns auch herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken“, so Pfarrer Dr. Michael Müller.
Wichtiger Bestandteil der bisherigen Gespräche war und ist es selbstverständlich, auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine gute, tragfähige Lösung zu finden.
„Es ist unser aller Ziel den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen nahtlosen Übergang bei einem neuen Träger zu ermöglichen. Wir wissen, dass dieser Schritt emotional bewegt und Unsicherheiten mit sich bringen kann.
Zugleich möchten wir betonen: Ihre Arbeit, Ihr Engagement und Ihre pädagogische Kompetenz sind von unschätzbarem Wert – und sie bleiben es auch in Zukunft, unabhängig von der Trägerschaft“, so Bürgermeister Benjamin Tschesnok.
Die Kinder- und Jugendarbeit bleibt ein zentraler Bestandteil der Kirchengemeinde. Sie wird sich weiterhin mit Herz und Engagement einbringen.
So hat die Kirchengemeinde beispielsweise in diesem Jahr den Ökumenischen Kinderbibeltag für alle Kinder im Grundschulalter eingeführt und will diesen Tag künftig mehrmals im Jahr anbieten.
In eine ähnliche Richtung zielt das Projekt „Kirchenmaus“, das etwa fünfmal im Jahr vor allem für Kinder im Kita- und Grundschulalter organisiert wird.
„Darüber hinaus bleiben auch unsere vertrauten Angebote bestehen – wie etwa die Tauferinnerungsgottesdienste, das traditionelle Krippenspiel oder die Sternsingeraktion, die weiterhin in gewohnter Weise stattfinden werden. Die Förderung und Begleitung von Kindern bleibt also ein Herzensanliegen unseres kirchlichen Lebens und Ausdruck unseres Glaubens“, so Pfarrer Dr. Michael Müller.
„Auch uns als Stadt ist daran gelegen, die Katholische Kirche auch künftig als guten und engen Partner zu wissen, der durch die Bereitstellung von abwechslungsreichen Angeboten die Entwicklung von den Kleinsten in unserer Gesellschaft begleitet“, so Bürgermeister Benjamin Tschesnok.
