Die Rhön ist als Land der offenen Fernen bekannt. Täglich erfreuen sich Menschen an dem einzigartigen Charakter des Mittelgebirges.
Die offenen Landschaften sind jedoch nicht nur Erholungsort für den Menschen, sondern vor allem Lebensraum einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten.
Um diese gefährdeten Ökosysteme zu erhalten, sind im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zahlreiche Pflegemaßnahmen notwendig. In Hessen passiert das zum Beispiel im Rahmen des LIFE-Projekts „Rhöner Bergwiesen“.
Bei einem Einsatz am Neuswartser Küppel in Tann wurden die Ranger der Hessischen Verwaltungsstelle kürzlich von Kindern der Erich-Kästner-Schule unterstützt.
Europaweit gefährdete Vogelarten wie der Neuntöter und der Wiesenpieper finden in der Rhön noch ein Zuhause. Sie leben nicht im dichten Wald oder in den Dörfern, sondern in offenem Grünland.
Auch gefährdete Pflanzen wie die Silberdistel, eine Charakterart der Rhön, sind auf lichte Wiesen angewiesen. Wenn diese wertvollen Flächen weniger werden oder verbuschen, verlieren die spezialisierten Arten ihren Lebensraum.
Um diesen Lebensraum zu erhalten, wurde im Rahmen einer mehrtägigen Pflegemaßnahme der Küppel südlich von Neuswarts bei Tann von Büschen und Bäumen befreit.
Dabei wurden die Ranger der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats, Schulpraktikant Vitus Kümmel und Studienpraktikant Maximilian Kommoß von Schülerinnen und Schülern der Erich-Kästner-Schule aus Hilders unterstützt.
Gemeinsam wurden Schlehen, Wacholder, Weiden und Co. entfernt. Im Anschluss wurde das Material verbrannt. Dies begünstigt das Wachstum einer mageren Wiese, wie sie am Küppel einst aufzufinden war.
Silberdistel und Neuntöter haben nun wieder die Chance, sich hier auszubreiten.
Damit der Hügel sein wiederhergestelltes Aussehen langfristig behält, wird er in Zukunft mit Rhönschafen beweidet. Diese fressen wachsende Büsche frühzeitig ab und halten somit die Fläche offen.
Weitere Informationen zum LIFE-Projekt „Rhöner Bergwiesen“ finden Interessierte online unter www.rhoener-bergwiesen.de.