Gastbeitrag von Jennifer Schellenberg
Feuerwehrleute aus dem Wartburgkreis übten Ende Februar im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Immelborn, was bei einem Unfall mit einem Hybrid- oder E-Auto beachtet werden muss.
Die stetig steigende Anzahl von Hybrid- und E-Fahrzeugen auf deutschen Straßen stellt Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten vor neue Herausforderungen, denn verunfallte E-Fahrzeuge besitzen gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren neue und spezifische Gefahrenpotenziale.
Die Erfahrungen der Feuerwehren im Umgang damit sind jedoch bislang noch sehr gering. Ausbildungen dazu werden bisher nur durch externe Firmen den Feuerwehren angeboten mit dem Ziel, unter einsatzähnlichen Bedingungen mit Ausrüstung und Schutzkleidung verschiedene Unfallszenarien durchzuspielen.
Acht Szenarien trainiert
Durchgeführt wurde eine für die Kommunen kostenpflichtige Weiterbildung von Christian Kern und Daniel Rothmaier. Nach der theoretischen Ausbildung, welche online durchgeführt und bereits im letzten Jahr durch die Teilnehmer absolviert wurde, konnte der Praxisteil in Angriff genommen werden.
Die Teilnehmer aus dem gesamten Stadtgebiet Bad Salzungen, Dembach, Ruhla und Unterbreizbach bekamen so die Möglichkeit, realitätsnah zu üben. Neben den elektronischen Gefährdungen, z.B. bei durchtrennten Kabeln, treten auch chemische Gefahren bei Akkus auf.
Dadurch können hohe Temperaturen zwischen 1200 und 1300 Grad sowie Rückzündungen entstehen. Dies stellt ein Risiko für Einsatzkräfte und Insassen durch toxische Brandgase dar, die schlimmstenfalls zu Verätzungen führen können.
„Durch die Ausbildung sollen Unklarheiten und Ängste abgebaut und die Feuerwehrleute auf neue Gefahren vorbereitet werden, denn durch Sicherheitseinrichtungen kann die Hochvoltanlage schnell außer Betrieb gesetzt werden“, machte Marcus Pforr, Mitarbeiter des Landratsamtes im Bereich vorbeugender Brandschutz/Gefahrenabwehr, deutlich.
Wie man im Notfall diese wichtigen Teile findet, wurde am kreiseigenen Dienstfahrzeug, einem Opel Mocca E, demonstriert.
Durch das Kennzeichen wurde mit dem Einsatz-Tablet schnell die passende Rettungskarte für das Fahrzeug ermittelt und die taktisch richtige Vorgehensweise abgestimmt.
Ein umgebautes und patentiertes Schulungsfahrzeug wurde anschließend mit allen möglichen Szenarien versehen, damit auch der Brandfall und die Menschenrettung ausgiebig geprobt werden konnte.
Durch immer wechselnde Einsatzlagen und verschiedene Raucheffekte wurde sehr realistisch, aber gefahrlos geübt. So lernten die Schulungsteilnehmer, auf die unterschiedlichen Systeme bestmöglich reagieren zu können.