Gastbeitrag des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach
Über eine Neustrukturierung der bisher 2,5 Pfarrstellen im Altensteiner Oberland haben am Mittwochabend in der Friedenskirche Bad Liebenstein die Gemeindekirchenräte der Ev. Kirchgemeinden Bad Liebenstein, Gumpelstadt, Schweina, Witzelroda, Steinbach und Meimers beraten.
Durch den Ruhestand von Pfarrehepaar Endter werden im Sommer 1,5 Pfarrstellen frei. Bei der geplanten Neubesetzung soll dann eine halbe Stelle eingespart werden, um den Vorgaben der Landeskirche im Blick auf die Größe der Pfarrbereiche Rechnung zu tragen.
Im Vorschlag des Strukturausschusses des Kirchenkreises, den Pfarrer Thomas Volkmann aus Tiefenort erläuterte, ist vorgesehen, dass ab August 2023 das Pfarramt Steinbach aufgelöst wird.
Die Kirchgemeinden Bad Liebenstein, Steinbach und Meimers sollen dann einen gemeinsamen Pfarrbereich bilden. Steinbach mit Meimers hätten dann mit Pfarrer Peter Nietzer aus Bad Liebenstein einen neuen Pfarrer.
Zum Pfarrbereich Schweina sollen künftig die Kirchgemeinden Gumpelstadt und Witzelroda gehören. Dadurch wären beide Pfarrämter mit jeweils ca. 1300 Gemeindegliedern etwa gleich groß.
Die neu konzipierte Pfarrstelle Schweina soll baldmöglichst ausgeschrieben werden und kann ab 1. August wiederbesetzt werden. Die Kreissynode des Kirchenkreises wird in ihrer Sitzung am 28. April abschließend über die Strukturänderung entscheiden.
Im Falle einer vorübergehenden Vakanzsituation hat sich Pfarrer Peter Nietzer dankenswerterweise bereit erklärt, im Pfarrbereich Schweina die Vakanzverwaltung zu übernehmen.
Zugleich bat er um Verständnis dafür, dass dies mit Einschränkungen bei Gottesdiensten verbunden sein wird, versicherte aber: „Wie bisher wird niemand auf eine Taufe, eine Trauung oder eine christliche Bestattung verzichten müssen und auch vom wöchentlichen Gottesdienst in Bad Liebenstein weichen wir nicht ab.“
In der von Verständnis, aber auch von kritischen Äußerungen geprägten Diskussion wurde deutlich, dass die Gemeindekirchenräte sich weiter mit ganzem Herzen für die gute Zukunft ihrer Gemeinden in der Region engagieren wollen, auch wenn manch notwendige Veränderung durchaus schmerzhaft ist.
Superintendent Christoph Ernst hatte zuvor über die höchst angespannte Personalsituation in der Landeskirche und im Kirchenkreis berichtet. Er sagte aber auch, dass Veränderungen zum Wesen der Kirche gehören.
„Nicht die Strukturen sind für die Kirche das Entscheidende, sondern die Wahrnehmung des biblischen Auftrags, Gottes Liebe und Barmherzigkeit auszurichten an alles Volk.“
Dies könne nicht nur in den gewohnten, sondern auch in veränderten Strukturen erfüllt werden.
Am Ende der Sitzung dankte der Superintendent den hoch engagierten Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Gemeinden:
„Gerade in Zeiten, wo die Zahl der Hauptamtlichen, wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, immer weiter zurückgeht, sind Sie mit Ihrem Engagement ein unermesslicher und unverzichtbarer Schatz für unsere Kirche. Ganz herzlichen Dank dafür!“