Sammelpunkt für Ehrenamtler – Arbeit der Freiwilligenagentur in Bad Salzungen nimmt Fahrt auf

Gastbeitrag von Josephine Ißbrücker

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die ersten Kontakte wurden schon vermittelt: Die Freiwilligenagentur des Sozialwerkes steht in den Startlöchern.

Die Aufgabe der Verantwortlichen Susanne Schaft und Katrin Biermann besteht darin, dass Angebot und Nachfrage zusammengebracht werden. Das bedeutet im Einzelnen zu schauen, wer hat welche Talente, Fähigkeiten oder Ressourcen und wem könnten diese von Nutzen sein.

Die Einsatzmöglichkeiten sind unendlich: Katrin Biermann und Susanne Schaft sprechen von Leih-Omas für Soldatenfamilien in Bad Salzungen, von Zeitzeugen in Geschichts-Schulklassen, von kostenfreier Nachhilfe von Lehrern im Ruhestand oder klassischer Nachbarschaftshilfe wie Rasenmähen für die Senioren nebenan.

Was im Dorf auf nachbarschaftlich-unkomplizierter Weise geschieht, müsse in einer Stadt wie Bad Salzungen mit ihren 27 Ortsteilen gebündelt werden, erklärt Susanne Schaft.

Viel zu oft wissen die Menschen gar nicht, wohin sie sich wenden können, wenn sie Hilfe benötigen oder einfach nur auf der Suche nach Kontakt sind. Wer besonders gut stricken, bei der Steuerklärung helfen oder seine Fahrdienste anbieten möchte, ist bei der Freiwilligenagentur goldrichtig.

Vereine, Institutionen oder Privatpersonen können im Gegenzug ihren Bedarf anmelden – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Ein besonderes Beispiel, wie man Menschen bedarfsgerecht zusammengebracht habe, sei das Reparaturcafé, erklärt Susanne Schaft. Technisch versierte oder handwerklich begabte Menschen bieten im MehrGenerationenHaus ihre Hilfe an und wer Bedarf hat, kommt vorbei.

Mittlerweile sei das Reparaturcafé ein Selbstläufer geworden – die Männer reparieren, deren Ehefrauen bringen Kuchen mit und vielen Menschen mit kaputten Geräten könne geholfen werden.

So ähnlich soll die Freiwilligenagentur laufen: Sich gegenseitig unkompliziert unterstützen, verborgene Talente zum Vorschein bringen und Menschen zusammenbringen.

Dabei steht das MehrGenerationenHaus im Zentrum des Geschehens. Der alte Bahnhof ist vielen Menschen aus Bad Salzungen und der Umgebung gut bekannt und weckt viele Erinnerungen.

Koordinatorin Susanne Schaft wünscht sich, dass die Bürgerinnen und Bürger das MehrGenerationenHaus ebenfalls als eine Art Dreh- und Angelpunkt wahrnehmen. Was alles unter diesem Dach stecke, welch tolle Projekte hier umgesetzt werden und mit welchen Anliegen man sich an die Kollegen des Sozialwerkes wenden kann, sei vielen Menschen nicht bewusst.

Als kleine Aufmerksamkeit zum Start der Freiwilligenagentur übergab der erste ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt Bad Salzungen, Dieter Meinel, gemeinsam mit Jennifer Döhrer und Silke Specht vom Fachdienst Wirtschaft, Tourismus & Kultur der Stadtverwaltung einen symbolischen Scheck über 100 Euro an Katrin Biermann und Susanne Schaft.

Der offizielle Startschuss soll mit einer großangelegten Bustour durch den Wartburgkreis fallen.

Gemeinsam mit Bürgermeistern der Orte und anderen Entscheidungsträgern soll der Bus am 13. September von Norden bis in den Süden des Wartburgkreises fahren und über die Arbeit der Freiwilligenagentur berichten.