Zusammenhalt ist das, worauf es ankommt – Viel los beim Waldtag in Gerthausen

Beitrag von Jeannine Müller

Bereits einige Tage zurück liegt der 6. Rhöner Waldtag in Gerthausen. Aufgrund der steigenden Besucherzahlen fand dieser wieder am Radweg zwischen Gerthausen und Aschenhausen statt.

Etwas abseits des Radweges, eine leichte Böschung hinunter, wurde am Waldrand und einer Lichtung entlang der Parcours des Holzrückwettbewerbes und der Festplatz aufgebaut.

Die Agrargenossenschaft Helmershausen hatte den Veranstalter, den Feuerwehrverein Gerthausen, tatkräftig bei der Vorbereitung unterstützt und die Wiesenflächen gemäht. So fanden die rund 300 Besucher aus Nah und Fern perfekt vorbereitete Parkflächen und einen gut gestalteten Festplatz vor.

Es mangelte an Nichts und so standen zahlreiche Sitzmöglichkeiten, Toiletten und natürlich Essen- und Getränkestationen bereit.

Auch abseits des Wettbewerbes gab es Einiges zu entdecken: Der Reitstall Vogt aus Fischbach war in diesem Jahr extra mit zwei Kutschen angereist, da sich die Kutschfahrten im letzten Jahr so großer Beliebtheit erfreut hatten.

Werkzeugschleifer Thomas Schneider aus Wohlmuthausen war mit einem Stand vor Ort und auch die Mitarbeiter vom Biosphärenreservat Rhön mit ihrem tollen Infostand und das Forstmobil der Kreisjägerschaft konnte man in diesem Jahr wieder begrüßen.

Die „Agrargesellschaft Hermannsfeld mbH“ hatte, zur Freude der Besucher, wieder ihre leckeren Joghurts zur Verkostung im Gepäck.

Als besonderes Highlight für die Kinder wurde, ebenfalls mit Hilfe der Agrargenossenschaft, eine Strohburg zum Klettern aufgebaut. Von da oben hatte man auch einen super Blick auf den gesamten Parcours.

Der Grill lief auf Hochtouren und viele fleißige Kuchenbäcker hatten ein tolles Kuchenbuffet gezaubert. So konnte man gut gestärkt, am abgesperrten Parcours Platz nehmen und gegen 10 Uhr in den Wettbewerb starten.

Insgesamt hatten sich in diesem Jahr sieben Teilnehmer mit sieben Pferden zum Wettbewerb angemeldet und zeigten in dem anspruchsvollen Parcours mit zehn Hindernissen das Zusammenspiel von Mensch und Tier.

Holzrücken mit Pferden, einst die einzige Möglichkeit die schweren Baumstämme im und aus dem Wald zu befördern, heute für die Teilnehmer eher ein liebgewonnenes Hobby. Kraft und Ruhe – diese beiden Begriffe treffen das Zusammenspiel recht gut.

Man staunt als Besucher nicht schlecht, mit welcher Präzision der schwere Stamm oft zentimetergenau gesteuert wird, um am Ende etwa in einer Kerbe liegen zu bleiben und den Stamm zum Wippen zu bringen.

Spannende Hindernisse wurden in diesem Jahr vorbereitet: So auch eine Brücke, unter der blaue Folie als Wasserersatz ausgelegt wurde. Auf die Brückenpfosten wurden zusätzlich noch Getränkebecher gestellt, welche bestenfalls nicht umfallen sollten.

Eine Herausforderung für die Tiere, diese zu überqueren. Mit viel Feingefühl und ganz eigener „Sprache“ und Kommandos wirkt hier der Besitzer auf sein Tier ein.

Die Schiedsrichter Bodo Kirchner, Marcel Spengler und Andreas Seugling behielten dabei alles genau im Blick, notierten Zeiten und erreichte Punkte.

Am Ende des Wettbewerbes gab es noch zwei spannende Durchläufe: Als einzig weibliche Teilnehmerin ging Annemarie Blum, Tochter von Teilnehmer Frederik Baumgardt, mit „Kleiner Onkel“ alias „Bubi“ nochmals an den Start und möchte ihr Können, in der Männerdomäne, unter Beweis stellen.

Teilnehmer Mike Jakob aus Sonneberg ging mit einem zweiten Pferd, der wunderschönen jungen Stute „Ziva“, ebenfalls nochmals durch den Parcours, um diese an den Wettbewerb heranzuführen.

Beide meisterten den Durchlauf sehr gut, blieben jedoch außerhalb der Wertung. Der Moderator der Veranstaltung, Adrian Schuchardt, rief zur Siegerehrung auf und alle Teilnehmer versammelten sich hierfür gemeinsam auf dem Platz.

Mit einer Schweigeminute wurde an Horst Göbel erinnert, welcher 2016 zusammen mit Kay Schikora und Marcel Spengler, den ersten Rhöner Waldtag ins Leben gerufen hatte.

Den Pokal für den ersten Platz konnten Frederik Baumgardt aus Wiesenfeld und sein „Bubi“ in Empfang nehmen. Volle Punktzahl - 260 von möglichen 260 Punkten. Hut ab vor dieser großartigen Leistung.

Doch wen wundert es, bei diesem erfolgreichen Gespann - schließlich konnten die beiden schon im vergangenen Jahr in Brück (Brandenburg) bei „Titanen der Rennbahn“, der größten Kaltblutpferde-Sportveranstaltung Europas, große Erfolge feiern (wir berichteten) und auch bei den vorangegangen Waldtagen standen die beiden immer mit auf den vorderen Rängen.

Rang zwei sicherte sich Mike Jakob aus Sonneberg mit seiner „Zilli“, gefolgt von Hartmut Herold aus Bad Salzungen mit „Uran“. „Gandalf“, das Siegerpferd des letzten Jahres, erreichte mit seinem Besitzer Daniel John Rudloff aus dem hessischen Schwarzenborn, Rang vier.

Henning Lehmann aus Dermbach und sein „Valentin“ belegen den fünften Platz und Enrico König aus Melpers mit seinem „Lauser“ Platz Nummer sechs. Den verdienten Sonderpreis erhält Annemarie Blum, für ihre erste Teilnahme am Holzrückwettbewerb.

„Wir freuen uns schon darauf, alle Teilnehmer auch im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.“

Denn eins sei schon jetzt ganz sicher, so der Vorsitzende Jörg Horbank, welcher während der Siegerehrung von den Vereinsmitgliedern, als Dankeschön für seine Mühen, mit einem Präsentkorb überrascht wurde,:

„Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen Rhöner Waldtag in Gerthausen geben. Interessierte können sich schon jetzt das Himmelfahrts-Wochenende, den 11. Mai 2024, vormerken.

Auch wenn solche Veranstaltungen, gerade für so kleine Ortschaften eine große Herausforderung darstellen, mit viel Zeitaufwand und Arbeit verbunden sind, so freut man sich doch über den gemeinsamen Erfolg und den guten Zuspruch.

Und natürlich sind die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen, gerade für den Erhalt der Ortsfeuerwehr, essentiell.“

Er möchte sich an dieser Stelle nochmals bei allen Mitwirkenden und Helfern recht herzlich bedanken.

Gerade in den kleinen Dörfern, die mit sinkenden Einwohnerzahlen und wenig Nachwuchs zu kämpfen haben, wird das Vereinsleben und das Miteinander immer wichtiger, damit die kleinen Dörfchen nicht „aussterben“.

Wenn alle mit anpacken und jeder einen kleinen Teil dazu beiträgt, dann können auch kleine Ort solche Veranstaltungen auf die Beine stellen.

Bereits jetzt laufen auch schon die Vorbereitungen für die 1150-Jahrfeier in Gerthausen, die vom 9. bis 11. August 2024 stattfinden wird, auf Hochtouren.

Sponsoren und Unterstützer sind natürlich herzlich willkommen! Der Kontakt kann gerne über Gerthausen1150@gmail.com oder den Rhönkanal hergestellt werden.