Sommerkino auf Point Alpha – Tolle Filme im US Camp 6.7.23

Die Atmosphäre ist authentisch, das Ambiente für ein Kino-Erlebnis und eine Tanz-Show einmalig: Vier Filme mit dem Prädikat „wertvoll“ flimmern im Sommerkino 2023 im US Camp von Point Alpha über die Leinwand.

Das besondere Format und die ungewöhnliche Location haben inzwischen eine eingeschworene Fangemeinde. Daher hat die Point Alpha Stiftung wieder alle bewährten Zutaten organisiert, damit Film-Liebhaber exklusive Kinoabende erleben können.

Und das Tüpfelchen auf dem „i“ ist diesmal ein Breakdance-Event, das nicht nur filmisch, sondern „live“ mit einer Tanzvorführung in der Halle des US Camps die bewegende Jugendkultur ins Scheinwerferlicht rückt.

Stargast und Choreograf der von Schülern dargebotenen „Moves“ ist Sebastian „KillaSebi“ Jäger, ehemaliger Breakdance-Weltmeister und gefragter Schauspieler.

„Alle Produktionen stehen für eine sehr spezielle Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, da die Stories eingebettet sind in die deutsch-deutsche Zeitgeschichte“, verrät Aline Gros, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Point Alpha Stiftung, schon vorab. Für jeden Geschmack und jede Altersklasse ist etwas dabei. Der Eintritt ist immer frei.

Beginn aller Veranstaltungen ist jeweils um 18 Uhr mit einem kompakten Einführungsvortrag, der das Thema einordnet und ergänzende Infos bietet. Im Anschluss an die Vorführungen bleibt noch Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Das Team vom Black Horse Inn hält Snacks und Getränke bereit. Kooperationspartner aller Veranstaltungen ist die Bundesstiftung Aufarbeitung. Um Anmeldung wird gebeten – per Mail unter service@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030.

Das Programm im Überblick:

Mittwoch, 7. Juni, 18 Uhr – „Nahschuss“ mit Lars Eidinger, Devid Striesow und Luise Heyer: Dass es in der DDR noch bis in die 1980er Jahre hinein die Todesstrafe gab und dass diese auch vollstreckt wurde, ist vielen gar nicht bekannt.

Der Kinostreifen stellt in diesem Zusammenhang etwas Besonderes und Tragisches dar. Basierend auf wahren Hintergründen zeigt er, wie ein Mitarbeiter der Stasi ins Zweifeln an seinem eigenen Handeln gerät und sich innerlich vom System entfremdet. Dass er dabei zum Staatsfeind der DDR wird, der schließlich eliminiert werden soll, bemerkt er zu spät.

Prominenter Gast an diesem Abend im US Camp ist die Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Stünkel, die Auskunft über ihre persönliche Sichtweise auf die Filmhandlung und über die Produktion gibt.

Donnerstag, 15. Juni, 18 Uhr – „Zwei Tage Hoffnung“ mit Sebastian Koch, Matthias Habich und Lisa Martinek: Lohnt sich ein Aufstand gegen ein diktatorisches System? Und gibt es Hoffnung auf eine Veränderung, wenn man sich mit bloßen Händen und mit Worten zur Wehr setzt?

Diese Fragen stehen im Zentrum des Films „Zwei Tage Hoffnung“, der den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR thematisiert. Anhand von Einzelschicksalen werden die Ursachen und die Folgen des Aufstands spürbar, der für die Zeitgenossen von einschneidender Bedeutung war.

Sein Kommen angekündigt hat der österreichische Regisseur Peter Keglevic. Der Grimme-Preisträger gibt dem Publikum spannende Einblicke in seine intensive Inszenierung.

Donnerstag, 22. Juni, 18 Uhr – „Heißer Sommer“ mit Frank Schöbel und Chris Doerk: Der Film war einer der wenigen echten Jugend-Blockbuster des DDR-Kinos.

Dieser Ferien-Road-Movie quer durch die ehemalige DDR zum Sehnsuchtsziel Ostsee ist bis heute bei Fernsehzuschauern beliebt.

Der DEFA scheint mit der Produktion also etwas gelungen zu sein, was in vielen anderen Produktionen missglückte – das Erzeugen eines ostdeutschen Lebensgefühls, in das unterschwellig Propaganda hineinprojiziert werden konnte.

Wie sich die DEFA eine typische Jugend in der DDR vorstellte und wie das Publikum reagierte, zeigt unser Filmabend zum „Heißen Sommer“.

Donnerstag, 29. Juni, 18 Uhr – Breakdance-Event – Tanz- und Filmabend: „Unsere Welt im Osten war grau, aber wir haben sie uns bunt gemacht“, kann man die ehemaligen DDR-Breakdancer bis heute sagen hören.

Denn als die Breakdance-Welle von den USA auch den Osten Deutschlands erreichte, gab es für viele Jugendliche kein Halten mehr. Tanzend bewegten sie sich durch die ostdeutsche Tristesse und entwickelten mit ihrer Musik und Kleidung einen ganz eigenen Lebensstil, in den sich Jugendliche von heute noch hineinversetzen können.

Deshalb ist dieser Tanz- und Filmabend auf Point Alpha etwas ganz Besonderes. Jugendliche der Wigbertschule Hünfeld zeigen Breakdance-Moves und eine Filmdokumentation des MDR begibt sich auf Zeitreise zu den DDR-Breakdancern der 1980er Jahre.

Als besonderer Gast des Abends ist der ehemalige Breakdance-Weltmeister Sebastian „KillaSebi“ Jäger anwesend, der mit den Wigbertschülern die Dance-Moves einstudiert hat.

Donnerstag, 6. Juli, 18 Uhr – „Sputnik“ mit Devid Striesow, Yvonne Catterfeld, Flora Li Thiemann, Finn Fiebig, Maxim Mehmet: Frieden und Freiheit sind in allen Zeiten starke Botschaften.

Das empfinden nicht nur Erwachsene, sondern besonders auch Kinder, die die Hauptfiguren sind. Um die getrennten Welten zwischen Ost und West zu überwinden, entsteht in einem kleinen ostdeutschen Dorf eine Apparatur, die Menschen über die Grenze beamen soll.

Ob das gelingt und was der Film mit der Friedlichen Revolution von 1989 zu tun hat, zeigt der letzte Filmabend des Point-Alpha-Sommerkinos. Ein tolles Abenteuer aus der Kinderfilmwelt.